Sanierung der Kläranlage wird teuer
Jetzt liegt die Kostenschätzung für die Ertüchtigung der Schwabmünchner Anlage auf dem Tisch. Das Vorhaben wird zum Millionenprojekt
Schwabmünchen Dass die Mängelliste der Schwabmünchner Kläranlage lang ist, wurde bereits auf der vergangenen Sitzung des Stadtrates klar. Dass Handlungsbedarf besteht auch. Neben der in die Jahre gekommenen Anlage, immerhin 35 Jahre alt, ist das größte Problem aber die geringe Kapazität. Die Anlage ist zeitweise überlastet, arbeitet an der Belastungsgrenze und oft sogar darüber hinaus.
Andreas Meier und Franz Haiß, zwei Experten vom Büro Obermeyer aus Neu-Ulm, erstellten eine Schadensanalyse und zeigten auf, wo die Schwachstellen sind. Sie präsentierten damals drei Varianten, wie die Probleme behoben werden könnten. Eine Kostenschätzung gab es im März allerdings noch nicht, doch nun liegt sie auf dem Tisch. Egal für welche Variante sich der
Rat entschieden hätte, klar ist, es handelt sich um ein Millionen-Vorhaben.
Letztlich wählten die Mitglieder des Schwabmünchner Stadtrats in der aktuellen Sitzung einstimmig
Variante zwei für etwa 9,2 Millionen Euro. Weitere Kostensteigerungen bis zur Bauumsetzung in einigen Jahren nicht ausgeschlossen. Diese Variante der Sanierung ist zwar um etwa eine Million Euro teurer als die günstigste, aber bietet nach Angaben der Fachleute zahlreiche Vorteile. So ist ein stabiler Betrieb der bisherigen Kläranlage während der Bauzeit garantiert, es gibt keine Provisorien, die Nutzungsdauer ist wegen vieler Neubauten länger als bei einer reinen Sanierung, es werden zusätzliche Räume geschaffen, die Wartung ist einfach und weitere Anlagen zur Entfernung von Mikroplastik oder Arzneimittelrückständen können problemlos integriert werden.
Wie die Sanierung der Kläranlage genau finanziert wird, weiß Kämmerer Bernhard Jauchmann noch nicht. Aber letztlich gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder eine Umlage für die Bürger oder eine Gebührenerhöhung des Abwassers.
Bis zur Fertigstellung vergeht aber noch etwas Zeit, denn sie ist frühestens für Ende 2024 vorgesehen.