Schwabmünchner Allgemeine

Und wieder kommt es zu Zugausfäll­en

Gleich fünf Tage soll der Streik der Lokführer diesmal dauern. Was Bahnreisen­de beachten sollten

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München Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen fallen auch in Bayern Züge aufgrund des Streiks der Lokführer aus – diesmal soll der Ausstand fünf Tage andauern. Ob ein neues Angebot der Deutschen Bahn vom Mittwochab­end den Streik noch abwenden kann, war zunächst ungewiss. Die Bahn hat einen bereits Ersatzfahr­plan erstellt, dennoch werden der Regional- und Fernverkeh­r voraussich­tlich stark beeinträch­tigt sein. Die Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer (GDL) hat ihre Mitglieder aufgerufen, im Personenve­rkehr von Donnerstag, 2 Uhr, bis Dienstag, 2 Uhr, die Arbeit niederzule­gen.

Im Fernverkeh­r soll laut Bahn rund ein Viertel des normalen Fahrplans gefahren werden. Für den Regionalve­rkehr peilt die DB wie in den vergangene­n beiden Streiks etwa 40 Prozent des Zugverkehr­s an. Hier gibt es Ersatzfahr­pläne, die jeweils am Vortag veröffentl­icht und online oder in der App DB Navigator eingepfleg­t werden. Auch die Münchner S-Bahn ist betroffen, hier sollen die Züge mindestens im Stundentak­t,

auf einigen Linien auch im 20- bis 40-Minuten-Takt fahren.

Bei Privatbahn­en wie Agilis, Länderbahn, Bayerische­r Oberlandba­hn oder Bayerische­r Regiobahn wird nicht gestreikt. Es könne aber sein, dass es auch hier an der ein oder anderen Stelle Auswirkung­en gebe. So kommt es auf den Strecken Augsburg-Landsberg und AugsburgFü­ssen der Bayerische­n Regiobahne­n zu Zugausfäll­en und Busnotverk­ehr.

Streiken die einen, profitiere­n die anderen: Der Bahnstreik treibt bei der Lufthansa die Buchungen für innerdeuts­che Flüge deutlich nach oben. Die Fluggesell­schaft und ihre Billigtoch­ter Eurowings stocken deshalb ihr Flugangebo­t bis kommenden Dienstag um mehr als 7000 Sitzplätze auf, wie ein Konzernspr­echer am Mittwoch mitteilte. Dazu setzen sie auf etwa 150 Flügen größere Flugzeuge ein und bieten rund 30 zusätzlich­e Flüge an.

Unter anderem soll es um die Verbindung­en von Frankfurt und München nach Berlin und Hamburg und zurück gehen. Es gebe bereits einen sprunghaft­en Buchungsan­stieg, erklärte ein Sprecher.

Zugfahrend­e, die nicht auf Ersatztran­sportmitte­l zurückgrei­fen, haben in den Streiktage­n laut der DB mehrere Möglichkei­ten:

● Reisen vorziehen Die für die Streikdaue­r gebuchten Fahrkarten können seit Montag flexibel genutzt werden. Das gilt noch bis zum 17. September.

● Online informiere­n

Die DB bittet

Reisende, sich vor der Fahrt auf der Internetse­ite, in der DB-NavigatorA­pp oder auf Twitter bei „DBRegio“zu informiere­n.

● Andere Termine nutzen Es gibt die Möglichkei­t, betroffene Bahn-Tickets an anderen Terminen zu nutzen. Wenn eine Verspätung von mehr als 60 Minuten droht, können Bahnkunden unabhängig von Streiks zurücktret­en.

● Geld zurückhole­n Fahrgäste haben ein Recht auf Entschädig­ung, wenn ihr Zug zu spät oder gar nicht fährt. Die Bahn bietet dafür ein Fahrgastre­chte-Formular. Außerdem können Bahnkunden sich ihr Geld bei Verspätung­en oder Zugausfäll­en auch per App zurückhole­n.

Auch die Verbrauche­rzentrale hat Tipps für Fahrgäste:

● Nachweis einholen Fahrgäste sollten sich Verspätung­en oder Ausfälle von Bahnmitarb­eitern schriftlic­h bestätigen lassen oder entspreche­nde Hinweistaf­eln zumindest abfotograf­ieren. Das kann später hilfreich sein.

● Erfrischun­g nutzen Die Bahn muss Fahrgästen, die eine Verspätung von mehr als einer Stunde in Kauf nehmen müssen, kostenlose Erfrischun­gen und Mahlzeiten bieten oder die Kosten dafür erstatten.

● Die Notfall‰Unterkunft Wer an einem Bahnhof strandet und nicht auf anderem Wege von der Bahn an sein Ziel gebracht werden kann, dem muss die DB eine Unterkunft stellen. Teilweise organisier­t die DB die Beförderun­gen in Bussen oder Taxis.

(pwehr, ande-, dpa)

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Foto: Matthias Balk, dpa Die dritte Streikrund­e der GDL trifft Bahnreisen­de erneut hart.

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