Kein Sommer ohne Zecken
Warum man die kleinen Tierchen schnell entfernen sollte, den Stachel aber nicht zwingend
Ein ausgedehnter Spaziergang in der Natur, das hohe Gras kitzelt an den nackten Füßen und die Sonne scheint warm ins Gesicht. Was sich zunächst nach Sommeridylle anhört, führt spätestens abends beim Duschen zu einem Schreck. Dafür sorgt ein kleines, schwarzes Tier, das Blut saugt.
Wer auf der Haut eine Zecke entdeckt, sollte sie möglichst rasch entfernen. Aber wie geht das am besten? Der ZeckenExperte Gerhard Dobler bevorzugt zum Entfernen der
Tiere feine Splitterpinzetten. „Mit der Pinzette fasse ich die Zecke nah an der Haut und ziehe sie raus“, erklärt der Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Prinzipiell gehe das auch mit einer handelsüblichen Pinzette aus dem Nagelpflege-Set.
Große Auswahl an Hilfsmitteln
Weitere gängige Hilfsmittel sind zum Beispiel die Zeckenkarte oder eine Schlinge. Dobler
zufolge gibt es auch elektrische Zeckendreher. Und welches nimmt man nun? „Jeder sollte das Hilfsmittel nehmen, mit dem er am besten umgehen kann“, gibt sich der Fachmann diplomatisch. Wichtig sei vor allem, die Zecke direkt unter der Haut anzufassen. Bleibt beim Rausziehen ein kleiner, schwarzer Punkt in der Haut, ist das kein Grund zur Beunruhigung. „Das ist nur der Stachel“, sagt Dobler. Und der sei nicht infektiös.
Borrelien oder FSME-Viren werden von ihm alleine ohne den Zeckenkörper nicht weitergegeben.
Stachel wird vom Körper abgestoßen
Darum sollte man auch nicht versuchen, den Stachel mit einem Nagel oder anderen Hilfsmitteln herauszukratzen. Das führt höchstens zu einer Wundinfektion. Stattdessen einfach abwarten: „Die Haut stößt den Stachel innerhalb weniger Tage von selbst ab.“
tmn/kabr