Kochen am Lagerfeuer
Ein Experte erklärt dir hier, wie du mit Glut Leckeres brutzeln kannst
Stockbrot machen oder Marshmallows über dem Lagerfeuer brutzeln, das kennen wahrscheinlich viele. Und das ist schon sehr lecker. Aber man kann am Lagerfeuer auch richtig kochen! Wie das geht, erklärt Florian Offermanns. Er ist Förster bei den niedersächsischen Landesforsten und leitet das Waldpädagogikzentrum ElbeWeser, wo man in Kursen lernen kann, am Lagerfeuer zu kochen. Dafür gibt es verschiedene Arten.
Paprika kannst du auch auf die Glut legen
Gemüse wie Porree oder Paprika kann man auf die Glut legen und dort garen. „Wenn die Glut richtig heiß ist, bildet sich kaum Asche“, sagt der Experte. Porree und Paprika bleiben solange in der Glut, bis die äußerste Schicht schwarz ist. „Die Haut der Paprika sollte von allen Seiten schwarz sein, aber nicht verbrannt.“Dann legt man sie in einen Eimer kaltes Wasser und kann die dünne Haut einfach abwischen.
Den Porree nimmt man an den hinteren Blättern, die nicht in die Glut kommen, heraus. Er sollte dabei im Ganzen leicht nach unten hängen. Dann wickelt man ihn in eine Zeitung und lässt ihn darin noch einmal fünf bis zehn Minuten nachziehen. Die äußerste Haut kann man dann einfach abziehen.
Gut versteckt unter der Glut lassen sich in Alufolie eingewickelt auch Kartoffeln zubereiten. Man kann auch ein Rost über das Feuer stellen und dann zum Beispiel Pfannkuchen in einer Pfanne braten.
Gerade, wenn man sich noch nicht so gut mit dem Kochen am ten Zustand zu essen, auch dann, wenn man damit bloß ein Ge richt würzt. Es wird auch davon abgeraten Kräuter zu pflücken, die in der Nähe von Straßen wachsen oder auf gedüngten Wiesen oder an Wegen, an denen viele Hunde Gassi gehen. Wenn man das alles beachtet, kann man zum Beispiel nach Giersch Aus schau halten: Er hat dreigeteilte und gefiederte Blätter und schmeckt ein bisschen wie Peter silie. Oder man pflückt etwas Knoblauchsrauke: Sie sieht vom Blatt her ein wenig aus wie eine Brennnessel. Giersch und Knob lauchsrauke zusammen erge ben zusammen mit Butter eine le ckere Waldkräuterbutter. (dpa)
Lagerfeuer auskennt, kann man ein bisschen Ausrüstung dafür gut gebrauchen: etwa einen Dutch Oven. Das ist ein schwerer, gusseiserner Topf mit Deckel, der so gebaut ist, dass man unten drunter und oben drauf Glut legen kann. „Damit lässt sich super kochen und man kann sich nicht so leicht verbrennen“, sagt Förster Florian Offermanns.
Auf den Deckel kommen dann heiße Kohlen
Im Dutch Oven kann man zum Beispiel Schichtfleisch zubereiten, aber auch etwa Kartoffelgratin und Gemüse-Lasagne. Für das Schichtfleisch braucht man Schweinenacken, Räucherspeck, Zwiebeln und Steakoder Barbecue-Soße. Fleisch und Speck werden in Scheiben geschnitten und gewürzt, die Zwiebeln schneidet man in Ringe. Dann stellt man seinen Dutch Oven hochkant und schichtet die Zutaten eng auf, bis der Topf voll ist. Das Ganze wird dann mit einer Tasse der Soße übergossen – vorher natürlich den Topf wieder richtig hinstellen, sonst gibt es eine Sauerei.
Zum Kochen stellt man den Dutch Oven dann am besten auf Steine oder in einen leeren Grill auf die Glut aus dem Lagerfeuer. Auch auf den Deckel vom Dutch Oven kommt Glut. Das geht am besten mit einer Schaufel. Und dann heißt es warten und immer mal wieder die Glut austauschen. Richtig heiß bleibt die ungefähr eine Viertelstunde, weiß Florian Offermanns. Nach anderthalb Stunden etwa ist das Schichtfleisch fertig und kann direkt am Feuer gegessen werden. „Es schmeckt lecker in einem Brötchen aber auch am nächsten Tag kalt.“