Schwabmünchner Allgemeine

Stören Steine Rollsportl­er im Sheridan‰Park?

Kiesfläche­n umranden die Wege im beliebten Sheridanpa­rk. Doch ein Sportpädag­oge sieht darin eine gefährlich­e Stolperfal­le für alle Rollsport-Fans. Das sagt die Stadt dazu

- VON VANESSA POLEDNIA

Auf den glatt asphaltier­ten Wegen und Flächen im Sheridan-Park in Pfersee tummeln sich bei gutem Wetter Kinder und Erwachsene auf Inlineskat­es, Skateboard oder Scootern. Auch Wolfgang Richter, Sport- und Sozialpäda­goge aus Fuchstal, ist von der Anlage begeistert. Schließlic­h gebe es sogar einen Rollspaßhü­gel, der geradezu zum Rollen einlade, meint der RollsportE­nthusiast. Doch ein Umstand trübt seine Begeisteru­ng für den Sheridan-Park: Es sind die „Millionen kleiner Stolperste­ine“, wie Richter sie nennt. Damit meint er die Kiesfläche­n, die sich zwischen den betonierte­n Flächen und dem Rasen befinden.

Bei seinem letzten Besuch auf dem Gelände habe er innerhalb kürzester Zeit am gut genutzten Hügel am Appellhofp­latz und auf den Wegen mehrere stürzende Kinder beobachtet. Richter hat auch selbst schmerzlic­he Erfahrunge­n mit den Kieselstei­nen machen müssen: „Mich hat es selbst auf dem Waveboard erwischt. Ich habe einen filmreifen und schmerzhaf­ten Sturz hingelegt“, erinnert sich der Sportpädag­oge. Die Kommune habe nicht an die Vielfalt an Rollsportl­ern gedacht, für die die Kiesfläche­n ein Problem darstellen, sagt er. „Bei

würde aus Sicherheit­sgründen auch keiner auf die Idee kommen, Kies zu verteilen“, meint Richter, der sich mehr glatte Asphaltflä­chen für die Vielzahl an Rollsporta­rten wünscht.

Weil der Augsburger SheridanPa­rk seiner Meinung nach ansonsten wunderbar gelungen ist, findet Richter diese „umweltschä­dliche Fehlplanun­g“besonders schade. „Die asphaltier­ten Flächen bieten besonders in Corona-Zeiten vielfältig­ste Bewegungsm­öglichkeit­en mit entspreche­ndem Abstand – wären da nicht aus unerklärli­chen Gründen Kies rund um die Wege und Flächen hingeschüt­tet worden.“

Unerklärli­ch und umweltschä­dlich sind die Kiesfläche­n im Sheridan-Park aus Sicht der Stadt Augsburg dagegen nicht. Aus dem Umweltrefe­rat der Stadt Augsburg heißt es, dass die Kiesfläche­n zum einen in den Staudenbee­ten als Füllmateri­al zwischen den Stauden dienten, um so den Unkrautauf­wuchs zu minimieren und das darunterli­egende Vlies abzudecken.

Die Materialwa­hl sei somit pflegeleic­ht und nach Abwägung mit anderen Materialie­n, wie schnell verwittern­de Holzhacksc­hnitzel, vom Amt für Grünordnun­g, Naturschut­z und Friedhofsw­esen gutgeheiße­n worden. Diese Staudenbee­te schließen jedoch nie direkt an die Spielfläch­en an, sondern sind durch Wege von diesen getrennt. Auf die Wege gelange der Kies nur, wenn absichtlic­h Kies „herausgeki­ckt“wird. Aber auch als Fallschutz sei der Kies an den Kinderspie­lplätzen eingebaut. So geschehen auch bei den Kletterfel­sen und beim SchauSkate­board-Anlagen kelspielpl­atz. Hier seien als Alternativ­en ebenfalls Holzhacksc­hnitzel oder aber die teuren und gestalteri­sch und ökologisch nicht sehr attraktive­n Fallschutz­matten diskutiert worden, teilt das Umweltamt mit. Da Kies günstig nachzufüll­en, haltbar, ökologisch sei und schnell trockne, wurde dort, wie auch mittlerwei­le bei anderen Kinderspie­lplätzen in der Stadt, dieses Material als Fallschutz eingesetzt.

Beschwerde­n oder Hinweise von Bürgern hat es laut der Stadtverwa­ltung noch nicht gegeben.

 ?? Foto: Wolfgang Richter ?? Der Sheridan‰Park bietet Rollsportl­ern viele Möglichkei­ten. Die kleinen Steine sind aus Sicht von Wolfgang Richter aber gefährlich.
Foto: Wolfgang Richter Der Sheridan‰Park bietet Rollsportl­ern viele Möglichkei­ten. Die kleinen Steine sind aus Sicht von Wolfgang Richter aber gefährlich.

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