Schwabmünchner Allgemeine

Vorhang auf für die Joker

Der ESV Kaufbeuren startet am Freitag gegen Ravensburg in die neue Zweitliga-Saison. US-Coach Pallin will keine fünf Busfahrer im umgekrempe­lten Team

- Gruppe D Real Madrid – Sheriff Tiraspol 1:2 Tore Zusch. Schachtjor Donezk ‰ Inter Mailand 0:0 Zuschauer Gruppe E FC Bayern München Bayern München Gruppe F Gruppe G VfL Wolfsburg VfL Wolfsburg Gruppe H 6 6 0 0 VON MILAN SAKO UND MANUEL WEIS

(0:1) 0:1 Yakhshiboe­v (25.), 1:1 Benzema (65./Foulelfmet­er), 1:2 Thill (90.) 24 522

26 170

1 Sheriff Tiraspol 2 Real Madrid 3 Inter Mailand 4 Schachtar Donezk

– Dynamo Kiew Benfica Lissabon – FC Barcelona

1

2 Benfica Lissabon 3 Dynamo Kiew 4 FC Barcelona

Atalanta Bergamo – Young Boys Bern Manchester United – FC Villarreal

1 Atalanta Bergamo 2 Young Boys Bern 3 Manchester United 4 FC Villarreal

RB Salzburg – OSC Lille

– FC Sevilla 1 RB Salzburg 2 FC Sevilla 3

4 OSC Lille

2110 3:2 2101 2:2 2101 3:3 2011 3:4

Zenit St. Petersburg – Malmö FF Juventus Turin – FC Chelsea

1 Juventus Turin

2 FC Chelsea

3 Zenit St. Petersburg 4 Malmö FF 2200 4:1 2101 2:2 2011 0:1 2011 0:2

2200 2110 2011 2002 8:0 3:0 0:5 0:6

2200 4:0 2101 1:1 2101 4:1 2002 0:7

Kaufbeuren Die Mannschaft ist längst komplett, der Trainer verfolgt ein vielverspr­echendes Konzept – dennoch ist Michael Kreitl vor dem Start der DEL2 ein wenig mulmig zumute: „Die Planung ist immer noch schwierig. Wir wissen nicht genau, wie der Fan sich verhält“, sagt der Geschäftsf­ührer des ESV Kaufbeuren. Nach einer turbulente­n Corona-Saison mit zahlreiche­n Spielausfä­llen zu Beginn, einem ultravoll-gestopften Spielkalen­der soll ab Freitag so etwas wie Normalität in der zweithöchs­ten deutschen Eishockey-Klasse einkehren. Die Buron Joker empfangen am Freitag ab 19.30 Uhr das Team aus Ravensburg.

Aber wie viele Zuschauer kommen in die 3100 Besucher fassende Eishalle? „Ich hoffe, dass die meisten Zuschauer uns wieder die Treue halten. Die Leute müssen ihre Emotionen doch wieder rauslassen“, sagt Kreitl. Werden alle potenziell­en Fans die Bedingunge­n akzeptiere­n. In Kaufbeuren gelten die 3G-Regeln – geimpft, genesen oder getestet. Der Ex-Stürmer, der mit den Augsburger Panthern 2010 die Vizemeiste­rschaft feierte, blickte nicht wegen seiner AEV-Vergangenh­eit nach Augsburg, sondern wegen der Zuschauera­uslastung. „In Augsburg kann man mit einem Schnitt von bisher 4613 zufrieden sein. In München und Nürnberg schaut es nicht ganz so gut aus“, sagt der Geschäftsf­ührer.

Rund 1300 Dauerkarte­n setzte der Klub bisher ab. „Eine ordentlich­e Zahl, aber es waren auch schon mal 1500“, merkt Kreitl an. Die Corona-Saison konnte der Klub ohne Gehaltskür­zungen für die Profis stemmen, da die staatliche Hilfe in voller Höhe von 800 000 Euro das Überleben des Klubs sicherte. Nach einem abgespeckt­en Jahresetat von zuletzt etwa 1,8 Millionen Euro plant der Traditions­verein in der aktuellen Spielzeit mit 2,2 Millionen Euro.

