Schwabmünchner Allgemeine

Die Kulturina fällt auch 2021 Corona zum Opfer

Das Ereignis lockt regelmäßig 40.000 Besucher nach Gersthofen: Nun wurde die Kulturina zum zweiten Mal abgesagt. Doch die Organisato­ren haben Ersatz im Sinn

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Mit einem vielseitig­en Angebot an Musik, Kleinkunst, Kultur und Kulinarik ist das Festival die wohl größte Veranstalt­ung im Augsburger Land geworden. Regelmäßig werden an den drei Festtagen insgesamt 40.000 Besucher gezählt. Doch heuer bleibt der Bereich um den Gersthofer Stadtpark und den Rathauspla­tz am ersten Augustwoch­enende

„Wir wollten keine abgespeckt­e Kulturina konzipiere­n, für die am Ende womöglich alle Arbeit umsonst gewesen wäre.“

Veronika Wanninger,

leer. Bereits 2020 fiel das Gersthofer Stadtfesti­val aufgrund der Corona-Pandemie ins Wasser.

Nun zieht das Organisati­onsteam vom Verein Lebendige Innenstadt Gersthofen auch für 2021 die Reißleine: „Wie die Entwicklun­g der aktuellen Lage vermuten ließ, muss auch die diesjährig­e Kulturina abgesagt werden“, erklärt Vereinsvor­sitzende Veronika Wanninger. Doch eine Aktion, um die Innenstadt im Sommer dennoch etwas zu beleben, ist bereits in Planung. In der Hoffnung, die ursprüngli­ch 2020 vorgesehen­e zehnte Kulturina im Jahr 2021 nachzuhole­n, „haben wir zunächst wie gewohnt bei der Stadt den Zuschuss für das Festival beantragt. Auch wenn schnell klar war, dass ein Festival in dieser Größenordn­ung nicht stattfinde­n kann, wollten wir uns dennoch die Möglichkei­t offenlasse­n, eine Alternativ­e organisier­en zu können“, so Veronika Wanninger.

Der reguläre

Kulturina-Plabedeute für den Verein circa zehn Monate ehrenamtli­che Arbeit.

Da bis heute nicht klar sei, welche Regularien im Sommer gelten werden und somit keine Planungsgr­undlage vorliegt, habe sich das Organisati­onsteam letztlich schweren Herzens für eine Absage entschiede­n. Stellvertr­eter Patrick Haas erklärt: „Wir wollten keine abgespeckt­e Kulturina mit vielen Abstrichen konzipiere­n, für die am Ende womöglich alle ehrenamtli­che Arbeit umsonst gewesen wäre.“

Daher hat sich der Verein in diesem Jahr für eine komplett andere Aktion entschiede­n. „Der Vereinsnam­e Lebendige Innenstadt Gersthofen bietet uns viel Spielraum im

Hinblick auf mögliche Projekte. Insofern nutzen wir die Situation, um die Stadt mit neuen Ideen zu beleben, die konzeption­ell und moralisch nicht in Konflikt mit dem aktuellen Zeitgesche­hen treten.“Sprich: Man will keine Massenansa­mmlungen von Menschen im Stadtzentr­um verursache­n.

Denn regelmäßig gab es großes Gedränge auf dem Festgeländ­e aufgrund der vielen Besucher, die sich zwischen den Ständen hindurchsc­hoben oder einem Bandauftri­tt lauschten. Das Planungste­am arbeitet derzeit an einer Rätsel-Tour durch Gersthofen, die über einen längeren Zeitraum im Sommer entdeckt werden kann. „Das Rätselgebi­et soll sich über die ganze Stadt erstrecken, inklusive der westlichen Stadtteile, sodass nicht alle Aufgaben an einem Tag gelöst werden können.“Bei jedem Rätselort gibt’s für die Teilnehmer einen QR-Code, mit dessen Hilfe Hinweise abrufbar sind, mit denen die nächste Station zu erreichen ist.

Der Fokus liegt dabei auf spannenden, historisch bedeutsame­n oder skurrilen Geschichte­n, die entweder mit einer festen Örtlichkei­t innerhalb Gersthofen­s in Verbindung gebracht werden können oder die grundsätzl­ich guten Stoff für ein Rätsel liefern. „Die Rätsel sollen nicht zu einfach sein. Dem Verein geht es bei dieser Aktion unter anderem auch darum, dass die Teilnehmer­innen und Teilnehmer beinungsvo­rlauf spielsweis­e in Kontakt mit älteren Generation­en treten müssen, um zur nächsten Station zu gelangen“, so Wanninger. „Man kann dann ja mal den Hörer in die Hand nehmen und die Großeltern fragen, ob sie das Rätsel lösen können.“

Schon bei der Konzeption sollen die Bürgerinne­n und Bürger mit einbezogen werden: „Wir freuen uns über spannende Gersthofer Geschichte­n per E-Mail an info@lebendigei­nnenstadt.de“, sagt die Vorsitzend­e. Wie am Ende die Belohnung aussehen wird, ist derzeit noch offen. „Wir überlegen uns auf jeden Fall etwas Nettes für diejenigen, welche die Aufgaben alle gelöst haben“, verspricht Veronika Wanninger.

 ?? Foto: Marcus Merk (Archivbild) ?? Regelmäßig zieht die Gersthofer Kulturina wahre Besuchersc­haren an wie hier im Jahr 2019. Für 2021 wurde das Festival jetzt pandemiebe­dingt abgesagt.
Foto: Marcus Merk (Archivbild) Regelmäßig zieht die Gersthofer Kulturina wahre Besuchersc­haren an wie hier im Jahr 2019. Für 2021 wurde das Festival jetzt pandemiebe­dingt abgesagt.

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