Maskenpflicht auf dem Stadtmarkt fällt weg
Die Verwaltung reagiert damit auf die neuen Corona-Regelungen im Freistaat. Auch die Westernreitsportmesse Americana, die nächste Woche startet, profitiert von den Änderungen
Die geänderten Corona-Regeln in Bayern beeinflussen auch das öffentliche Leben in Augsburg. So wird am Augsburger Stadtmarkt, an dem Kundinnen und Kunden bislang auch im Freien eine FFP2-Maske tragen mussten, diese Maskenpflicht aufgehoben. Die Regelung greift ab Freitag. In den Markthallen gilt ähnlich wie in Supermärkten jedoch weiterhin eine Maskenpflicht. „Für Kundinnen und Kunden gilt in den Innenräumen der Markthallen, wie auch in den Gaststätten, die 3G-Regel“, sagt Robert Haase vom städtischen Wirtschaftsreferat. Dies werde durch die einzelnen Standbetreiber sichergestellt.
Die neuen Anti-Corona-Regeln wirken sich auch auf die Westernreitsportveranstaltung Americana aus, die in der kommenden Woche im Messezentrum in Augsburg startet. Die Veranstalter dürfen nun doch die Tribünen bei den sportlichen Wettbewerben voll besetzen. Das Hü und Hott der zurückliegenden Wochen stellte die Organisatoren jedoch vor große Herausforderungen. Anfang dieser Woche wurden bereits gekaufte Karten storniert. Jetzt wird den Interessierten der Abendshows kurzfristig mitgeteilt, dass sie die gewünschten Plätze doch wieder haben könnten.
Seit Juni war der Stadtmarkt der einzige Ort im Stadtgebiet, an dem im Freien noch eine Maskenpflicht galt. Die Stadt hatte dies damit begründet, dass sich in den engen Gassen im Freien mitunter zu viele Personen auf engem Raum aufhalten und Abstände nicht eingehalten werden könnten. Der Großteil der Kunden hielt sich auch an die Auflagen. Zuletzt hatte Wirtschaftsvertreter Marcus Vorwohlt (Geschäftsführer des Modehauses Rübsamen) aber bereits gefordert, dass die Maskenpflicht im Freien aufgehoben werden solle. Der Stadtmarkt müsse sich als offener Raum präsentieren, an dem die Kundinnen und Kunden willkommen sind.
Aufatmen auch bei der Afag Messen und Veranstaltungen GmbH, die die Americana verantwortet. „Für uns ist die jetzige Entwicklung natürlich ein Riesenvorteil“, sagt Pressesprecher Winfried Forster, „zugleich bedeutet sie aber einen großen Kraftakt.“Bis Mittwoch hieß es noch, dass von den 4500 Plätzen in der Halle 5 lediglich knapp 2500 Karten zur Verfügung stünden. Das Interesse daran war aber so groß, dass ab Montag Absagen an Ticketkäufer verschickt werden mussten. „Jetzt können wir diesen Personen wieder mitteilen, dass sie willkommen sind“, sagt Forster.
4500 Plätze stehen insgesamt zur Verfügung. In den zurückliegenden Jahren waren die Abendshows bei der Americana regelmäßig ausverkauft. Dass nun wieder mehr Publikum
zugelassen wird, verbessert auch die Einnahmesituation des Veranstalters. Zahlen werden nicht genannt, ein mittlerer Betrag im höheren Bereich dürfte es aber wohl sein.
Dem Vernehmen nach wird die Messe allerdings aufgrund der schwierigen Ausgangslage ein Defizit einfahren. Beim Veranstalter heißt es, dass es jetzt wichtig sei, überhaupt wieder eine solche Großveranstaltung zu stemmen. „Davon werden sicherlich auch andere Messen profitieren“, sagt Forster. Die Americana, zu der 250 Aussteller (Im Jahr 2019 waren es 327 Aussteller) erwartet werden, beginnt am Mittwoch, 8. September, und dauert bis Sonntag, 12. September.
Für den Besuch der Americana ist die 3G-Regel zwingend vorgeschrieben. Karten gibt es nicht an der Tageskasse. Sie müssen online erworben werden. Das Ticket kostet für Erwachsene 25 Euro. Ermäßigte Karten sind für 19,50 Euro zu haben. Die Americana gilt als Europas führende Westernreitmesse. Vor zwei Jahren waren mehr als 50.000 Gäste gekommen. Wegen der Corona-Auflagen gehen die Veranstalter davon aus, dass der Besucherzuspruch in diesem Jahr geringer ausfallen wird.