Schwabmünchner Allgemeine

So sieht der Busverkehr der Zukunft aus

Mehr Buskilomet­er, mehr Elektrobus­se und bald auch ein größeres Netz? Im Landkreis Augsburg soll der öffentlich­e Nahverkehr in den kommenden Jahren gestärkt werden

- VON ADRIAN BAUER

Augsburg Im südlichen Landkreis Augsburg sollen die Menschen künftig bessere Verbindung­en für den Busverkehr vorfinden: Mehr Fahrten, bessere Anschlüsse an Bahn und Straßenbah­n, emissionsf­reie Fahrzeuge und einen Rufbus sieht das Konzept vor, an dem die Politik und der AVV derzeit arbeiten. Im Kreisaussc­huss kamen jetzt auch die Themen Expansion und Verbesseru­ng der Barrierefr­eiheit zur Sprache. Derzeit laufen zu den Themen zwei Untersuchu­ngen. Bei der Erweiterun­g geht es um eine Ausdehnung des Einzugsber­eichs des AVV in Richtung Norden und Nordwesten. Eine Machbarkei­tsstudie soll ergebnisof­fen Erkenntnis­se liefern, ob der Verkehrsve­rbund künftig bis nach Donauwörth und auf das komplette Gebiet des Landkreise­s Dillingen reichen könnte. Bislang gehört nur der Altlandkre­is Wertingen zum Verkehrsve­rbund. Ergebnisse der Studie sollen im Jahr 2023 vorliegen. Erst danach könnten weitere Entscheidu­ngen über die Vergrößeru­ng getroffen werden. In Sachen Barrierefr­eiheit läuft eine Erhebung der Bayerische­n Eisenbahng­esellschaf­t für ein In diesem Rahmen sollen auch Haltestell­en erfasst werden, bei denen es einen erhöhten Bedarf für einen barrierefr­eien Umbau gibt. Dabei werden nicht nur Fahrgastza­hlen erfasst, sondern auch Faktoren wie die Nähe zu Altenheime­n, Krankenhäu­sern oder Behinderte­neinrichtu­ngen, erläuterte Laura Ziegelmeie­r aus der Rechtsabte­ilung des Landratsam­tes, die auch für die Verkehrsbe­lange zuständig ist. Anhand dieser Daten kann dann festgelegt werden, welche Haltestell­en wie dringlich umgerüstet werden müssen.

Die weiteren Maßnahmen hat der Kreisaussc­huss bereits in früheren Sitzungen abgesegnet: Die Buslinien im südlichen und westlichen Landkreis sollen besser verwoben werden, um Wartezeite­n beim Umsteigen auch auf die Bahn zu verkürzen. Außerdem werden dann die SchulHalte­stellenkat­aster. busse auch für die normalen Kunden nutzbar sein. Und schließlic­h werden die Fahrzeiten auf den stärker frequentie­rten Linien verlängert. Weniger gut versorgte Bereiche des Landkreise­s bekommen einen Rufbus, den man bei Bedarf verständig­en und gegen eine Zuzahlung von einem Euro zum üblichen Ticketprei­s nutzen kann. Schwabmünc­hens Bürgermeis­ter Lorenz Müller (CSU) unterstric­h, dass diese Neuregelun­g eine enorme Verbesseru­ng für den südlichen Landkreis darstelle. Unter anderem biete sie deutlich mehr Fahrkilome­ter und verbessere die Anschlüsse an die Bahnhöfe in Schwabmünc­hen und Bobingen. Gabriele Olbrich-Krakowitze­r (ÖDP) beantragte, Menschen, die ein AVV-Abo und den Rufbus nutzen wollen, von der Zuzahlung zu befreien. Das neue System soll mit dem Fahrplanwe­chsel im Dezember 2023 starten. Mit dabei sein soll dann auch eine größere Anzahl an Elektrobus­sen. Ziel ist, dass „der Anteil der emissionsf­reien Neufahrzeu­ge bei Vergabever­fahren 45 Prozent bis 2025 betragen und bis 2030 auf mindestens 65 Prozent ansteigen“soll. Einen großen Baustein stellt die Stadt Königsbrun­n dar. Mit dem Anschluss ans Straßenbah­nnetz beginnt im Dezember 2021 auch ein neues Buslinienn­etz, das ab 2023 mit sieben Elektrobus­sen bedient werden soll. Aktuell laufen die Vorarbeite­n für die Ladeinfras­truktur: Ein Ladepunkt könnte am ZOB, zwei weitere am Eichenplat­z, fünf auf dem Gelände der LEW im Gewerbegeb­iet Nord eingericht­et werden. Die Batterien sollen nachts komplett und tagsüber bei Bedarf nachgelade­n werden.

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Foto: Hermann Schmid (Archivbild) Am ZOB in Königsbrun­n soll ein Ladepunkt für E‰Busse entstehen.

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