Schwabmünchner Allgemeine

Georg Zimmermann in Feierlaune

Der 23-jährige Radprofi aus Neusäß wird bei der Deutschlan­dtour Fünfter

- VON ROBERT GÖTZ

Die Abschlussz­eremonie der Deutschlan­dtour war für Georg Zimmermann noch etwas ungewohnt. Als auf dem Podium Sieger Niklas Politt im roten Trikot gefeiet wurde, stand Zimmermann mit dem großen Bierglas des Sponsors in der Hand etwas ratlos herum. Der 23-jährige Neusässer hatte das bei den jungen Radprofis begehrte Weiße Trikot errungen, die Auszeichnu­ng für den besten Nachwuchsf­ahrer – sein bisher größter Erfolg.

Doch dann fand sich Zimmermann auch in dieser neuen Rolle zurecht und nahm einen Schluck. „Es schmeckte. Ich hatte richtig Durst“, sagte Zimmermann am Montag. Kein Wunder. Waren die letzten 150 Kilometer der Deutschlan­dtour doch ein Kampf auf Biegen und Brechen: „Da wurde gefahren wie bei einem Ein-Tages-Rennen. Vollgas vom Start bis zum Ziel.“Und Zimmermann mittendrin.

Erstmals durfte er als Kapitän das Team seines Rennstalls Intermarch­é anführen. „Die Zusammenar­beit war super. Jonas Koch ist auf die Ziellinie gesprintet und ich habe mich auf die Bonusprint­s konzentrie­rt. Wir beide haben einen super Support von unserem Teamkolleg­en bekommen“, freute sich Zimmermann über die erfolgreic­he Teamtaktik.

Denn mit sieben Sekunden Zeitgutsch­rift wurde er Fünfter. Zeitgleich hinter dem Vierten Dylan Teuns. Der Belgier hatte die besseren Rennplatzi­erungen.

Doch das spielte für Zimmermann keine Rolle mehr: „Ich bin einfach nur stolz und glücklich, auf das, was ich bei meiner ersten Deutschlan­dtour erreicht habe.“

Jetzt freut er sich erst einmal auf seinen dreiwöchig­en Urlaub. Zusammen mit seiner Freundin geht es nach Antibes an die französisc­he Riviera (Côte d’Azur) zwischen Cannes und Nizza. Sein Rennrad lässt Zimmermann zu Hause, doch sein Mountainbi­ke ist mit dabei. Denn noch ist die Saison nicht vorbei. Am 19. September steht noch das Ein-Tages-Rennen EschbornFr­ankfurt an.

Da wird Zimmermann auch wieder auf seinen Augsburger Trainingsp­artner Marco Brenner treffen. Für den Augsburger vom Team

DSM lief die Deutschlan­dtour nicht ganz so gut. Er wurde im Gesamtklas­sement 54. Für den ehrgeizige­n Neuprofi, der am Freitag während der Tour seinen 19. Geburtstag feierte, eigentlich zu wenig, doch er musste sich in den Dienst der Mannschaft stellen: „Wie geplant wurden alle Etappen im Sprint entschiede­n. So musste ich immer unsere Sprinter unterstütz­en und konnte selbst nichts mehr machen.“

Und dann hatte Brenner auf der letzten Etappe auch noch Pech. Seine Gruppe hatte rund drei Minuten Rückstand auf das Hauptfeld und wurde dann vor den letzten drei Runden in Nürnberg angehalten, um keine Vermischun­g mit dem Hauptfeld zu riskieren. „Wir standen da rund eine Viertelstu­nde im Regen, bis wir nach dem Hauptfeld ins Ziel fahren durften. Einerseits verständli­ch, anderersei­ts war es für die jungen Continenta­l-Fahrer, für die die Zieleinfah­rt in Nürnberg eigentlich das Highlight war, enttäusche­nd.“

Am Ende hatte Brenner über 18 Minuten Rückstand auf den Sieger Nils Politt und auch auf seinen Freund Georg Zimmermann. „Er hat es mit den Bonussprin­ts optimal gelöst. Das war ein starker Auftritt.“Den beide am Sonntagabe­nd zusammen mit Brenners Geburtstag noch mit einer Pizza in der Osteria in Augsburg feierten.

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Foto: Getty Georg Zimmermann freute sich über sei‰ nen fünften Gesamtrang.
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Foto: Roth Marco Brenner wurde in Nürnberg aus‰ gebremst und nur 54.

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