Der „Synodale Weg“in Deutschland
● Der Gesprächs und Reformpro zess „Synodaler Weg“zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katho liken, dem obersten LaienGremium, hat am 1. Dezember 2019 begonnen – mit einer angedachten Laufzeit von zwei Jahren. Durch die CoronaPan demie wurde er zeitweise unterbrochen.
● Er ist eine Reaktion auf die von den Bischöfen bei unabhängigen For schern in Auftrag gegebene „MHGStu
die“, die 2018 veröffentlicht wurde.
Deren Ergebnis: 1670 Geistliche sollen hierzulande zwischen 1946 und 2014 insgesamt 3677 Kinder und Ju gendliche, überwiegend minderjähri ge Jungen, missbraucht haben.
● Auf dem Synodalen Weg wird über die von der MHGStudie festgestell ten Risikofaktoren diskutiert, die – speziell innerhalb der katholischen Kirche – Missbrauchsfälle begünstigen können. Diese sind in den Worten des Psychiaters Prof. Harald Dreßing, der die Studie leitete: Missbrauch kleri kaler Macht, der inadäquate Umgang mit der zölibatären Lebensform, die „völlig veraltete katholische Sexualmo ral“und, dass Frauen von allen Wei heämtern ausgeschlossen sind. Vier Sy nodalforen befassen sich damit.
● Die Beschlüsse zu möglichen Refor men werden letztlich als Empfehlun gen zu verstehen sein. Die Deutsche Bi schofskonferenz und jeder einzelne Diözesanbischof können sie sich zu ei gen machen – betreffen sie eine Ma terie, „deren rechtliche Regelung auf partikularkirchlicher Ebene in ihre je weilige Zuständigkeit und Kompetenz fällt“, wird auf der Internetseite www.synodalerweg.de erläutert. Sowie: Über die Umsetzung von Beschlüs sen, die eine weltkirchliche Relevanz entfalten, entscheide der Apostoli sche Stuhl.
● Damit ist höchst ungewiss, ob der Synodale Weg zu strukturellen Ände rungen führen kann. Es wird damit ge rechnet, dass progressive Gläubige enttäuscht sein werden. (wida)