So sieht der Busverkehr der Zukunft aus
Mehr Buskilometer, mehr Elektrobusse und bald auch ein größeres Netz? Im Landkreis Augsburg soll der öffentliche Nahverkehr in den kommenden Jahren gestärkt werden
Augsburg Im südlichen Landkreis Augsburg sollen die Menschen künftig bessere Verbindungen für den Busverkehr vorfinden: Mehr Fahrten, bessere Anschlüsse an Bahn und Straßenbahn, emissionsfreie Fahrzeuge und einen Rufbus sieht das Konzept vor, an dem die Politik und der AVV derzeit arbeiten. Im Kreisausschuss kamen jetzt auch die Themen Expansion und Verbesserung der Barrierefreiheit zur Sprache. Derzeit laufen zu den Themen zwei Untersuchungen. Bei der Erweiterung geht es um eine Ausdehnung des Einzugsbereichs des AVV in Richtung Norden und Nordwesten. Eine Machbarkeitsstudie soll ergebnisoffen Erkenntnisse liefern, ob der Verkehrsverbund künftig bis nach Donauwörth und auf das komplette Gebiet des Landkreises Dillingen reichen könnte. Bislang gehört nur der Altlandkreis Wertingen zum Verkehrsverbund. Ergebnisse der Studie sollen im Jahr 2023 vorliegen. Erst danach könnten weitere Entscheidungen über die Vergrößerung getroffen werden. In Sachen Barrierefreiheit läuft eine Erhebung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft für ein In diesem Rahmen sollen auch Haltestellen erfasst werden, bei denen es einen erhöhten Bedarf für einen barrierefreien Umbau gibt. Dabei werden nicht nur Fahrgastzahlen erfasst, sondern auch Faktoren wie die Nähe zu Altenheimen, Krankenhäusern oder Behinderteneinrichtungen, erläuterte Laura Ziegelmeier aus der Rechtsabteilung des Landratsamtes, die auch für die Verkehrsbelange zuständig ist. Anhand dieser Daten kann dann festgelegt werden, welche Haltestellen wie dringlich umgerüstet werden müssen.
Die weiteren Maßnahmen hat der Kreisausschuss bereits in früheren Sitzungen abgesegnet: Die Buslinien im südlichen und westlichen Landkreis sollen besser verwoben werden, um Wartezeiten beim Umsteigen auch auf die Bahn zu verkürzen. Außerdem werden dann die SchulHaltestellenkataster. busse auch für die normalen Kunden nutzbar sein. Und schließlich werden die Fahrzeiten auf den stärker frequentierten Linien verlängert. Weniger gut versorgte Bereiche des Landkreises bekommen einen Rufbus, den man bei Bedarf verständigen und gegen eine Zuzahlung von einem Euro zum üblichen Ticketpreis nutzen kann. Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller (CSU) unterstrich, dass diese Neuregelung eine enorme Verbesserung für den südlichen Landkreis darstelle. Unter anderem biete sie deutlich mehr Fahrkilometer und verbessere die Anschlüsse an die Bahnhöfe in Schwabmünchen und Bobingen. Gabriele Olbrich-Krakowitzer (ÖDP) beantragte, Menschen, die ein AVV-Abo und den Rufbus nutzen wollen, von der Zuzahlung zu befreien. Das neue System soll mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 starten. Mit dabei sein soll dann auch eine größere Anzahl an Elektrobussen. Ziel ist, dass „der Anteil der emissionsfreien Neufahrzeuge bei Vergabeverfahren 45 Prozent bis 2025 betragen und bis 2030 auf mindestens 65 Prozent ansteigen“soll. Einen großen Baustein stellt die Stadt Königsbrunn dar. Mit dem Anschluss ans Straßenbahnnetz beginnt im Dezember 2021 auch ein neues Busliniennetz, das ab 2023 mit sieben Elektrobussen bedient werden soll. Aktuell laufen die Vorarbeiten für die Ladeinfrastruktur: Ein Ladepunkt könnte am ZOB, zwei weitere am Eichenplatz, fünf auf dem Gelände der LEW im Gewerbegebiet Nord eingerichtet werden. Die Batterien sollen nachts komplett und tagsüber bei Bedarf nachgeladen werden.