Neue Pfarrerin und neue Kantorin stellen sich vor
Einen doppelten Willkommensgruß gibt es bei der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Königsbrunn: Zwei Lücken im Mitarbeiterstab sind jetzt geschlossen
Königsbrunn Mit einer „gottesdienstlichen Einführung“in St. Johannes wurden am Samstagabend Pfarrerin Brigitte Funk und Dekanatskantorin Maria Schemm offiziell ihre neuen Aufgaben in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Königsbrunn und dem Dekanat Augsburg übertragen (siehe Infokasten). Manch Formales gab es da zu hören, aber auch viel Herzliches. Ganz plakativ drückte dies Marianne Schenke, die Vertrauensfrau des Kirchenvorstands, aus. Rund um ein großes rotes Herz platzierte sie die Anfangsbuchstaben der Worte „Willkommen – Ideen – Lustig – Liebe – Kanzel – Orgel – Miteinander – Möglichkeiten – Erfahrung – Neues“und drückte mit diesem Willkommensgruß schon einige der Hoffnungen aus, die man in der Kirchengemeinde mit den beiden neuen Hauptamtlichen verbindet.
Ganz deutlich wurde auch das Gefühl der Erleichterung, dass nun zwei Lücken im Team der Hauptamtlichen geschlossen sind. Brigitte Funk füllt die Position von Diakon Thomas Pötschke aus und Maria Schemm die krankheitsbedingt seit eineinhalb Jahren brachliegenden Aufgaben der Kirchenmusik. Mit „sehr viel Geduld“und viel ehrenamtlichem Engagement hätten alle Beteiligten in den vergangenen Monaten die Durststrecke bewältigt, sagte Dekanin Doris Sperber-Hartmann. Nun wird Brigitte Funk neben ihrem Dienst in St. Johannes als Schwerpunkt die evangelische Altenseelsorge im südlichen Dekanat übernehmen, in Einrichtungen Gottesdienste feiern und Ehrenamtliche ausbilden.
Dass sie schon seit drei Jahren mit einer halben Stelle in Bobingen wirkt, sieht die Dekanin als Vorteil: „So haben wir Kirchen mehr Kontakt zum Nachbarn.“Auf die Verbindungen zwischen Königsbrunn und Bobingen aus den Zeiten der Gemeindegründung wies auch Bürgermeister Franz Feigl in seinem Grußwort hin. Und Pfarrer Ernst Sperber ergänzte, zwar sei Königsbrunn als ein Ableger der Gemeinde entstanden, die evangelische Kirchengemeinde Bobingen aber sei von Königsbrunn aus gegründet worden.
Die Aufgaben von Kantorin Maria Schemm umfassen die Kirchenmusik an der Orgel, die Leitung von Chören sowie die Ausbildung von Orgelschülern. Von beiden erhoffe man sich aber auch, dass sie Neues entwickeln, Projekte anstoßen und Menschen als Mitwirkende gewinnen. „Das ist ganz schön viel“, sagte Doris Sperber-Hartmann: „Nehmt euch Zeit, eins nach dem andern, wir werden uns freuen über jedes Pflänzchen, das aufgeht.“
Nachdem sie und Kirchenrat MaBobingen nuel Ritter, assistiert von den anwesenden Hauptamtlichen, Brigitte Funk und Maria Schemm die obligatorischen Einführungsfragen gestellt und ihnen den Segen Gottes mit auf den Weg gegeben hatten, wechselten die beiden in ihre neuen Rollen. Brigitte Funk stieg erstmals hinauf zur Kanzel und hielt – nachdem sie dort eine Weile den Lichtschalter gesucht hatte – die Predigt.
Ausgehend von einer Passage des Römerbriefs sprach sie an, dass die Worte der Bibel viel tiefer wirken, wenn sie mit Musik und Gesang verbunden sind. Das erlebe sie besonders bei Gottesdiensten mit alten Menschen, denen Musik viele Erinnerungen zurückbringe. Sie selbst sei mit Instrumenten aufgewachsen und seit ihrer Konfirmation in Kirchenchören aktiv. „Predigt und Musik gehören zusammen“, stellte sie fest und hielt eine Bibel und ein Gesangbuch nach oben. Dies ergänzte Kirchenrat Manuel Ritter in seinem Grußwort. Seit einiger Zeit werde „kirchenmusikalisches Wirken nicht mehr nur als ästhetische Bereicherung des Gottesdienstes gesehen, sondern als eine besondere Form der Verkündigung“. Zudem sei Kirchenmusik auch ein guter Weg, um Gemeinde zu bilden.
Kantorin Maria Schemm hatte inzwischen von Dekanatskantorin Elisabeth Kaiser den Platz an der Orgel übernommen. Sie intonierte dort zusammen mit einem Ensemble des Posaunenchors und solo zwei Kirchenlieder, dann mit ihrer ständigen Vertretung Hedwig Oschwald an der Violine einen Kanon von Pachelbel – und zum Auszug einen „Marche triumphale“von Siegfried Karl Ehlert nach Motiven von „Nun danket alle Gott“. Ihr rhythmisch und melodisch akzentuiertes Spiel machte neugierig auf die künftige Kirchenmusik in St. Johannes.