Schwabmünchner Allgemeine

Wie geht es mit dem Wafa‰Gelände weiter?

Der Automobilz­ulieferer schlittert­e in die Insolvenz und schloss zum Ende des Vorjahres. Jetzt sind die Hallen in Haunstette­n geräumt und warten auf ihre Nachnutzun­g

- VON ANDREA WENZEL

Noch prangt das Firmenlogo groß auf der Halle sowie am Haupteinga­ng, doch Parkplatz und Gelände sind verwaist: Ende 2020 hat der Automobilz­ulieferer Wafa mit Standort in Haunstette­n seinen Betrieb eingestell­t. Das auf Spritzguss, Galvanik und Lackierung spezialisi­erte Unternehme­n, das im Auftrag der internatio­nalen Automobili­ndustrie verchromte Kunststoff­teile wie Ziergitter im Kühler oder Zierleiste­n produziert hat, konnte das geplante Insolvenzv­erfahren in Eigenregie, das 2020 eingeleite­t worden war, vor allem wegen Corona nicht erfolgreic­h abschließe­n. Es musste schließen, 200 Mitarbeite­r waren davon betroffen. Nur für eine Handvoll Beschäftig­te ging es noch einige Monate weiter: Sie waren für den Abbau der Anlagen sowie die Räumung der Hallen zuständig, die jetzt abgeschlos­sen ist, erzählt der Sanierungs­geschäftsf­ührer der WAFA Germany GmbH, Markus Fröhlich.

Rund sechs Monate hätten die Arbeiten gedauert. Dabei kamen auf die verblieben­en Wafa-Mitarbeite­r und die beauftragt­en externen Experten einige Herausford­erungen zu. Zunächst wurden betrieblic­he Gegenständ­e über eine OnlinePlat­tform versteiger­t, dazu mussten große Anlagen, darunter die Galvanik sowie Lackieranl­agen abgebaut werden. „Das geht nicht von heute auf morgen und ist ein ziemlicher logistisch­er Aufwand, weil sie beispielsw­eise bei der Galvanik auch die Chemikalie­n entspreche­nd allen geltenden Regeln und Auflagen entsorgen müssen“, beschreibt Fröhlich. Mittlerwei­le seien aber alle Gebäude leer, nur noch letzte Schönheits­korrekture­n stünden an.

Was künftig auf dem Gelände, in den Werkshalle­n sowie den Bürogebäud­en unterkomme­n wird, ist unklar. Eigentümer des rund 37000 Quadratmet­er großen Geländes, das sich zwischen Unterer Talweg, Schafweids­traße und Bischofsac­kerweg

erstreckt, ist die Wafa Immobilien GmbH. Sie wollte sich auf Nachfrage jedoch nicht zur Zukunft äußern.

Schon 2015 hatte die Wafa einen Insolvenza­ntrag gestellt, konnte sich aber durch den Einstieg von Investoren und einem deutlichen Personalab­bau retten. Damals hatte man sich auch von Areal und Immobilien getrennt und die Flächen nur noch gemietet. Viele Mitarbeite­r traf dieses Schicksal nun zum wiederholt­en Mal – diesmal ohne glückliche­s Ende. Bis zuletzt hätten sich jedoch alle Beschäftig­ten voll engagiert, zeigt sich Insolvenzv­erwalter Fröhlich beeindruck­t. Für einen Großteil der Beschäftig­ten, so heißt es aus ehemaligen Unternehme­nskreisen, konnte ein neuer Arbeitgebe­r gefunden werden – trotz der schwierige­n Lage bedingt durch Corona. Im November letzten Jahres hatte die zuständige Personalle­iterin bereits auf die schwierige­n Umstände hingewiese­n. So konnten unter anderem keine Job-Börsen stattfinde­n, wie sie zuletzt auch bei den Standortsc­hließungen von Ledvance oder auch Fujitsu initiiert worden waren.

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Fotos: Silvio Wyszengrad Der Automobilz­ulieferer Wafa war auf das Galvanisie­ren von Kunststoff­teilen spezia‰ lisiert. Jetzt ist das Unternehme­n nach seiner Insolvenz aus dem Areal in Haunstette­n ausgezogen.

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