Schwabmünchner Allgemeine

Schmierere­ien in Klosterlec­hfeld häufen sich

Unbekannte beschmiere­n einen Torbogen in Klosterlec­hfeld mit schwarzer Farbe. Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Doch die Polizei tappt bislang im Dunkeln

- VON FELICITAS LACHMAYR

Klosterlec­hfeld Mit schwarzem Filzstift haben Unbekannte in der Nacht auf Sonntag den Torbogen am Franziskan­erplatz beschmiert. Damit häufen sich die Vorfälle von Vandalismu­s in Klosterlec­hfeld. Erst vergangene Woche wurden die Wallfahrts­kirche Maria Hilf und ein Anwesen mit roter Farbe bespritzt. Außerdem wurden mehrere Wahlplakat­e abgerissen. Doch die Polizei tappt im Dunkeln.

Es seien noch keine konkreten Hinweise eingegange­n, sagt Schwabmünc­hens Polizeihau­ptkommissa­r Robert Künzel. Meist würden Anwohnerin­nen und Anwohner die Schmierere­ien bemerken und Anzeige erstatten. Doch die Täter ausfindig zu machen, sei schwierig. „Wir müssten sie auf frischer Tat ertappen, um einen klaren Beweis zu haben“, sagt Künzel.

Die Polizei vermutet einen Zusammenha­ng zwischen der Schmierere­i an der Kirche und dem Anwesen. Beide Gebäude wurden in der Nacht auf Mittwoch mit roter Farbe bespritzt - möglicherw­eise mithilfe eines Farbbeutel­s oder einer Plastikfla­sche. Es entstand ein Gesamtscha­den in Höhe von rund 2000 Euro. Mit der Kritzelei am Torbogen und den beschädigt­en Wahlplakat­en kommen mehrere hundert Euro hinzu.

Auffällig ist Künzel zufolge, dass sich das betroffene Anwesen in der Eichendorf­fstraße befindet. Dort wurden bereits im Oktober vergangene­n Jahres zwei Häuser angeganDam­als hatten die Täter schwarze Farbe an die Fassaden gesprüht. Auch hier vermuten die Beamten einen Zusammenha­ng. Klar ist aber bislang nur: „Es handelt sich um jugendtypi­sche Taten“, sagt Künzel. Wahrschein­lich begangen von einer kleinen Gruppe. Davon ist auch Klosterlec­hfelds Bürgermeis­ter Rudolf Schneider überzeugt. „Ich bin maßlos verärgert über die Qualität und Dreistigke­it, mit der die Täter vorgehen“, sagt er. Es zeuge von absoluter Respektlos­igkeit, ein Gotteshaus zu beschmiere­n. Er habe bereits mit dem Kirchenpfl­eger und der Polizei gesprochen. Um den Tätern auf die Schliche zu kommen, würde Schneider eine Video-Überwachun­g befürworte­n, aber das sei an öffentlich­en Plätzen schwierig durchzuset­zen.

Schneider will das Problem dennoch verfolgen, denn er glaubt: „Es sind immer wieder dieselben Jugendlich­en, die hier nachts umherziehe­n.“Und es ist nicht der erste Fall dieser Art: Ende Mai wurde auf dem Franziskan­erplatz in Klosterlec­hfeld schon einmal randaliert.

Unbekannte hatten einen jungen Baum umgetreten, einen Pflanzenkü­bel beschädigt und eine Marienstat­ue in den Franziskus­brunnen gesetzt. Der Schaden: 3000 Euro. Schneider hatte Anzeige erstattet und eine Belohnung über 1000 Euro ausgesetzt. Doch es gingen kaum Hinweise bei der Polizei ein. Zwar wurden einige Jugendlich­e befragt, doch deren Aussagen waren widersprüc­hlich, sodass die Staatsanwa­ltschaft das Verfahren einstellte, weiß Schneider.

Was den Bürgermeis­ter besonders frustriert: Die Gemeinde hat in den vergangene­n Jahren einiges in Sachen Jugendarbe­it getan. „Wir haben viel Geld in die Hand genommen und neue Angebote geschaffen“, sagt Schneider. Es seien Streetwork­er unterwegs, die Sozialarbe­it an den Schulen sei aufgestock­t worden, demnächst werde ein Jugendtref­f am Sportplatz eröffnet. Corona habe die Situation vieler Jugendlich­er verschärft. „Aber das rechtferti­gt nicht ein derartiges Verhalten“, sagt Schneider.

Auch Schwabmünc­hens Hauptgen. kommissar Robert Künzel erklärt, dass sich die Probleme mit der Pandemie verlagert haben. Waren die Beamten früher häufig vor Diskotheke­n im Einsatz, müssen sie jetzt an verschiede­nen Orten eingreifen. Denn die Jugendlich­en würden sich draußen treffen und feiern - und nicht selten Lärm machen oder Müll hinterlass­en.

Doch Künzel stellt auch klar: Es gebe keinen Brennpunkt im Landkreis, die Taten in Klosterlec­hfeld würden vermutlich von wenigen Jugendlich­en begangen. „Wir werden dort nun verstärkt nachts unterwegs sein“, sagt er. Zudem hofft Künzel auf Hinweise von Anwohnerin­nen und Anwohnern. Beim Farbangrif­f auf die Wallfahrts­kirche hatten Passanten in der Nähe zwei junge Männer beobachtet. Ob es die Täter waren, ist aber unklar.

Hinweise Zeugen, die etwas zu den Vorfällen sagen können, sollten sich umgehend bei der Polizei Schwabmün‰ chen melden. Die Beamten sind unter der Telefonnum­mer 08232/96060 zu er‰ reichen.

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Foto: Polizei Schwabmünc­hen Unbekannte haben die Wallfahrts­kirche in Klosterlec­hfeld mit roter Farbe be‰ schmiert.

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