THW muss tonnenweise Obst und Gemüse entladen
Ein Lastwagen gerät kurz hinter der Abfahrt Adelsried ins Schleudern und kippt um. Zitronen, Aprikosen und Tomaten verteilen sich über die gesamte Fahrbahn. Großeinsatz für die Helfer aus Schwabmünchen
Adelsried Sprichwörtlich alle Hände voll zu tun hatten die Einsatzkräfte bei diesem Unfall. Nachdem am frühen Dienstagmorgen ein spanischer Lastwagen auf der A8 kurz hinter der Anschlussstelle in Adelsried umgekippt war und alle drei Spuren blockierte, dauerte es mehrere Stunden, bis der Verkehr wieder in Richtung München fließen konnte. Mit im Einsatz waren auch 24 Frauen und Männer des Technisches Hilfswerks (THW) aus Schwabmünchen, denn zur Beseitigung der enormen Schäden war diesmal vor allem Körpereinsatz gefragt.
Der 40-Tonnen-Lkw aus Spanien war vollgeladen mit Obst und Gemüse. Zitronen, Aprikosen und Tomaten stapelten sich auf der Ladefläche bis unters Dach. Doch um den Lastwagen wieder aufzurichten, musste der gesamte Stauraum erst freigeräumt werden. „Wir haben jede einzelne Kiste per Hand aus dem Lkw holen und in Container umladen müssen“, sagt Konstantin Wamser, der stellvertretende Ortsbeauftragte des THW Schwabmünchen und Leiter der Grundausbildung. Rund fünf Stunden waren er und seine Kollegen im Einsatz, bis auch die letzte Tomate entsorgt war.
„Es gab reichlich Gemüsesalat“, kommentierte Wamser das Ausmaß des Schadens.
Es war nicht das erste Mal, dass die Feuerwehr das THW zur Unterstützung angefordert hat. „So ein Unfall passiert zwar relativ selten, kommt aber so im Schnitt alle zwei Jahre vor“, sagt Wamser. Vor allem wenn „Manpower“gefragt sei, sind die Frauen und Männer des THW eine willkommene Hilfe. „Wir hatten in der Vergangenheit von Mozzarella bis hin zu Möbeln so ziemlich alles wegräumen müssen, was ein
Lastwagen geladen haben kann“, so Wamser. Die Kompetenzen sind bei diesen Einsätzen klar verteilt.
„Die Gefahrenabwehr bleibt immer Sache der Feuerwehr“, erklärt Wamser. Das heißt, alles, was unter anderem für die Bergung von Fahrzeugen oder zur Rettung von Personen unternommen werden muss, entscheidet deren Einsatzleiter. Das THW rücke somit lediglich zur Unterstützung aus, sobald die Feuerwehr, in diesem Fall war es Adelsried,
die Kräfte anfordert. Denn die hatten am Dienstag ebenfalls alle Hände voll zu tun.
Insgesamt 28 Kräfte der Feuerwehren Adelsried, Horgau und der Kreisbrandinspektion waren zusammen mit den zwei Dutzend Helfern und Helferinnen des THW Schwabmünchen im Einsatz. Zudem war ein knappes Dutzend Kräfte der Schnelleinsatzgruppe Betreuung des BRK für die Verpflegung der Einsatzkräfte vor Ort.
Nachdem es mithilfe eines Krans gelungen war, den Lastwagen wieder aufzurichten, mussten vor allem der ausgelaufene Treibstoff auf der Fahrbahn gebunden und das kontaminierte Erdreich abgetragen werden. Nach Auskunft der Betreibergesellschaft Pansuevia wurde außerdem die Leitplanke auf einer Länge von 150 Metern beschädigt. Insgesamt gehen Pansuevia und Polizei von einem Gesamtschaden in Höhe von rund 100.000 Euro aus. Erst kurz nach 12 Uhr konnten zwei der drei Spuren wieder für den Verkehr freigegeben werden. Aufgrund der Vollsperrung kam es allerdings auch auf den Umleitungsstrecken teilweise zu erheblichen Behinderungen und Staus.
Im weiteren Verlauf der Umleitung gab es gegen 10 Uhr auf der B17 in Fahrtrichtung Norden kurz vor der Auffahrt zur A8 einen weiteren Lkw-Unfall. Dort war der Fahrer ebenfalls nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, behielt aber die Kontrolle über sein Fahrzeug. Allerdings wurden mehrere Verkehrsschilder beschädigt.
Durch die Kollisionen verlor der Lastwagen Diesel und Öl, weswegen auch die B17 für die Reinigungsarbeiten in Richtung Donauwörth kurzzeitig komplett gesperrt werden musste. Erst gegen 13 Uhr wurden beide Spuren wieder freigegeben.
150 Meter Leitplanke sind beschädigt