Drei Festivalflächen
In Schwabmünchen wird das Gelände für das Singoldsand Festival aufgebaut. Durch das notwendige Hygienekonzept gibt es dort getrennte Bereiche. Was das für die Helfer bedeutet
In Schwabmünchen wird das Gelände für das Singoldsand Festival aufgebaut. Durch das notwendige Hygienekonzept gibt es dort getrennte Bereiche.
Schwabmünchen Auf den ersten Blick ist es wie immer. Gut eine Woche vor dem Singoldsand Festival tummeln sich die ersten Helfer auf dem Schwabmünchner Eisplatz, Gabelstapler fahren hin und her, und der Klang von Akkuschraubern, Sägen und quäkenden Funkgeräten sorgt für die akustische Kulisse. Es sind auch wieder viele bekannte Gesichter, die auf dem Rundgang über das Gelände zu sehen sind. Und doch ist vieles anders: Denn das Hygienekonzept erlaubt kein großes Festival auf einem Gelände.
Das Singoldsand findet vielmehr dreigeteilt statt. Eine Fläche an der Stadtmitte, im Stadtgarten, wird bespielt. Die zweite ist auf dem Eisplatz. Dazu kommt noch eine Fläche am Bauernmarkt. Eine logistische Herausforderung, das weiß auch Michael Ostner vom Aufbauteam. Beim ihm laufen in der Aufbauwoche viele Fäden zusammen. 70 bis 80 Helfer sind seit Samstag täglich auf dem Gelände unterwegs. „Klar ist es leichter, wenn alles auf einem Gelände ist. Vor allem sind die Wege kürzer“, erklärt Ostner. „Aber das bekommen wir schon hin“, ergänzt er. Für ihn, wie auch für viele andere der jungen Menschen, die sich rund um das Festival engagieren, ist es im Grunde schon mal wichtig, dass es stattfinden kann. „Vielleicht können wir im kommenden Jahr wieder normal planen“, hofft er.
Doch nun stehen erst einmal das aktuelle Festival und sein Aufbau an. Dabei ist vieles wie immer und doch einiges anders. So wird auf dem Eisplatz wieder Sand geben, ein „Muss“für das Festival. Auch werden wieder kilometerlange Kabel verlegt, Bühnen und Stände aufgebaut. So wie immer. Nur eben dreigeteilt. Oder dreifach, wie Festivalleiter Patrick Jung anmerkt: „Wir haben im Prinzip die Fläche des Singoldsands verdreifacht. Das heißt, die Infrastruktur muss dreimal erstellt werden“, erklärt Jung. Also drei Eingangsbereiche, Toilettenbereiche, Bühnen. „Aber ich denke, wir haben das gut gelöst“, ist Jung überzeugt.
Gerade die beiden „neuen“Flächen bringen Herausforderungen mit sich. Der Stadtgarten ist wie ein kleiner Park angelegt. Blumenbeete und Bäume gehören zu seinem Erscheinungsbild und sollten natürlich auch nach dem Festival gut aussehen. Mit urban wirkenden Weidezäunen wird dafür gesorgt, dass die Beete kein Verkehrsweg werden und das Umfeld der Bäume geschützt bleibt – ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens des Festivals.
Nachhaltigkeit ist Michael Ostner auch mit Blick auf die Helfer wichtig. „Ich bin froh, dass wir den Crewbereich wieder einrichten dürfen“, erklärt er. Das war lange Zeit nicht sicher, ist aber ungemein wichtig. „Da trifft man alle, kann auch die Gemeinschaft leben. Das ist wichtig“, sagt Ostner, der der Kleinteiligkeit des Festivals in diesem Jahr auch Positives abgewinnen kann. „Wir haben in vielen Arbeitskreisen einen Verjüngungsprozess und somit neue Leiter. Da ist es vielleicht ganz gut, kleiner anzufangen“, erklärt er beim Gang über den alten Bauhof – ein Ort, bei dem alles wirkt wie früher. Er dient weiter als Lager und Werkstatt. Der einzig sichtbare Unterschied zur Vergangenheit ist, dass bei Arbeiten auf engem Raum Masken getragen werden.
Neu gedacht werden musste auch die Unterbringung der Künstler. Bisher waren die während des Festivals in der Geyerburg, doch da ist nun unter anderem der Crewbereich. „Die Künstler sind nun alle im Hotel Deutschenbauer“, verrät Ostner. Auf dem Gelände selbst dienen große Pagoden bei den Bühnen als Rückzugsraum für die Protagonisten der Bühne. Doch bis die Künstler auf den Bühnen stehen, steht noch eine arbeitsreiche Woche für die Helfer bevor. Am Montag beginnt der Aufbau der Bühnen, und auch der Sand wird auch schon geliefert. Dann nimmt das Gelände mehr und mehr Form an.
Die ganze Infrastruktur muss dreimal erstellt werden