Neue Feuerwache soll im Holzweg entstehen
Die Berufsfeuerwehr plant einen dritten Standort im Augsburger Westen, um dort schneller vor Ort sein zu können. Momentan behilft man sich mit einer Zwischenlösung
Die Augsburger Berufsfeuerwehr soll am Holzweg in der Nähe des AWS-Wertstoffhofs einen dritten dauerhaften Standort bekommen. Seit vergangenem Jahr hat die Berufsfeuerwehr tagsüber behelfsweise ein Fahrzeug samt Mannschaft im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Kriegshaber in der Max-vonLaue-Straße stationiert, eine Dauerlösung ist das aber nicht.
Wie berichtet braucht die Berufsfeuerwehr im Westen eine zusätzliche Wache, weil sie aufgrund des Wachstums der Stadt im Westen bei einem Einsatz von der Hauptfeuerwache in der Berliner Allee mitunter zu viel Zeit benötigte. In Kriegshaber, Oberhausen und Pfersee konnte die Zehn-Minuten-Frist tagsüber an Werktagen zunehmend schwerer eingehalten werden, weil sich der Löschzug von der Berliner Allee durch den dichter werdenden Innenstadtverkehr kämpfen muss. Mit der Zehn-Minuten-Frist soll sichergestellt werden, dass die Feuerwehr nach der Alarmierung so schnell vor Ort ist, dass sie bei einem Wohnungsbrand eventuell eingeschlossene Menschen retten kann. Auch bei Einsätzen in der Uniklinik würde sich mit der Stationierung eines Löschzugs im Westen ein Zeitgewinn ergeben.
Die Kosten für die neue Wache im Holzweg, die neben der FeuerwacheSüd im Univiertel der zweite dezentrale Standort wäre, dürften bei etwa 4,5 Millionen Euro liegen. Bis gebaut wird, dürfte aber noch einige Zeit vergehen: Erst müsste eine Entwurfsplanung gemacht werden und das nötige Geld zur Verfügung gestellt werden. In einem ersten Schritt ist nun zumindest vorgesehen, dass der Ferienausschuss des Stadtrats kommende Woche über den Standort entscheidet.
Der Standort am Holzweg, so Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU), sei letztlich die beste Lösung unter mehreren untersuchten Standorten. Allerdings dürften dort zusätzlich noch maximal drei Millionen Euro für die Entsorgung von Altlasten anfallen. Trotzdem favorisiert die Stadt den Holzweg unter allen drei näher untersuchten Standorten - im Rennen waren auch die Brachfläche an der Ulmer Straße beim Spectrum und das Gelände der Freiwilligen
Feuerwehr Kriegshaber, wobei auch dort mit Altlasten zu rechnen wäre.
Beim Standort Holzweg würde die Freiwillige Feuerwehr Kriegshaber ihr bisheriges Gerätehaus behalten und nicht mit der Westwache zusammenziehen. Zwar gäbe es bei einem Zusammenzug Synergien, gleichzeitig könnte es in den täglichen Abläufen oder bei einem Einsatz mit gleichzeitiger Alarmierung aber gewisse Probleme geben, so die Stadt. Eine Rolle bei den Überlegungen dürfte auch spielen, dass eine Zusammenlegung in einem Neubau zunächst deutlich höhere Baukosten verursachen würde. Die Lösung im Holzweg, so die Stadt, lasse sich wohl am schnellsten umsetzen und löse das Problem der überzogenen Zehn-Minuten-Frist zügig.