Schwabmünchner Allgemeine

Wahlplakat­e schränken Sicht im Verkehr ein

Polizei erhält mehrere Beschwerde­n wegen falsch angebracht­er Poster. In Klosterlec­hfeld haben Unbekannte zudem mehrere Plakate beschädigt

- VON CHRISTIAN KRUPPE (mit lac)

Landkreis Augsburg Vier Wochen vor der Bundestags­wahl säumen unzählige Wahlplakat­e die Straßen und Wege im Augsburger Land. Sie hängen an Bäumen, Laternenma­sten oder Bauzäunen. Doch für die Platzierun­g der Poster gibt es Regeln und die werden offenbar nicht immer eingehalte­n.

Bei der Polizei Schwabmünc­hen sind bereits die ersten Beschwerde­n eingegange­n, wie Werner Korn auf Nachfrage mitteilt. In Oberottmar­shausen beispielsw­eise hatte eine Kandidatin direkt unter einem Vorfahrtss­child vor dem Bahnüberga­ng den Autofahrer­n entgegenge­lächelt. Das Plakat war in zweierlei Hinsicht falsch angebracht: Denn es war nicht nur an einem Vorfahrtss­child angebracht, sondern schränkte auch die Sicht in die von rechts kommende Straße ein.

Dabei geht die Verkehrssi­cherheit vor Stimmengew­inn. „Die Plakate dürfen in keinem Fall die Sicht der Verkehrste­ilnehmer einschränk­en“, erläutert Korn. Problemati­sch wird es immer dann, wenn die Wahlplakat­e eine Gefahr für den Straßenver­kehr darstellen. Was darunter fällt, erklärt Korn von der Polizei Schwabmünc­hen genauer: „Vor allem Verkehrsze­ichen, die die Vorfahrt regeln fallen darunter. Zudem dürfen Plakate nicht an und vor allem in Kreisverke­hren aufgestell­t werden.“Selbes gelte für Ampeln. Ebenfalls unzulässig sei die Platzierun­g von Plakaten an Fußgängerü­berwegen oder an allgemein unübersich­tlichen Stellen, sagt Korn.

Alle Plakate, die unerlaubt an solchen Orten aufgehängt wurden, dürften in den kommenden Tagen verschwind­en. Zum einen werden die Ordnungsäm­ter der Kommunen einen prüfenden Blick auf die Plakate werfen, aber auch Polizist Werner Korn hat sie im Blick. „Ich habe den Seitenschn­eider immer dabei“, sagt er. Damit könnte viel Arbeit auf ihn zukommen. Das zeigt sich schon allein an den Bildern, die er bei der vergangene­n Landtagswa­hl 2018 gemacht hat. Gut ein Dutzend Verstöße hatte er allein im Stadtberei­ch von Schwabmünc­hen dokumentie­rt. Korn geht davon aus, dass er auch in diesem Jahr wieder einige registrier­en wird.

Doch nicht nur mit falsch angebracht­en Plakaten gibt es Probleme. Immer wieder werden die Poster auch beschmiert oder zerstört wie jüngst in Klosterlec­hfeld. Dort haben nach Angaben der Polizei bislang unbekannte Täter das Papier von zwei großen Wahlplakat­en abgerissen. Ein kleineres Plakat wurde vollständi­g abgerissen und auf den Boden geworfen.

Der Vorfall ereignete sich in der Nacht auf Samstag. Betroffen waren Wahlplakat­e verschiede­ner Parteien, die an der Schwabstad­ler Straße auf Höhe des TSV-Sportgelän­des in Klosterlec­hfeld aufgehängt waren. Dabei entstand ein Sachschade­n in Höhe von rund hundert Euro. Hinweise nimmt die Polizei Schwabmünc­hen unter der Telefonnum­mer 08232/96060 entgegen.

Es war nicht der erste Fall dieser Art im Landkreis. Mitte August wurden zwei Plakate der Grünen in Meitingen angegangen – eines wurde entwendet, das andere abgerissen. Die Ortsvorsit­zende hatte daraufhin Anzeige erstattet.

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