So kommen Jugendliche an eine Impfung
Als erster in Bayern bot der Landkreis Augsburg schon vor der Empfehlung der Stiko Impfaktionen für Jugendliche ab zwölf Jahren an
Landkreis Augsburg Wie kommt im Landkreis Augsburg das Impfen bei den Jugendlichen an? „Da wir schon vor der allgemeinen Stiko-Empfehlung vor den Sommerferien alle Schulen mit mobilen Impfteams angefahren haben, hält sich derzeit der Ansturm in Grenzen“, sagt die Pressesprecherin des Landratsamts, Annemarie Scirtuicchio. Es seien auch schon fast 1600 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren gegen Covid geimpft – allerdings sind hierbei nicht die Impfungen bei den Kinder- und Hausärzten enthalten.
Diese Meldungen würden leider nicht nach Altersgruppe aufgeschlüsselt weitergemeldet, bedauert die Sprecherin. Dem bayerischen Gesundheitsministerium zufolge waren bis Donnerstag 25 Prozent der zwölf- bis 17-Jährigen in Bayern zum ersten Mal geimpft.
Wahrscheinlich sind also tatsächlich noch mehr Jugendliche geimpft, als offiziell bekannt. Immerhin haben manche Eltern fast händeringend nach einer Arztpraxis gesucht, die ihre Kinder impft, sobald ein Impfstoff zugelassen war. Wer dafür in die Stadt Augsburg oder sogar in einen anderen Landkreis fuhr, der taucht in der hiesigen Statistik gar nicht auf. Die im Vergleich zu anderen Bundesländern eher schwache Impfquote in Bayern in Wirklichkeit sei mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich höher. Auf diese Unschärfen hat auch das Robert-KochInstitut aufmerksam gemacht.
Weitere Impfaktionen in Schulen macht der Landkreis von der weiteren Entwicklung abhängig. Scirtuicchio
sagt dazu: „Unsere Erfahrung zeigt, dass wir diese Aktionen, soweit notwendig, innerhalb einer Woche organisieren und durchführen können.“
Abgesehen davon gibt es schon in den Ferien vielfältige Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, eine Impfung zu erhalten. Neben den Kinder- und Hausarztpraxen, wo es teilweise bereits lange Wartelisten gibt, können Interessierte noch den ganzen August ohne Termin in den Impfzentren in Bobingen und Gablingen geimpft werden. Auch die
Impfaktion bei Ikea ist bis Ende August verlängert worden.
Aktuell ist man dazu übergegangen, die Zweitimpfung bei den Jugendlichen bereits nach drei Wochen zu verabreichen. Doch aufgepasst: Die Bayimco-Software zeigt bei einer Online-Buchung weiterhin einen Anstand von sechs Wochen an. Wie die Pressesprecherin des Landratsamts aber erklärte, kann der Termin vor Ort bei der Erstimpfung für einen früheren Zeitpunkt vereinbart werden – sowohl in den Impfzentren als auch bei den
Impfaktionen in den Gemeinden oder bei Ikea. Es könnten also etliche noch vor dem Start des kommenden Schuljahrs komplett geimpft sein.
Wie die Pressesprecherin Annemarie Scirtuicchio sagte, sollten aus der Sicht des Landkreises die Jugendlichen die Ferienzeit jetzt nutzen, „um nach Schulbeginn so rasch wie möglich doppelt geimpft zu sein, und nicht auf Aktionen warten“, die dann parallel zu den Auffrischungsimpfungen für die Älteren stattfinden müssten.