350000 Euro sind erst der Anfang
Die Fußballer des SV Hammerschmiede können jetzt das ganze Jahr über auf Kunstrasen trainieren. SVH-Chef Anton Kastner hat aber noch weitere Pläne
Seit ein paar Wochen müssen sich die jüngsten Fußballer des SV Hammerschmiede zwei Farben bei ihren Spielen auf dem neuen Kunstrasenfeld merken. Die blaue Spielfeldumrandung markiert das Feld der kleinsten Kicker, der G-Jugend, die gelbe das Feld der F- und E-Jugend. Anton Kastner, der 1. Vorsitzende des SV Hammerschmiede, ist froh, dass der neue Platz nun endlich fertiggestellt ist. 350000 Euro kostete der Kunstrasenplatz. Ein Drittel bezuschusst der Bayerische Landessportverband, ein Drittel die Stadt Augsburg, den Rest muss der Verein selbst finanzieren. „Das bekommen wir hin“, sagt Kastner. Dabei hilft auch das gut gefüllte Festgeldkonto, dass ihm sein Vorgänger, der Gärtnermeister und Stadtrat Peter Uhl (CSU), überlassen hat.
Im Juni 2020 hat Kastner das Amt von Uhl übernommen, jetzt konnte er das erste große Projekt in seiner Amtszeit abschließen. „Die Jugendarbeit steht bei uns im Verein im Mittelpunkt. Aber dieser Platz hat für alle unsere Mannschaften Vorteile“, sagt Kastner. 450 Mitglieder zählt die Fußball-Abteilung, davon sind rund 380 Jugendliche.
Doch nicht nur die können jetzt auf dem künstlichen Untergrund bei jedem Wetter trainieren und spielen. „Jetzt müssen die Großfeldmannschaften im Winter nicht mehr in die kleine Turnhalle wechseln“, sagt Kastner. Deshalb wurden auch zwei Strafräume mit weißen Linien dauerhaft markiert.
Ursprünglich war auch angedacht worden, den Naturrasen des Nebenfeldes durch Plastikhalme zu ersetzen, doch davon kam man wieder ab. „Das hätte uns dreimal so viel gekostet, weil wir unter dem Kunstrasen eine Wurzelsperre anbringen hätte müssen, um den Platz vor den Wurzeln der Bäume des Abenteuerspielplatzes direkt daneben zu schützen“, sagt Kastner.
Die Sanierung des Sportgeländes ist mit dem neuen Grün aber längst nicht abgeschlossen. Der 48-jährige IT–Manager gibt Gas in seiner noch jungen Amtszeit. So soll bald eine elektronische Anzeige am Hauptfeld den Spielstand anzeigen, der Ballfangzaun erneuert und die alte Flutlicht-Anlage durch eine neue LEDAnlage ersetzt werden. „Die Unterlagen sind eingereicht, die ersten
Angebote kommen gerade rein. Ich hoffe, wir können Ende des Jahres beginnen“, sagt Kastner. Damit will er zwei Probleme in den Griff bekommen. „Die Lichtimmission der Nachbarn werden deutlich weniger und wir sparen Strom.“
Keine Eile hat hingegen das Großprojekt, das für den SV Hammerschmiede eine neue Zeitenrechnung bedeuten würden. Die Verlagerung des Sportgeländes an den nördlichen Stadtrand.
Dort unter der Hochspannungsleitung rechts von der Neuburger Straße soll der SV Hammerschmiede irgendwann mal eine moderne Vereinsinfrastruktur bekommen. Denn das Vereinsheim und der Umkleidetrakt wurden vor fast 45 Jahren errichtet. Der Parkplatz vor der Sportanlage, der an Spieltagen oft überfüllt ist, ist als Wendeplatz und Haltepunkt für die städtischen Buslinien konzipiert.
Doch ein Umzug kostet Geld, viel Geld. „Da müssen wir mit Kosten von einer Million bis 1,5 Millionen Euro rechnen“, sagt Kastner. Und da muss auch der umtriebige Vereinsfunktionär in anderen Zeiträumen denken. Kastner: „Es pressiert uns nicht, das ist ein langfristiges Projekt.“Der Erbpacht-Vertrag mit der Stadt für das alte Sportgelände läuft bis 2045.