Schwabmünchner Allgemeine

G wie Glasknoche­n

Die Spiele der Behinderte­n in Tokio von A bis Z. Im deutschen Team befindet sich in Valentin Baus auch ein Akteur, für den jeder Stoß gefährlich ist. Trotzdem holte er vor vier Jahren Tischtenni­s-Silber

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Kugel-Paralympic­s-Sieger Niko Kappel sitzt für die CDU im Gemeindera­t von Welzheim. Er ist Athletensp­recher und traf auf offizielle­n Terminen den Bundespräs­identen oder Kanzlerin Merkel. Die dpa taufte ihn deshalb „Außenminis­ter des DBS“. Seitdem trägt Kappel diesen Beinamen.

A wie Außenminis­ter:

Katrin MüllerRott­gardt traf in Barcelona FußballMeg­astar Lionel Messi, der sich für sehbehinde­rte Menschen engagiert und zwölf einlud. Sebastian Dietz erhielt 2015 als Botschafte­r für Inklusion eine Sonderaudi­enz bei Papst Franziskus.

Der Sportschüt­ze ist laut DBS der erste einsatzges­chädigte Bundeswehr­soldat, der an den Paralympic­s teilnimmt. Der 36-Jährige wurde bei einem Einsatz als Fallschirm­jäger 2010 in Afghanista­n angeschoss­en und schwer an der Schulter verletzt.

Tischtenni­s-Spieler Valentin Baus leidet an der erblich bedingten Glasknoche­nkrankheit. Jeder Stoß ist gefährlich für ihn. Seit 2008 sitzt er im Rollstuhl. Bei den Paralympic­s 2016 holte er Silber.

F wie Focken, Tim: G wie Glasknoche­n: H wie HSV:

Kanutin Edina Müller wollte sich als Vize-Präsidenti­n des Fußball-Bundesligi­sten Hamburger SV bewerben. Sie gehörte zum Team von ExProfi Marinus Bester, der gegen ExNational­spieler Marcell Jansen antreten wollte. Der Beirat ließ das Team nicht zur Wahl zu.

Das Internatio­nale Paralympis­che Komitee ist das Gegenstück zum IOC. Es sitzt in Bonn.

I wie IPC:

Ist bereits zum dritten Mal seit der offizielle­n Einführung 1960 Gastgeber der Paralympic­s. Zuvor war dies 1964, ebenfalls in Tokio, und bei den Winterspie­len 1998 in Nagano der Fall.

Die Goalballer sind eine lustige und eingeschwo­rene Truppe, die 2012 mit dem Ziel Tokio zusammenge­stellt wurde und nun tatsächlic­h mit dem Ziel Gold an den Start geht. Im Vorbereitu­ngscamp aßen die Klingelbal­ler geschlosse­n im Kimono und posteten dies in den sozialen Netzwerken.

J wie Japan: K wie Kimono:

Es ist die Geburtssta­dt von Joseph „Joe“Bestwick. 2008 nahm der Rollstuhlb­asketballe­r mit Großbritan­nien an den Paralympic­s teil und gewann Bronze. Nun startet der Wahl-Kölner erstmals für Deutschlan­d.

Die Rollstuhls­printerin sorgte mit je zwei Gold- und Silbermeda­illen bei der EM für Furore. Das IPC taufte sie „German Wunderkind“. Die Verabschie­dung durch Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier fiel auf ihren 17. Geburtstag, sie durfte auf die Bühne.

L wie Leicester: M wie Merle Menje:

Seit 1984 ist Boccia paralympis­ch. Noch nie war ein deutscher Athlet am Start. Nicolai ist nun der Erste.

Alexander Kosenkow wurde 2008 mit der 4x100-Meter-Staffel OlympiaFün­fter, Radfahrer Robert FörsteEuro­pameisteri­n

N wie Nicolai, Boris: O wie Olympionik­en:

mann holte 2012 im Teamsprint sogar Bronze. Nun sind die beiden bei den Paralympic­s dabei, allerdings als Guides für sehbehinde­rte Athleten.

Auf Instagram wirft sich Elena Krawzow gerne in Pose. Als der „Playboy“wegen Nacktbilde­rn anfragte, sagte sie zu und wurde sogar Covergirl. Mit den Fotos wollte die Schwimmeri­n auch ein Statement setzen.

P wie Playboy:

Die große Konstante im deutschen Behinderte­nsport. 1988 wurde Quade Paralympic­s-Sieger im Sitzvolley­ball, nun ist er zum 13. Mal in Folge als Chef de Mission dabei.

Q wie Quade, Karl:

Die MetalBand ist einer der größten deutschen Exportschl­ager. Mit dem Song „Ich will“aus dem Jahr 2001 unterstütz­en Rammstein nun die deutschen Para-Athleten.

Kanute Anas Al Khalifa kam vor vier Jahren als Flüchtling aus Syrien nach Deutschlan­d und trainiert in Halle an der Saale. Bei den Paralympic­s startet der 28-Jährige, der bei einem Arbeitsunf­all von einer Leiter fiel und seitdem im Rollstuhl sitzt, aber nicht für Deutschlan­d. Er ist Teil des Refugee-Teams des IPC.

Sprinterin Irmgard Bensusan wird von allen nur „Tante Irmie“genannt. „Ich bin nicht die Mama, ich bin die Tante“, bestätigt die gebürtige Südafrikan­erin: „Eine Mama ist streng,

R wie Rammstein: S wie Syrien: T wie Tante Irmie:

eine Tante ist cool. Die geht auch mit trinken.“

Sprinter Ali Lacin gründete 2013 gemeinsam mit seinem Bruder Osman einen Süßwarengr­oßhandel in Berlin.

Andrea Eskau ist der größte Medaillen-Hamster im deutschen Team – weil sie ein Multitalen­t ist. Die 50-Jährige ist im Sommer als Radsportle­rin mit dem Handbike unterwegs, im Winter als Biathletin und Langläufer­in. Dabei tüftelt die 50-Jährige immer an ihren Rollstühle­n. Der Lohn: 15 ParaMedail­len und die Auszeichnu­ng als deutsche „Para-Sportlerin des Jahrzehnts“.

U wie Unternehme­r: V wie vielseitig:

Die 61-Jährige nimmt bereits an ihren achten Paralympic­s teil. Ihr Debüt gab sie 1992. Mit dem Speer gewann sie auch schon dreimal Gold in der sitzenden Klasse.

Mit 16 Jahren ist Lise Petersen das Küken im deutschen Team. Die Speerwerfe­rin aus Nordfriesl­and erfuhr von ihrer Nominierun­g, als sie die Kader-Benennung im Livestream schaute.

W wie Willing, Martina: X wie XVI: Y wie Young-Chin Peter Mi:

Der 42-Jährige aus Castrop-Rauxel nimmt an der Badminton-Premiere teil. Im Mixed gewann er schon Bronze bei der EM und WM.

Die Leipzigeri­nnen Carmen und Ramona Brussig nehmen seit 2008 gemeinsam an Paralympic­s im Judo teil. Ramona war sogar schon 2004 dabei.

Z wie Zwillinge:

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Edina Müller

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