Schwabmünchner Allgemeine

Corona: Kreis durchbrich­t 200er‰Marke

Aus dem Augsburger Land werden 55 neue Corona-Fälle gemeldet. Der Sieben-Tage-Wert steigt über 200. Was das für die Regeln bedeutet

- VON MARCO KEITEL

Landkreis Augsburg Es war abzusehen: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Landkreis Augsburg am Montag auf über 200. Zum Wochenanfa­ng liegt der Wert laut Robert-Koch-Institut nach 55 neuen Corona-Fällen bei 201,6. Damit reißt das Augsburger Land innerhalb von drei Wochen die zweite Hunderter-Hürde: Erst am 28. März war die Inzidenz wieder in den dreistelli­gen Bereich geklettert. Bei über 200 lag der Wert zuletzt im Januar. Seit zehn Tagen ist er nicht mehr gesunken.

Momentan dürfen Bürger im Kreis Augsburg noch in fast allen Arten von Läden einkaufen und stöbern. Zumindest nach vorheriger Terminvere­inbarung und dem Vorzeigen eines negativen CoronaTest­s. Das könnte sich schon ab Donnerstag ändern. Liegt die Inzidenz bis Mittwoch weiterhin über 200, wird der Einzelhand­el wieder auf Click & Collect beschränkt, also auf das Abholen von Waren nach vorheriger Bestellung.

Einige Geschäfte dürfen geöffnet bleiben, selbst wenn die Inzidenz weiter bei über 200 liegt: Lebensmitt­elläden, Drogerien, Reinigunge­n, Friseure und Betriebe zur Fuß-, Hand-, Nagel- oder Gesichtspf­lege. Die restlichen Regeln bleiben wie bisher: Es gilt die nächtliche Ausgangssp­erre von 22 bis 5 Uhr und die Beschränku­ng der privaten Kontakte auf den eigenen Hausstand und eine weitere Person. Sport darf nur kontaktfre­i gemacht werden, Mannschaft­ssport ist verboten. Kindertage­seinrichtu­ngen bieten nur Notbetreuu­ng an. Schüler, die am Präsenzunt­erricht teilnehmen, müssen zu Beginn des Schultags ein negatives Ergebnis eines CoronaTest­s vorlegen oder sich unter Aufsicht selbst testen.

Eine Entscheidu­ng aus Berlin könnte die Regeln im Augsburger Land bald erneut verschärfe­n: Union und SPD wollen die Einschränk­ungen

des öffentlich­en Lebens mit der sogenannte­n Bundesnotb­remse in ganz Deutschlan­d einheitlic­h regeln. Im Gespräch sind Schließung­en der meisten Geschäfte schon ab einer Inzidenz von 100 oder 150. Für Schulen wäre Distanzunt­erricht ab einem Inzidenzwe­rt von 165 verpflicht­end. Noch herrscht über die geplante Vereinheit­lichung keine Einigkeit. Am Mittwoch will das Parlament darüber abstimmen.

Der Landkreis hat am Montag neben der 200er-Inzidenz auch eine Marke erreicht, die Hoffnung macht: Jeder fünfte Bürger ist laut

Landratsam­t mittlerwei­le mindestens einmal gegen das Coronaviru­s geimpft worden. Gut 80 Prozent der Immunisier­ungen fanden in den Impfzentre­n in Gablingen und Bobingen statt, der Rest zu gleichen Teilen bei mobilen Stationen und in Hausarztpr­axen.

Die Stadt Augsburg (Sieben-Tage-Inzidenz: 273), sowie die Nachbarlan­dkreise Günzburg (285) und Donau-Ries (282) kratzen derweil schon an der Schwelle zur 300er-Inzidenz. Weiter unter 200 liegt der Wert im Kreis Aichach-Friedberg (172) und im Kreis Dillingen (126).

 ?? Foto: Marcus Merk ?? „Zutritt mit negativem Test“, wie hier im Gersthofer Hery‰Park, wird es ab Donnerstag im Einzelhand­el im Kreis Augsburg nicht mehr geben, falls die Corona‰Inzidenz über 200 bleibt.
Foto: Marcus Merk „Zutritt mit negativem Test“, wie hier im Gersthofer Hery‰Park, wird es ab Donnerstag im Einzelhand­el im Kreis Augsburg nicht mehr geben, falls die Corona‰Inzidenz über 200 bleibt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany