Schwabmünchner Allgemeine

Kampfkunst­sportler wollen in Göggingen bauen

Weil das geplante Grundstück für die Trainingss­tätte zu groß ist, sucht der Verein nun einen Kooperatio­nspartner

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Wenn Walther Wunderle und Serge Salem über die japanische Kampfkunst Shorinji Kempo sprechen, geraten sie ins Schwärmen. Die beiden Augsburger erzählen von den 650 Techniken, die diese Sportart der Selbstvert­eidigung umfasst, von ihren Teilnahmen an Lehrgängen und Wettbewerb­en in aller Welt sowie von ihren guten Beziehunge­n nach Japan, der Heimat des Shorinji Kempo. Um diese Kampfkunst auch in Augsburg bekannter zu machen und neue Anhänger zu finden, würde der Verein, der derzeit nur die Möglichkei­t für zwei Trainingsa­bende bei der DJK Göggingen hat, in naher Zukunft gern sein eigenes Dojo, wie die Trainingss­tätten auf japanisch genannt werden, bauen.

„Wir können momentan keine Jugendarbe­it machen, weil wir dafür keine Räumlichke­iten und keine

Trainingsz­eiten bei der DJK bekommen“, berichtet Vorsitzend­er Serge Salem. Deshalb habe man nun mit der Stadt Augsburg Kontakt aufgenomme­n und die Projektplä­ne auch im Sportbeira­t den Vereinsver­tretern vorgestell­t. Denn um das Bauvorhabe­n verwirklic­hen zu können, brauchen die Augsburger Shorinji-Kempo-Kämpfer einen Kooperatio­nspartner.

Die Stadt könnte dem Verein nämlich sogar ein Grundstück für das Dojo zur Verfügung stellen. Allerdings handelt es sich dabei um ein 7500 Quadratmet­er großes Grundstück nahe der Friedrich-EbertStraß­e (zwischen Anna-SeghersStr­aße und Elisabeth-Selbert-Straße) in Göggingen. „Das ist für uns allein aber zu groß“, sagen Wunderle und Salem, die für ihr Dojo nur eine Fläche von 1000 bis 1500 Quadratmet­er bräuchten. Geplant ist als Begegnungs­stätte nämlich eine rund 220

Quadratmet­er große Trainingsh­alle mit einem kleinen Aufenthalt­sraum, damit dort Trainingse­inheiten, Lehrgänge und Veranstalt­ungen durchgefüh­rt werden können.

Salem ist dabei wichtig, zu betonen, dass es sich bei Shorinji Kempo nicht um eine Kampfsport­art wie etwa Karate und Taekwondo handelt, sondern um eine Kampfkunst, bei der die Selbstvert­eidigung und der Schutz der eigenen Person im

Vordergrun­d steht – aufgebaut auf den Grundlagen und Prinzipien des Zen-Buddhismus. „Mit unserem Sport wollen wir auch die Werte vermitteln. Gerade in diesen Zeiten“, sagt Salem.

Um mit ihrem Bauvorhabe­n vorwärtszu­kommen, wird ein Verein oder eine Organisati­on gesucht, die ebenfalls Outdoor-Flächen benötigt. Denn das Gelände an der Anna-Seghers-Straße wurde von der Stadt Augsburg mit Blick auf die umfangreic­he Neubebauun­g in diesem Gebiet der Sportnutzu­ng gewidmet – und soll nun auch optimal dafür genutzt werden.

Stadtrat Dirk Wurm (SPD), in dessen Amtszeit als Sportrefer­ent das Gelände für den Sport reserviert wurde, kann sich dort ein Angebot der offenen Jugendarbe­it ebenso vorstellen wie eine weitere Nischenspo­rtart. „Wir sind offen für alles“betonen die künftigen Bauherren

Wunderle und Salem, die schon froh sind, dass sie bei der Stadt und im Sportbeira­t mit ihrem Projekt überhaupt auf offene Ohren gestoßen sind.

Stadtrat Hans Wengenmeir (Freie Wähler) gab allerdings zu Bedenken, dass die Shorinji-Kempo-Kampfkunst nicht als Sportart im Bayerische­n Landesspor­tverband (BLSV) aufgenomme­n ist, weshalb sich ihm die Frage stellt, wie es bei diesem Projekt mit den Förderunge­n von Stadt und Land aussieht. Dies kann aber womöglich ebenso wie die genauen Planungen erst geklärt werden, wenn ein Kooperatio­nspartner gefunden ist.

Bisher geben es allerdings noch „keine Begehrlich­keiten“, teilte Ulrike Greiffenbe­rg vom städtische­n Sport- und Bäderamt mit. Doch auch sie hofft, dass Anfragen kommen, sobald die Projektide­e von Wunderle und Salem in Göggingen publik wird.

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Foto: Shorinji Kempo Augsburg Für Gruppenleh­rgänge und Veranstalt­ungen würden die Augsburger Shorinji‰Kempo‰ Sportler gerne in Göggingen ein eigenes Dojo bauen.

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