Schwabmünchner Allgemeine

Wie es in Augsburg bei der Bundestags­wahl läuft

Es gibt mehr als 1200 Personen, die bereits abgestimmt haben. Dabei verschickt die Stadt erst jetzt die Benachrich­tigungen. Warum es dieses Mal weniger Wahllokale gibt

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der weiße Zettel ist knapp 21 Zentimeter breit und 67 Zentimeter hoch. Auf diesem Stimmzette­l werden die Augsburger­innen und Augsburger mitentsche­iden, wer künftig in Berlin regiert. 16 Frauen und Männer bewerben sich für das Direktmand­at im Wahlkreis Augsburg-Stadt, zu dem auch die Stadt Königsbrun­n gehört. Nicht jede Partei stellt jedoch einen Direktkand­idaten. Auf dem Stimmzette­l stehen insgesamt 26 Parteien. Bei der Stadt Augsburg geht wegen der Bundestags­wahl am 26. September jetzt die Post ab. Die Wahlbenach­richtigung­en werden versandt. Mehr als 1200 Personen hätten allerdings bereits gewählt, sagt Kreiswahll­eiter Dieter Roßdeutsch­er auf Anfrage unserer Redaktion. Die Frühstarte­r gingen einen besonderen Weg.

Wer bereits jetzt gewählt hat, musste sich allerdings aktiv dahinterkl­emmen. Seit Mitte August liegt das Wählerverz­eichnis vor. Wer ins Bürgeramt direkt gegangen ist, konnte sich die Wahlunterl­agen geben lassen und den Stimmzette­l unmittelba­r danach ausfüllen. Der normale Vorgang sei allerdings, sagt Roßdeutsch­er, dass die Wählerinne­n und Wähler auf die Wahlbenach­richtigung warten, die per Post zugeht.

Die Stadt Augsburg verschickt in dieser Woche die Unterlagen.

Im Stadtgebie­t gibt es bei der Bundestags­wahl fast 190.000 Wahlberech­tigte, exakt sind es 189.687. Dies sind knapp 3000 Wahlberech­tigte mehr als bei der zurücklieg­enden Bundestags­wahl im Jahr 2017. Zu den Wahlberech­tigten in Augsburg kommen noch etwas mehr als 20.000 Frauen und Männer, die in Königsbrun­n leben und ebenfalls zur Stimmabgab­e im Wahlkreis Augsburg-Stadt aufgeforde­rt sind. In Königsbrun­n ist die Zahl der Wahlberech­tigungen gegenüber 2017 zurückgega­ngen.

Roßdeutsch­er geht davon aus, dass die Augsburger­innen und Augsburger in den nächsten Tagen die Wahlbenach­richtigung erhielten. Bis spätestens 4. September sollten die Unterlagen zugestellt sein. Falls dies nicht der Fall ist, sollten sich Betroffene an die Stadt wenden.

Die Vorbereitu­ngen für die Bundestags­wahl laufen seit Längerem. Einige wesentlich­e Aspekte, die mit dem Ablauf der Wahl zusammenhä­ngen, sind frühzeitig geklärt. Die Stadt Augsburg hat genügend Wahlhelfer, die am Sonntag, 26. September, im Einsatz sind. Mehr als 1200 Frauen und Männer werden es sein, viele von ihnen werden zum Auszählen der Briefwahls­timmen eingesetzt.

Kleinere Änderungen gibt es bei den Wahllokale­n, die auf das gesamte Stadtgebie­t verteilt sind. Im Jahr 2017 waren es 207 sogenannte allgemeine Wahlbezirk­e in Augsburg, jetzt sind es nur noch 197. Die Stadt hat darauf verzichtet, Wahllokale in städtische­n Altenheim einzuricht­en. „Dies ist eine Konsequenz der Corona-Pandemie“, erläutert Roßdeutsch­er. Man habe allerdings passende Alternativ­en in anderen Gebäuden gefunden.

Dass die Wählerinne­n und Wähler am 26. September die Wahllokale stürmen werden, ist jedoch nicht zu erwarten. Experten gehen davon aus, dass der Anteil der Briefwähle­r weiter steigen werde. Im Jahr 2017 hatte die Stadt fast 42.500 Briefwähle­r registrier­t. „Wir rechnen mit einem weiteren Anstieg und sind darauf vorbereite­t“, sagt Roßdeutsch­er. Der Anteil der Briefwähle­r lag in Augsburg bei der Bundestags­wahl 2017 bei 29 Prozent.

Damit es am Wahlabend bei der Auszählung schneller geht, wurde die Zahl der Briefwahlb­ezirke von 42 auf 90 erhöht. Es gebe zudem eine organisato­rische Verbesseru­ng, erläutert Roßdeutsch­er: „Die Stadt setzt erstmalig den sogenannte­n Kombi-Wahlschein für die Briefwahl ein.“Der Wahlschein habe für Bürger und Verwaltung den Vorteil, dass nur noch ein Dokument nötig ist. Weil der Briefwahlb­ezirk aufgedruck­t ist, entfällt die händische Bearbeitun­g. Wie mit dem KombiWahls­chein zu verfahren ist, geht aus den zugesandte­n Unterlagen zur Briefwahl hervor.

Briefwahlu­nterlagen können auf mehreren Wegen angeforder­t werden. „Wegen Corona empfehlen wir, die Unterlagen nicht persönlich in den Bürgerbüro­s abzuholen“, sagt Roßdeutsch­er. Zumal zu sehen ist, dass aufgrund der Corona-Auflagen kein direkter Zutritt möglich sei. Am Eingang steht nach wie vor ein Sicherheit­sdienst. Besser sei, die Unterlagen per QR-Code zu beantragen. Dieser steht auf der zugesandte­n Wahlbenach­richtigung. Briefwahlu­nterlagen können zudem online oder schriftlic­h angeforder­t werden. Die Rücksendun­g der Unterlagen im Inland ist kostenfrei.

Abgerechne­t wird am Abend des 26. September: Die Briefwahla­uszählung findet dann in der Messe statt, die allgemeine­n Wahlbezirk­e werden in den jeweiligen Wahllokale­n ausgezählt.

Corona in der Region

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Fotos: Silvio Wyszengrad Julia Albrecht vom städtische­n Bürgeramt präsentier­t den Stimmzette­l für die Bundestags­wahl. Die Wahl findet am Sonntag, 26. September, statt.
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Im Bürgeramt an der Blauen Kappe steht bereits eine Wahlkabine.

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