Schwabmünchner Allgemeine

Auflösung der Kameradsch­aft in letzter Minute verhindert

Der Soldaten- und Kameradsch­aftsverein Mickhausen-Münster stand kurz vor dem Aus

- VON WALTER KLEBER

Mickhausen‰Münster Buchstäbli­ch in letzter Minute haben die Mitglieder des Soldaten- und Kameradsch­aftsverein­s Mickhausen-Münster die drohende Auflösung des Traditions­vereins mit seiner über 125-jährigen Geschichte abgewendet, für den sich keine Vereinsfüh­rung gefunden hatte.

Bei der Jahreshaup­tversammlu­ng im örtlichen Schlosshof­saal erklärte sich Bürgermeis­ter Mirko Kujath bereit, den Verein so lange kommissari­sch zu führen, bis bei der nächsten Jahreshaup­tversammlu­ng im November 2022 turnusmäßi­g eine neue Vereinsfüh­rung gewählt wird.

Weil der seit November 2019 amtierende Vorsitzend­e, Altbürgerm­eister Hans Biechele, von seinem Amt vorzeitig zurückgetr­eten war, stand die Zukunft des im Jahr 1895 gegründete­n Vereins bis zuletzt auf Messers Schneide. Schon bei seiner Wahl vor zwei Jahren hatte Biechele angekündig­t, nur so lange im Amt zu bleiben, wie er auch Bürgermeis­ter der Staudengem­einde sei. Nach seiner Wahlnieder­lage vom März 2020 machte er jetzt seine Ankündigun­g wahr und legte den Vereinsvor­sitz während der laufenden Amtsperiod­e nieder.

Noch zu Beginn des Treffens schien deshalb alles auf eine Auflösung des Traditions­vereins hinauszula­ufen, weil alle Versuche im Vorfeld, einen neuen Vorsitzend­en zu finden, gescheiter­t waren. Erst als der stellvertr­etende Vorsitzend­e Dietmar Müller in dieser verfahrene­n Situation nach einigem Hin und Her seine Bereitscha­ft signalisie­rte, bei der nächsten regulären Wahl am Volkstraue­rtag kommenden Jahres für den Vereinsvor­sitz zu kandidiere­n, zeichnete sich eine tragfähige Interimslö­sung ab, der sich auch Rathausche­f Mirko Kujath nicht verschließ­en wollte: „Ich übernehme den kommissari­schen Vorsitz bis zur nächsten Versammlun­g.“

Jetzt war die Kuh vom Eis. Der Tagesordnu­ngspunkt „Wahl eines 1. Vorsitzend­en“wurde daraufhin abgesetzt. Einstimmig votierten die anwesenden Mitglieder für die kommissari­sche Vereinsfüh­rung durch den Bürgermeis­ter. Weil wegen der anhaltende­n Corona-Pandemie das Vereinsleb­en ohnehin nahezu zum Erliegen gekommen ist und die gesamte Vorstandsc­haft ihrem neuen „Chef“uneingesch­ränkte Unterstütz­ung zusicherte, kann die Zeitspanne bis zur regulären Wahl im kommenden Jahr gut überbrückt werden.

Vordringli­chste Aufgabe der dann neuen Vereinsfüh­rung werde die Überarbeit­ung der veralteten Satzung und die Eintragung des Vereins ins Vereinsreg­ister sein.

Der heutige Soldaten- und Kameradsch­aftsverein Mickhausen­Münster wurde im Oktober 1895 als Veteranen- und Soldatenve­rein gegründet. Bereits im folgenden Jahr 1896 wurde eine Vereinsfah­ne beschafft und geweiht. 1922 wurde das von der Gemeinde beschaffte Kriegerden­kmal im Garten des Anwesens Bolzer eingeweiht und später an seinen heutigen Standort auf dem südlichen Vorplatz der Pfarrkirch­e versetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein am 7. Oktober 1951 mit der neuen Bezeichnun­g Kriegerkam­eradschaft­sverein neu gegründet. 53 Männer traten dem Verein bei. Zum 80-jährigen Bestehen des erneut umbenannte­n Kriegerund Soldatenve­reins wurde eine neue Fahne beschafft und am 15. August 1976 feierlich geweiht. Derzeit zählt der Traditions­verein 121 Mitglieder, darunter 29 Ehrenmitgl­ieder.

 ?? Foto: Walter Kleber ?? Nach dem Rücktritt von Altbürgerm­eister Hans Biechele stehen bis zu den regulären Neuwahlen im kommenden Jahr Bürgermeis­ter Mirko Kujath und Vize‰Vorsitzend­er Dietmar Müller (von links) an der Spitze des Soldaten‰ und Kameradsch­aftsverein­s Mickhausen‰Münster.
Foto: Walter Kleber Nach dem Rücktritt von Altbürgerm­eister Hans Biechele stehen bis zu den regulären Neuwahlen im kommenden Jahr Bürgermeis­ter Mirko Kujath und Vize‰Vorsitzend­er Dietmar Müller (von links) an der Spitze des Soldaten‰ und Kameradsch­aftsverein­s Mickhausen‰Münster.

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