60 Biker demonstrieren gegen geplante Fahrverbote
Auf dem Plärrergelände haben Motorradfahrer gegen mögliche Einschränkungen an Sonn- und Feiertagen protestiert
Markus Wölm ist begeisterter Motorradfahrer und hat in Augsburg vor drei Jahren den Verein „Best Friends of Wheels“(die besten Freunde der Räder) gegründet. Am Motorradfahren reizt ihn vor allem die besondere Gemeinschaft unter den Bikern und noch dazu sei Bayern ein wunderbares Bundesland für Ausflüge mit dem Motorrad, sagt er.
Da gefällt es dem gebürtigen Kölner und Gleichgesinnten ganz und gar nicht, dass der Bundesrat aktuell ein Fahrverbot für Motorräder an Sonn- und Feiertagen plant. Schon jetzt sind in Bayern einzelne Strecken zu bestimmten Zeiten für Motorradfahrer gesperrt, beispielsweise die Kesselbergstraße bei Kochel am See.
Dagegen wehren sich bereits verschiedene Motorradgruppen. Am Samstagmorgen um 7 Uhr hatten die „Best Friends of Wheels“ihre Mitglieder und Motorradanhänger ebenfalls zu einer Demo auf das Augsburger Plärrergelände eingeladen. Dort sprach sich Markus Wölm vor rund 60 Bikern noch einmal gegen ein generelles Fahrverbot für Motorräder zu bestimmten Zeiten aus. Im Gespräch mit unserer Redaktion sagte er: „Ich kann verstehen, dass sich Anwohner von lautem Motorradlärm gestört fühlen. Fahrern, die extrem laute Fahrzeuge haben oder ganz bewusst für Krach sorgen, sollte man auch aus dem Verkehr ziehen.“Dies seien aber wenige Schwarze Schafe, für deren Verhalten nicht alle Motorradfahrer pauschal bestraft werden dürften. „Das wäre in etwa so, wie wenn kein Golf mehr durch die Stadt fahren dürfte, nur weil immer mal wieder ein Ferrari mit lautem Motorgebrumm die Anwohner stört.“
Die Veranstaltung auf dem Plärrergelände lief ruhig und streng nach den Corona-Regeln ab, das war dem Veranstalter wichtig. „Wir können nicht darauf hinweisen, dass wir keine Krachmacher sind und dann am Samstagmorgen unsere Motoren aufheulen lassen und hupen“, so Wölm.
Die Demo in Augsburg war zudem nur der Auftakt für eine Fahrt nach Nürnberg, zu der am Samstag rund 7500 Motorradfahrer kamen, um ebenfalls gegen das geplante Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen zu demonstrieren.