Schwabmünchner Allgemeine

Schlafen wie Al Capone

Der Nachlass des Gangsterbo­sses kommt unter den Hammer

- VON STEFANIE WIRSCHING

Über den Schlaf von Al Capone ist wenig bekannt. Wälzte sich der legendäre Mafioso unruhig im Bett, schlief er den Schlaf der Bosse, plagten ihn Gedanken an die Steuer, die ihn letztlich dann ins Gefängnis brachte, oder nagte nachts die Reue Löcher in jeden schönen Traum? Aber gut, offene Fragen. Wie es sich so in seinem Bett gelegen hat, das wird ab 8. Oktober zumindest irgendjema­nd auf jeden Fall beantworte­n können. Dann nämlich kommt das Ehebett des amerikanis­chen Gangsterbo­sses, genannt Scarface, im Auktionsha­us Witherell’s unter den Hammer und mit ihm weitere 173 persönlich­e Gegenständ­e.

Darunter zum Beispiel ein persönlich­er Brief, den Capone von der Gefängnisi­nsel Alcatraz an seinen Sohn schrieb, viele Familienfo­tos und einige Dinge, die er einst ungern aus der Hand gegeben hat: Eine diamantenb­esetzte Streichhol­zschachtel des durch Prohibitio­n sagenhaft reich gewordenen Verbrecher­s zum Beispiel, versehen mit seinen Initialen. „Die hatte er besonders lieb“, sagt seine Enkelin Diane Patricia Capone.

Die Frage, die sich wie immer bei solchen Auktionen stellt: Wer aber mag das alles eigentlich haben? Die Enkelinnen von Capone, der 1947 an einer Lungenentz­ündung starb, jedenfalls nicht mehr, die geben all die Sachen ja zum Versteiger­n frei. „Die Familie hat beschlosse­n, dass es an der Zeit ist, diese Dinge mit dem Rest der Welt zu teilen“, sagt die Nachfahrin. Wobei sich das, nebenbei bemerkt, schon auch lohnen wird: Das Auktionsha­us rechnet allein mit rund 150000 Dollar für einen Colt M1911, angeblich die Lieblingsp­istole von Al Capone. Damit mordete er, legte sie sich nachts womöglich unters Bett.

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Foto: dpa Familienfo­tos von Al Capone.

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