CoronaSchnelltests sind wieder stark gefragt
Die meisten Testangebote in Augsburg gibt es noch, doch einige Anlaufstellen haben den Service mittlerweile eingestellt. Wie die Apotheken reagieren und wo man jetzt noch hingehen kann
Seit Montag gelten in Augsburg verschärfte Corona-Maßnahmen und die 3G-Regel (Geimpft, Genesen oder Getestet) ist in Kraft. Dies macht sich auch in den Testzentren und -stationen bemerkbar. Die Bavaria-Apotheke in Lechhausen etwa kann sich vor Anfragen kaum mehr retten. „Wir sind überlaufen“, sagt Mitarbeiterin Tanja Reinbold. Aus diesem Grund habe man Montag den ursprünglich vorgesehenen Testzeitraum um eine Stunde verlängern müssen. „Wir merken schon, dass jetzt wieder deutlich mehr Leute zum Testen kommen als in der letzten Zeit“, bestätigt auch Elena Baur, eine Mitarbeiterin der Grottenau-Apotheke. Wie in den meisten anderen Pharmazien müssen Testwillige auch hier zuvor einen Termin vereinbaren. Um Zeit zu sparen, werden sie zudem gebeten, die nötigen Unterlagen zuhause auszudrucken und ausgefüllt mitzubringen.
Private Schnelltest-Anbieter berichten ebenfalls von einem Zuwachs der Nachfrage: „Schon in den letzten Wochen war wieder mehr los als zuletzt, wahrscheinlich wegen der Urlaubszeit. Seit Montag aber stehen die Leute hier regelrecht Schlange“, sagt ein Mitarbeiter des Schnelltestzentrums im Club Kantine in der Halderstraße direkt am Königsplatz. Auch hier werden die Kundinnen und Kunden gebeten, vorab online einen Termin zu reservieren.
Weitere Testmöglichkeiten bestehen in den Schnelltestzentren der Stadt, in denen Bürger und Bürgerinnen ohne Terminvereinbarung an die Reihe kommen. Diese befinden sich in der Maximilianstraße 59 (geöffnet Montag bis Freitag von 6 bis 15 Uhr sowie Samstag von 9 bis 17 Uhr) , auf dem Plärrer-Gelände (täglich 10 bis 18 Uhr) und in Haunstetten, Unterer Talweg 100 (Montag bis Freitag 10 bis 16 Uhr). Derzeit stellt die Stadt noch keine größeren Veränderungen im Testverhalten aufgrund der neuen Regelungen fest. Generell fänden zum Wochenstart und zum Wochenende immer mehr Testungen statt, dies umso mehr in der aktuellen Ferienzeit, so das Gesundheitsreferat.
Im Testzentrum an der Messe Augsburg können neben Schnelltests auch die als noch zuverlässiger geltenden PCR-Tests durchgeführt werden, allerdings nur mit vorheriger Terminvereinbarung. Besonders stark gefragt sei die erste Stunde ab 8 Uhr morgens sowie die Zeit von 17 bis 19.30 Uhr, heißt es bei der Stadt. Während Personen, die weder geimpft noch genesen sind, für den Zutritt etwa in die Innengastronomie, ins Fitnessstudio oder zum Friseur, nur einen Schnelltest benötigen, ist in bestimmten Fällen ein PCR-Test verpflichtend. Etwa für Kontaktpersonen, Menschen mit Symptomen oder Patientinnen und Patienten vor einem Klinikbzw. Rehaaufenthalt.
Eine Übersicht über alle Testmöglichkeiten ist auf der Webseite der Stadt unter dem Punkt „Coronavirus in Augsburg“zu finden. Dort wird auch der Rat gegeben, sich per Telefon oder im Internet kundig zu machen, ob das Angebot noch besteht. Wie unsere Redaktion festgestellt hat, haben einige der dort aufgelisteten Anbieter die Testungen mittlerweile eingestellt. Christina Leuschner, Inhaberin der Hochfeldapotheke, nennt die Gründe. „Die Nachfrage hat zum Zeitpunkt der Lockerungen stark nachgelassen und gleichzeitig wurden von der Regierung die Auflagen erhöht und die Vergütung für die Apotheken reduziert.“Außerdem sei ein Anschluss an die CoronaWarnapp gefordert worden. Schnelltests hätten sich für sie finanziell daher nicht mehr gelohnt, sagt Leuschner.
Monika Jalil ist ebenfalls mit einem Problem konfrontiert. Sie bietet privat Schnelltests in ihrer Praxis für Heilkunde und Psychotherapie an. Um diese allerdings weiterhin durchführen zu können, müsse sie sich mit der CoronaWarnapp ausstatten. Dieser Prozess ziehe sich aber auch wegen ihres Telefonanbieters unglaublich in die Länge: „Ich hänge in der Luft und weiß eigentlich selbst nicht, wie es weitergeht und ob ich zukünftig noch kostenlose Schnelltests anbieten kann.“
Ob Stadt, Apotheken oder private Dienstleister - alle blicken wohl auf den 11. Oktober, wenn die Schnelltests für das Gros der Bürgerinnen und Bürger kostenpflichtig werden. Mit diesem Beschluss will die Bundesregierung die noch ungeimpften Menschen zum Piks animieren.
(mit bau)