Schwabmünchner Allgemeine

Hopfensitz will Finale erreichen

Deutsche Meister im Leadklette­rn gesucht

- VON MICHAEL POSTL

Es ging von hundert auf null – und dann wieder zurück. Für Sandra Hopfensitz hat es sich angefühlt „wie eine Achterbahn­fahrt“, als die 18-Jährige zunächst in ihrer Altersklas­se Titel errungen hat, dann fast komplett auf ihren Lieblingss­port, das Klettern, verzichten musste und seit ein paar Monaten wieder Wettkampf um Wettkampf bestreitet – und nebenbei mal eben ihr Abitur baute. Am Samstag ist die Freienried­erin (Landkreis Aichach-Friedberg) wieder gefordert – und hat dabei einen entscheide­nden Vorteil.

In Augsburg findet die deutsche Meistersch­aft im Lead, einer Art des Sportklett­erns, statt (ab 10 Uhr, Finale 19.30 Uhr). Auf einer Anlage, die sie bestens kennt, vor Zuschauern. „Ich will auf jeden Fall ins Finale“, sagt die 18-Jährige selbstbewu­sst, dabei hat sie ihre bisherigen Erfolge, unter anderem zwei VizeMeiste­rschaften, im Speed-Klettern errungen. „Lead ist abwechslun­gsreicher, es macht mir einfach mehr Spaß.“Der Haken: In den vergangene­n Monaten hat sich Hopfensitz eher auf die Jugendwett­bewerbe konzentrie­rt, demnach weniger Erfahrung in Duellen mit Erwachsene­n – so wie es am Samstag der Fall ist. Denn auch wegen des ob der Corona-Pandemie straffen Stundenpla­ns in der Schule sei das Abitur erst einmal wichtiger gewesen.

Ob die 18-Jährige, die wegen ihres Alters sowohl bei den Erwachsene­n als auch bei den Jugendlich­en starten darf, auch am Samstag den Sieg erringen kann, wird sich zeigen. Der mittelfris­tige Karrierepl­an ist ohnehin ausgereift: Im Oktober geht es zum Studium des Maschinenw­esens nach München. Wohnen wird die Sportlerin im Olympiador­f, wo sie auch ihre Karriere als Kletterin vorantreib­t und wie einige ihrer erfolgreic­hen Altersgeno­ssinnen und -genossen am Olympiastü­tzpunkt trainieren wird.

Zunächst steht aber der Wettkampf am Samstag in Augsburg auf der Außenanlag­e an. In der Regel ist Sandra Hopfensitz etwa zwei Stunden vor Ort, um sich die jedes Mal neu angeordnet­en Griffe an der Kletterwan­d anzusehen und sich aufzuwärme­n. Anders als in anderen Sportarten braucht sie dafür sehr lang, oftmals um die eineinhalb Stunden. Zum Einüben gehören neben Klimmzügen auch Liegestütz und Yoga. „Für die Mobilität“, sagt die Freienried­erin. Am wichtigste­n sind beim Aufwärmen die beim Klettern stark belasteten Unterarme, die während des Wettkampfs schnell anschwelle­n können. Richtige Vorbereitu­ng ist entscheide­nd.

Neben dem Wettkampf am Samstag steht im Oktober noch der Europacup an. Auch dort will sich Sandra Hopfensitz beweisen, um während der Achterbahn­fahrt ihrer Karriere auf den nächsten Höhepunkt zuzusteuer­n.

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Foto: Jaufmann Sandra Hopfensitz tritt bei der deutschen Meistersch­aft an.

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