Schwabmünchner Allgemeine

Königliche Schicksals­rolle

Bekannt wurde Kristen Stewart als Bella Swan in der Twilight-Saga. Mit ihrer neuen Rolle als Lady Di wird sie das Teenie-Vampir-Image für alle Zeiten beerdigen können

- Sophia Huber

Den tieftrauri­gen, schmerzerf­üllten Blick hat Kristen Stewart schon einmal drauf. Das wissen vor allem die Fans der Filme rund um die Twilight-Vampirsaga. Auch in ihrer neuen Rolle setzt sie ihn gekonnt ein, wie bereits ein kurzer Teaser zu ihrem aktuellen Film „Spencer“zeigt. In der Kinoproduk­tion von Drehbuchau­tor Steven Knight („Verschwöru­ng“) verkörpert die US-amerikanis­che Schauspiel­erin Stewart die einst berühmtest­e Frau der Welt, Lady Di. Das Drama um die verstorben­e britische Prinzessin soll im Januar 2022 in die deutschen Kinos kommen, an diesem Donnerstag feiert der Film auf den 78. Internatio­nalen Filmfestsp­ielen von Venedig Premiere.

Ein kurzes Video gibt bereits Einblicke hinter die Schlossmau­ern – die unter anderem zu Schloss Marquardt in Potsdam gehören. Üppige

Speisen, edles Porzellan, eine dekadent gedeckte Tafel mit Gästen. Ein Schwenk in ein Nebenzimme­r, Diana, Princess of Wales, weinend, verzweifel­t. Einer der Söhne klopft an die Zimmertür, fragt, wo Mama denn bleibe. Der Film spielt in den frühen 1990er Jahren, während der Weihnachts­feiertage auf einem Landsitz der Royals, und versucht nachzuzeic­hnen, wie sich die letzten Tage vor der Trennung von Prinz Charles und Prinzessin Diana abgespielt haben könnten.

Kristen Stewart wurde mit bereits acht Jahren bei einer Schulauffü­hrung entdeckt. Nach vielen kleineren Rollen – unter anderem die der zuckerkran­ken Tochter in „Panic Room“(2002) an der Seite von Jodie Foster – gelang ihr der Durchbruch als Bella Swan in der Verfilmung der fünfteilig­en Twilight-Romanreihe von Stephenie Meyer. Nach dem Ende der Reihe schnitt sie sich die Haare kurz – und suchte nach Rollen in Arthouse- und Independen­tFilmen, mit denen sich das Teenie-Image schnellstm­öglich abschüttel­n ließ, genau wie ihr damaliger Filmpartne­r Robert Pattinson, mit dem sie bis 2013 in einer On-Off-Beziehung gewesen sein soll. „Das Business ist mir egal. Mir sind nur die Filme wichtig, die ich mache. Das ganze Drumherum nervt mich eher“, sagte sie. Stewart,

die seit zwei Jahren mit der Drehbuchau­torin Dylan Meyer liiert ist, überzeugte beispielsw­eise in „Adventurel­and“als junge Frau, die in einem Freizeitpa­rk arbeitet. „Spencer“könnte ein weiterer großer Schritt weg vom TwilightIm­age sein. Die heute 31-Jährige ist in den ersten Aufnahmen und auf Fotos kaum wiederzuer­kennen: Die blonden wellig geföhnten Haare, Kleidung und Mimik erinnern sofort an Lady Di – das müssen auch Diana-Fans in den sozialen Medien zugeben, nachdem es erst viele kritische Stimmen aufgrund dieser Besetzung gab. Für ihre Rolle hat sich Stewart, die in Los Angeles lebt, intensiv mit Diana und ihrem Schicksal auseinande­rgesetzt – jeden Abend unter anderem ihre Stimme gehört. Es sei, sagt sie, „die bislang aufregends­te Rolle meines Lebens.“

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Foto: Spencer, dpa

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