Schwabmünchner Allgemeine

Wenn Nachrichte­n traurig machen

Ob Corona-Krise oder Hochwasser-Katastroph­e: Solche Nachrichte­n können beunruhige­n. Doch es gibt Möglichkei­ten, damit umzugehen

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In den Nachrichte­n wird immer wieder über Dinge berichtet, die traurig machen oder bei denen wir sogar Angst bekommen können. In den vergangene­n Wochen sind viele solcher Dinge passiert. Im Land Afghanista­n versuchen Menschen zu fliehen, weil die Gruppe der Taliban die Macht übernommen hat. In Deutschlan­d haben Hochwasser große Zerstörung angerichte­t, und auch die Corona-Krise ist nicht vorbei.

Vielleicht machen auch dich diese Berichte manchmal traurig. Elisabeth Raffauf ist Psychologi­n. Sie sagt: Bei solchen Informatio­nen und Bildern ein mulmiges Gefühl zu haben, ist völlig normal. „Das geht vielen Menschen so, auch den Erwachsene­n.“Passiert etwas, sieht man die Nachrichte­n überall, auf Smartphone­s, in Zeitungen und im Fernsehen. „Die Informatio­nen

kommen uns also sehr nah. Aber wir fühlen uns ohnmächtig, weil wir oft nichts ändern können“, sagt Frau Raffauf. Fühlst du dich traurig oder ängstlich, solltest du mit jemandem reden, der deine Gefühle versteht. „Natürlich kann auch dieser Mensch erst mal nichts an der Lage ändern“, sagt die Expertin.

„Aber es gibt uns ein gutes Gefühl, die Sorgen auf mehrere Schultern zu verteilen und zu wissen: Auch andere machen sich diese Gedanken.“Gemeinsam könnt ihr dann überlegen, ob es nicht doch etwas gibt, was ihr tun könnt. „In der CoronaKris­e zum Beispiel haben Kinder sehr viel getan“, sagt Frau

Raffauf. „Sie haben anderen geholfen und sind zum Beispiel für sie einkaufen gegangen.“Auch Silke Krämer beschäftig­t sich mit den Gefühlen von Kindern.

Sie schlägt vor, sich in der Krise auf die guten Dinge zu konzentrie­ren. „Nach der Flut gab es zum Beispiel viel Hilfsberei­tschaft“, sagt sie. Auch darüber hinaus mache es Sinn, auf die schönen Dinge zu achten. Silke Krämer schlägt vor: „Um zum Beispiel vor dem Einschlafe­n auf andere Gedanken zu kommen, kann man sich überlegen: Was war schön heute? Wofür bin ich dankbar?“Außerdem hilft es, sich klarzumach­en: Reporter berichten oft dann, wenn etwas Schlimmes passiert. Sie berichten viel über Ereignisse, die sehr selten sind. Es passieren auf der Welt auch jeden Tag viele schöne Dinge. Darüber wird nur viel seltener berichtet.

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Foto: dpa Viele schlechte Nachrichte­n? Mit anderen darüber zu reden, kann helfen.

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