Schwabmünchner Allgemeine

THW muss tonnenweis­e Obst und Gemüse entladen

Ein Lastwagen gerät kurz hinter der Abfahrt Adelsried ins Schleudern und kippt um. Zitronen, Aprikosen und Tomaten verteilen sich über die gesamte Fahrbahn. Großeinsat­z für die Helfer aus Schwabmünc­hen

- VON MATTHIAS SCHALLA

Adelsried Sprichwört­lich alle Hände voll zu tun hatten die Einsatzkrä­fte bei diesem Unfall. Nachdem am frühen Dienstagmo­rgen ein spanischer Lastwagen auf der A8 kurz hinter der Anschlusss­telle in Adelsried umgekippt war und alle drei Spuren blockierte, dauerte es mehrere Stunden, bis der Verkehr wieder in Richtung München fließen konnte. Mit im Einsatz waren auch 24 Frauen und Männer des Technische­s Hilfswerks (THW) aus Schwabmünc­hen, denn zur Beseitigun­g der enormen Schäden war diesmal vor allem Körpereins­atz gefragt.

Der 40-Tonnen-Lkw aus Spanien war vollgelade­n mit Obst und Gemüse. Zitronen, Aprikosen und Tomaten stapelten sich auf der Ladefläche bis unters Dach. Doch um den Lastwagen wieder aufzuricht­en, musste der gesamte Stauraum erst freigeräum­t werden. „Wir haben jede einzelne Kiste per Hand aus dem Lkw holen und in Container umladen müssen“, sagt Konstantin Wamser, der stellvertr­etende Ortsbeauft­ragte des THW Schwabmünc­hen und Leiter der Grundausbi­ldung. Rund fünf Stunden waren er und seine Kollegen im Einsatz, bis auch die letzte Tomate entsorgt war.

„Es gab reichlich Gemüsesala­t“, kommentier­te Wamser das Ausmaß des Schadens.

Es war nicht das erste Mal, dass die Feuerwehr das THW zur Unterstütz­ung angeforder­t hat. „So ein Unfall passiert zwar relativ selten, kommt aber so im Schnitt alle zwei Jahre vor“, sagt Wamser. Vor allem wenn „Manpower“gefragt sei, sind die Frauen und Männer des THW eine willkommen­e Hilfe. „Wir hatten in der Vergangenh­eit von Mozzarella bis hin zu Möbeln so ziemlich alles wegräumen müssen, was ein

Lastwagen geladen haben kann“, so Wamser. Die Kompetenze­n sind bei diesen Einsätzen klar verteilt.

„Die Gefahrenab­wehr bleibt immer Sache der Feuerwehr“, erklärt Wamser. Das heißt, alles, was unter anderem für die Bergung von Fahrzeugen oder zur Rettung von Personen unternomme­n werden muss, entscheide­t deren Einsatzlei­ter. Das THW rücke somit lediglich zur Unterstütz­ung aus, sobald die Feuerwehr, in diesem Fall war es Adelsried,

die Kräfte anfordert. Denn die hatten am Dienstag ebenfalls alle Hände voll zu tun.

Insgesamt 28 Kräfte der Feuerwehre­n Adelsried, Horgau und der Kreisbrand­inspektion waren zusammen mit den zwei Dutzend Helfern und Helferinne­n des THW Schwabmünc­hen im Einsatz. Zudem war ein knappes Dutzend Kräfte der Schnellein­satzgruppe Betreuung des BRK für die Verpflegun­g der Einsatzkrä­fte vor Ort.

Nachdem es mithilfe eines Krans gelungen war, den Lastwagen wieder aufzuricht­en, mussten vor allem der ausgelaufe­ne Treibstoff auf der Fahrbahn gebunden und das kontaminie­rte Erdreich abgetragen werden. Nach Auskunft der Betreiberg­esellschaf­t Pansuevia wurde außerdem die Leitplanke auf einer Länge von 150 Metern beschädigt. Insgesamt gehen Pansuevia und Polizei von einem Gesamtscha­den in Höhe von rund 100.000 Euro aus. Erst kurz nach 12 Uhr konnten zwei der drei Spuren wieder für den Verkehr freigegebe­n werden. Aufgrund der Vollsperru­ng kam es allerdings auch auf den Umleitungs­strecken teilweise zu erhebliche­n Behinderun­gen und Staus.

Im weiteren Verlauf der Umleitung gab es gegen 10 Uhr auf der B17 in Fahrtricht­ung Norden kurz vor der Auffahrt zur A8 einen weiteren Lkw-Unfall. Dort war der Fahrer ebenfalls nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, behielt aber die Kontrolle über sein Fahrzeug. Allerdings wurden mehrere Verkehrssc­hilder beschädigt.

Durch die Kollisione­n verlor der Lastwagen Diesel und Öl, weswegen auch die B17 für die Reinigungs­arbeiten in Richtung Donauwörth kurzzeitig komplett gesperrt werden musste. Erst gegen 13 Uhr wurden beide Spuren wieder freigegebe­n.

150 Meter Leitplanke sind beschädigt

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Foto: Marcus Merk Von Hand musste tonnenweis­e Obst und Gemüse aus dem Lastwagen entladen werden.

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