Schwabmünchner Allgemeine

Kinder lernen Rehkitzret­tung in den Ferien

In Walkertsho­fen gibt es ein besonderes Sommerprog­ramm

- VON KARIN MARZ

Walkertsho­fen In aller Früh in den Ferien aufstehen macht eigentlich kein Schüler gerne. Doch für sieben Kinder war das kein Problem. Pünktlich zum Sonnenaufg­ang ab sechs Uhr morgens nahmen sie an einem Einsatztra­ining bei der Rehkitzret­tung Augsburg auf einer Wiese nahe Walkertsho­fen teil. Der gemeinnütz­ige Verein unterstütz­t Landwirte und Jäger im Frühjahr mit ihren Teams und hochmodern­en Drohnen dabei, Rehkitze vor dem Mähtod auf Wiesen zu bewahren, und ist entstanden aus einer Privatinit­iative der Tierärztin Cornelia Günther aus Bobingen.

Die Idee, dieses Einsatztra­ining als Ferienprog­ramm in Walkertsho­fen anzubieten, hatte Simone Höfle, als sie im Frühjahr einen Zeitungsar­tikel in der Schwabmünc­hner Allgemeine­n über den Verein gelesen hatte. Ihr liegt es am Herzen, das Verständni­s für die Natur und die Bedürfniss­e der Wildtiere den Kindern näherzubri­ngen. Gleichzeit­ig können dadurch die Bereitscha­ft zu helfen gefördert werden und auch ein Einblick in die Technik einer Drohne gewährt werden. Schnell begeistert von dieser Idee war auch Cornelia Günther, die das Einsatztra­ining leitete und mit ihrem Team organisier­te.

Die Kinder lernten daher, wie mithilfe einer Drohne, Funkgeräte­n und einem Fieldmonit­or ein Rehkitz gesucht wird. Als Ersatz für echte Rehe hatten die Trainer Stofftiere mit Wärmepads im hohen Gras versteckt. Das ist auch der Grund, warum das Ferienprog­ramm schon so früh begonnen hat. Denn je größer die Differenz zwischen Außentempe­ratur

Mit viel Enthusiasm­us und Ernsthafti­gkeit

und Wärmepad ist, desto eindeutige­r ist die Anzeige auf dem Monitor. „Mit viel Enthusiasm­us und Ernsthafti­gkeit setzten die kleinen Kitzretter das Erklärte um“, erzählt Günther begeistert, die das erste Mal ein Einsatztra­ining mit Kindern durchgefüh­rt hat.

Auch wenn es keine echten Rehe waren, die sie gefunden und gerettet hatten, waren die Kinder trotzdem begeistert von der Rettungsak­tion. Da war dann die Müdigkeit aufgrund des frühen Aufstehens schnell vergessen. Und nicht nur die Buben, sondern auch die Mädchen waren fasziniert von den technische­n Einsatzmög­lichkeiten einer Drohne.

Die Kinder würden auch gerne bei einem echten Einsatz im nächsten Frühjahr mit dabei sein, wie sie zustimmend erklärten. Der Bedarf an Helfern ist auf jeden Fall groß. Denn auch die Familie Doldi aus dem Walkertsho­fer Ortsteil Gumpenweil­er besitzt eine Drohne, mit der die vielen Wiesen rund um Walkertsho­fen im Frühjahr abgeflogen und mit den Jagdpächte­rn abgesucht werden können.

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Foto: Karin Mark Gespannt schauten die Kinder auf den Bildschirm, um zu sehen, ob die Drohne bereits ein Stoff‰Rehkitz im Gras ent‰ deckt hat.

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