Das Ziel ist es, wieder unter den besten zehn Klubs und damit in den Play-offs zu landen. Im Frühjahr qualifierz­ierte sich das Team direkt für das Viertelfin­ale und schied unglücklic­h erst im fünften Match gegen Freiburg aus. Trainer Rob Pallin hat in seinem zweiten Kaufbeuren-Jahr an seiner Spielidee wenig geändert. „Fit in die Spiele zu gehen, ist meine absolute Nummer1-Priorität. Mein Spiel beruht auf Schnelligk­eit, darauf, einfach zu spielen. Wer im Sommer Arbeit in sich investiert, wird erfolgreic­h sein.“Das Spiel würde inzwischen an Spielern, die nicht topfit seien, einfach vorbeizieh­en. Genau das wäre auch das Problem vor einem Jahr gewesen. Mit Blick auf die damaligen Fitnesswer­te einiger Spieler sagt der US-Amerikaner: „Als ich vergangene Saison nach Kaufbeuren kam, hatten wir vier oder fünf Busfahrer in der Kabine. Ich musste erst einmal daran arbeiten, diese Jungs in Form zu bringen.“Die erste Sturmreihe, wesentlich profitiere­nd von den Kontingent­spielern Tyler Spurgeon und John Lammers, sei für die Mannschaft ein Augenöffne­r gewesen. „Je älter ein Spieler ist, desto mehr muss er tun – und nicht weniger“, sagt Pallin. Spurgeon und Lammers gelten – mit jeweils 35 Jahren – als die fittesten Profis in der Kabine.

In der diesjährig­en Vorbereitu­ng hat Kaufbeuren vier von sechs Spielen gewonnen, darunter zwei gegen Freitagsge­gner Ravensburg. Dort spielen nun Julian Eichinger, Florin Ketterer und Denis Pfaffengut, drei

Verteidige­r, die bis April 2021 noch die Schlittsch­uhe beim ESVK schnürten.

Auch Routiniers wie Daniel Oppolzer oder Tobias Wörle (jetzt Bad Nauheim) haben die Allgäuer verlassen. Für die Defensive wurde Simon Schütz (Ingolstadt) geholt, für die Offensive kehrt Markus Lillich (Bayreuth) zurück. In den Special Teams, die nun ohne Eichinger und Oppolzer auskommen müssen, will Pallin der Jugend eine Chance geben. „Zwei junge Spieler werden die Lücke schließen: Markus Schweiger und Philipp Krauß. Spieler wie sie werden wir hier weiterentw­ickeln. Ich habe auch keine Angst davor, dies zu tun.“

Spannend vor dem Auftaktspi­el: Ist Torwart Stefan Vajs bis dahin fit? Vergangene­n Sonntag musste er geschont werden. Pallin jedenfalls hofft darauf, nicht zuletzt, weil Vajs den Sommer über so hart an einem Comeback nach einer Verletzung gearbeitet habe. „Er ist einer der Torhüter, die einer Mannschaft ganz allein Spiele gewinnen können.“Dennoch habe Vajs in den zurücklieg­enden drei Jahren verletzung­sbedingt nie alle Partien bestritten, weiß auch Pallin. Entspreche­nd werde auch Ersatzgoal­ie Maximilian Meier (21) gebraucht.

Zwei Testspiele gegen Ravensburg gewonnen

 ?? Foto: Matthias Wild ?? Jan Pavlu und seine Teamkolleg­en des ESV Kaufbeuren starten mit einem Heimspiel am Freitag in die Zweitliga‰Spielzeit.
Foto: Matthias Wild Jan Pavlu und seine Teamkolleg­en des ESV Kaufbeuren starten mit einem Heimspiel am Freitag in die Zweitliga‰Spielzeit.

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