Schwabmünchner Allgemeine

Erstmals mehr Brief‰ als Urnenwähle­r in Augsburg

Die Auszählung zieht sich bis spät in die Nacht. Die Wahlbeteil­igung liegt bei über 70 Prozent

- VON STEFAN KROG

Ein Ergebnis der Bundestags­wahl in Augsburg stand schon vor dem Sonntagabe­nd fest: Es gab so viele Briefwähle­r wie noch nie. Bis Sonntag hatten mehr als 79.500 der 187.000 Wahlberech­tigten in Augsburg Briefwahlu­nterlagen angeforder­t. Das ist ein Rekord. Zum Vergleich: Vor vier Jahren war es gut die Hälfte. Erstmals haben bei einer Bundestags­wahl mehr Wähler und Wählerinne­n via Brief als klassisch über die Urne abgestimmt.

Die Wahlbeteil­igung lag höher als bei der Wahl 2017 (damals 72,4 Prozent). Stand Sonntag, 23.45 Uhr, ging die Stadt von 73,4 Prozent Wahlbeteil­igung aus, wobei zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Wahlbezirk­e ausgezählt waren. Die noch nicht ausgezählt­en Unterlagen hinzugerec­hnet, kommt eine etwas höhere Beteiligun­g heraus.

Der Wahltag in Augsburg verlief relativ reibungslo­s. Lediglich in einer Schule gab es zunächst Probleme, weil ein als Wahlraum vorgesehen­es Klassenzim­mer morgens noch zugesperrt war. Noch bevor die hinzugeruf­enen Einsatzkrä­fte der Feuerwehr vor Ort waren, hatte der Hausmeiste­r das Manko aber bereits behoben. In einigen Augsburger Wahllokale­n gab es kurzzeitig zwar Warteschla­ngen, insgesamt war der Andrang angesichts des höheren Briefwahla­nteils aber überschaub­ar.

Die 1200 Wahlhelfer waren bis in die Nacht mit der Auszählung beschäftig­t. Zum Redaktions­schluss dieser Ausgabe um 23.45 Uhr stand noch kein vorläufige­s Endergebni­s fest, weil es in einem von 318 Wahlbezirk­en

mit hoher Briefwahlb­eteiligung noch hakte. Es war aber nur noch mit minimalen Verschiebu­ngen zu rechnen. Angesichts des hohen Briefwähle­ranteils waren in den Wahllokale­n im Stadtgebie­t je Wahlbezirk im Schnitt nur 200 bis 300 Stimmzette­l auszuzähle­n. Der Kraftakt stand auf dem Messegelän­de an, wo die Brief-Stimmzette­l zentral ausgezählt wurden.

Die höchste Wahlbeteil­igung gab es in Bergheim mit 88 Prozent. Oberhausen-Nord schnitt mit 54,5 Prozent am schlechtes­ten ab.

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Foto: Peter Fastl In den Wahllokale­n, hier in der Hans‰ Adlhoch‰Schule in Pfersee, wurden erst‰ mals weniger Stimmzette­l abgegeben als via Briefwahl.

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