FCA bedient sich in Premier League
Der Bundesligist reagiert auf seine Sturmmisere und leiht den Schweizer Stürmer Andi Zeqiri für ein Jahr von Brighton & Hove Albion aus. Dafür wechselt Maurice Malone
Andi Zeqiri hatte der FC Augsburg schon zu seiner Zeit beim FC Lausanne-Sport im Visier. Kein Wunder, erzielte der 22-jährige Stürmer doch für Lausanne in insgesamt 105 Pflichtspielen in der ersten und zweiten Schweizer Liga und im Pokal 36 Tore. Doch Zeqiri entschied sich im Oktober für einen Wechsel in die englischen Premier League. Er unterschrieb bei Brighton & Hove Albion einen Vertrag bis 2024. Vier Millionen Euro Ablöse war den Engländern das Sturmtalent wert. Jetzt ist der Schweizer U21-Nationalspieler doch beim FC Augsburg gelandet. Wie der Bundesligist am Montag bekannt gab, wird Zeqiri für ein Jahr von Brighton ausgeliehen. Anscheinend hat der FCA sehr gut verhandelt. Es soll angeblich keine Leihgebühr anfallen.
1:8 Tore in drei Bundesligaspielen – die Fakten sind eindeutig, dem FC Augsburg drückt nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Sturm der Schuh. Deshalb ist Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter froh, den Zeqiri-Transfer fixiert zu haben: „Wir freuen uns sehr, dass Andi sich trotz zahlreicher Interessenten und Angebote zu einem Wechsel zum FCA entschlossen hat. Mit ihm bekommen wir einen Mentalitätsspieler. Er bringt alles mit, was ein guter Offensivspieler benötigt. Mit seiner Schnelligkeit und seinen Abschlussqualitäten wird er unser Spiel bereichern.“
Der Schweizer U21-Nationalspieler mit kosovarischen Wurzeln gilt als großes Stürmertalent und erzielte in 16 U21-Länderspielen elf Tore. Zeqiri, der in der U19 von Juventus Turin seinen Feinschliff erhielt, konnte sich in Brighton & Hove Albion noch nicht so richtig durchsetzen. In der Saison 20/21 kam der 1,85 Meter große Schweizer über neun Kurzeinsätze in der Premier League noch nicht hinaus.
In dieser Saison saß Zeqiri in den bisher drei absolvierten Punktspielen nur auf der Bank. Derzeit ist der Franzose Neal Maupay (zwei Treffer) als Mittelstürmer gesetzt. Brighton liegt auf Platz acht der Tabelle. Aber auch Zeqiri hat sein erstes Pflichtspieltor für Brighton erzielt. Im EFL-Cup traf er Ende August beim 2:0-Auswärtserfolg bei Cardiff City per Flachschuss zum 2:0-Endstand.
Jetzt will er den FCA mit seinen Toren aus der Startkrise schießen. „Ich bin Stürmer, ich will Tore machen, das ist mein Job“, sagt er im Vereins-TV. Dass er den gut erfüllt, hoffen auch Reuter und Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll, der am Wochenende die Verhandlungen in der WWK-Arena führte. Denn derzeit fehlt es im Augsburger Sturm eigentlich an allem: an personellen Alternativen und Effektivität.
Zwar erzielte Florian Niederlechner gegen Bayer endlich nach 210 Minuten Wartezeit das erste Saisontor und kehren die verletzten Stürmer Alfred Finnbogason (gegen Bayer im Kader) und Sergio Cordova zurück, doch Trainer Markus Weinzierl wird um jede Option im Sturm nach der Länderspielpause froh sein. Zumal Finnbogason und Corodova nicht gerade Idealtypen für das Weinzierl’sche Umschaltspiel sind.
Dem eigenen Nachwuchs-Stürmer Maurice Malone, 21, traut Weinzierl die Bundesliga noch nicht zu. Der soll, wie bereits berichtet beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim Spielpraxis sammeln und an seinem Defensivverhalten arbeiten.
Maurice Malone wird an den 1. FC Heidenheim verliehen
Am Montag verkündete der FCA die einjährige Leihe. Gut möglich, dass Malone schon beim Testspiel am Mittwoch (18 Uhr) das Heidenheimer Trikot tragen wird.
Der flinke Zeqiri, der sich schon mal bei seinem Freund Ruben Vargas über den FCA informiert hat, wird da noch fehlen. Nach seiner Vertragsunterschrift machte er sich, wie Vargas auch, auf zur Schweizer Nationalmannschaft. Der neuen Nationalmannschaftstrainer Murat Yakin hat ihn in den Kader der Schweizer Nationalmannschaft berufen, die sich auf die WM-Qualifikationsspiele gegen Italien und Nordirland vorbereitet und am Mittwoch in Basel ein Testspiel gegen Griechenland bestreitet.