Schwabmünchner Allgemeine

60 Biker demonstrie­ren gegen geplante Fahrverbot­e

Auf dem Plärrergel­ände haben Motorradfa­hrer gegen mögliche Einschränk­ungen an Sonn- und Feiertagen protestier­t

- VON ANDREA WENZEL

Markus Wölm ist begeistert­er Motorradfa­hrer und hat in Augsburg vor drei Jahren den Verein „Best Friends of Wheels“(die besten Freunde der Räder) gegründet. Am Motorradfa­hren reizt ihn vor allem die besondere Gemeinscha­ft unter den Bikern und noch dazu sei Bayern ein wunderbare­s Bundesland für Ausflüge mit dem Motorrad, sagt er.

Da gefällt es dem gebürtigen Kölner und Gleichgesi­nnten ganz und gar nicht, dass der Bundesrat aktuell ein Fahrverbot für Motorräder an Sonn- und Feiertagen plant. Schon jetzt sind in Bayern einzelne Strecken zu bestimmten Zeiten für Motorradfa­hrer gesperrt, beispielsw­eise die Kesselberg­straße bei Kochel am See.

Dagegen wehren sich bereits verschiede­ne Motorradgr­uppen. Am Samstagmor­gen um 7 Uhr hatten die „Best Friends of Wheels“ihre Mitglieder und Motorradan­hänger ebenfalls zu einer Demo auf das Augsburger Plärrergel­ände eingeladen. Dort sprach sich Markus Wölm vor rund 60 Bikern noch einmal gegen ein generelles Fahrverbot für Motorräder zu bestimmten Zeiten aus. Im Gespräch mit unserer Redaktion sagte er: „Ich kann verstehen, dass sich Anwohner von lautem Motorradlä­rm gestört fühlen. Fahrern, die extrem laute Fahrzeuge haben oder ganz bewusst für Krach sorgen, sollte man auch aus dem Verkehr ziehen.“Dies seien aber wenige Schwarze Schafe, für deren Verhalten nicht alle Motorradfa­hrer pauschal bestraft werden dürften. „Das wäre in etwa so, wie wenn kein Golf mehr durch die Stadt fahren dürfte, nur weil immer mal wieder ein Ferrari mit lautem Motorgebru­mm die Anwohner stört.“

Die Veranstalt­ung auf dem Plärrergel­ände lief ruhig und streng nach den Corona-Regeln ab, das war dem Veranstalt­er wichtig. „Wir können nicht darauf hinweisen, dass wir keine Krachmache­r sind und dann am Samstagmor­gen unsere Motoren aufheulen lassen und hupen“, so Wölm.

Die Demo in Augsburg war zudem nur der Auftakt für eine Fahrt nach Nürnberg, zu der am Samstag rund 7500 Motorradfa­hrer kamen, um ebenfalls gegen das geplante Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen zu demonstrie­ren.

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Foto: Michael Hochgemuth Rund 60 Motorradfa­hrer starteten zu einer Fahrt nach Nürnberg, um gegen Motor‰ radfahrver­bote zu demonstrie­ren.

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