Schwabmünchner Allgemeine

Weniger Vogelgesan­g in Bayern?

Viele Naturfreun­de in Sorge um die Tiere

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Mit ihrem Gesang beginnt der Tag viel schöner. Sie im Garten und auf dem Balkon zu beobachten, ist eine wahre Freude. Doch in diesen Tagen ist es stiller geworden. Der Landesbund für Vogelschut­z (LBV) meldet, dass vermehrt Vogelfreun­de anrufen und besorgt nachfragen, warum sich Amseln, Meisen und andere gefiederte Schönheite­n so rar machen. Macht den Tieren der Starkregen zu schaffen? Oder gibt es andere Probleme?

Bei Dauerregen sind Vögel in der Tat weniger aktiv, sagt LBV-Biologe Simon Niederbach­er. Doch es gibt seiner Einschätzu­ng nach noch eine andere Erklärung dafür, dass es in Bayerns Gärten ruhiger und stiller geworden ist: „Wenn die Brutzeit der Vögel im Spätsommer abgeschlos­sen ist, gibt es keine Gründe mehr für sie zu singen.“Habe doch der Gesang vor allem zwei Funktionen: einen Partner anzulocken und das Brutrevier zu markieren. Nach getaner Aufzucht müssen sich die Vögel jetzt also erst einmal erholen. Dazu verlassen auch viele nach Angaben des Biologen ihre Reviere: So fliegen beispielsw­eise Meisen im lockeren Familienve­rband außerhalb ihrer Brutrevier­e umher. Amseln und Singdrosse­ln suchen vermehrt Gebiete mit einem reichen Angebot an Beeren und Früchten auf.

Hinzu komme die Mauser. Das heißt, die Vögel werfen ihre alten Federn ab, gleichzeit­ig wachsen ihnen neue. Während dieser Zeit können sie schlechter fliegen, sagt Niederbach­er. Daher verbergen sich viele, um nicht leichte Beute für Feinde zu werden. Umso wichtiger sei es, Garten und Balkon vogelfreun­dlich zu gestalten, um den geliebten Gästen Futterquel­len und Rückzugsrä­ume zu bieten.

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Foto: Lochmann, dpa Der Gesang des Rotkehlche­ns ist ausge‰ sprochen beliebt.

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