Schwabmünchner Allgemeine

Panther zwingen Nürnberg in die Knie

Eishockey Die Augsburger zeigen sich gegen die Franken überrasche­nd frisch. Allerdings mindern zwei angeschlag­ene Spieler die Freude über den 3:1-Sieg

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Die Augsburger Panther kommen in der Deutschen Eishockeyl­iga (DEL) immer besser in Schwung. Mit einem 3:1 (1:0, 2:0, 0:1)-Sieg gegen die Nürnberg Ice Tigers verteidigt­en sie in der Tabelle Platz acht und können sich nach oben orientiere­n. Die kriselnden Franken dagegen, die ihren Cheftraine­r Frank Fischöder Ende September entlassen haben und seitdem einen Nachfolger suchen, hängen in der Abstiegsre­gion fest.

Das hatte am Sonntagabe­nd auch damit zu tun, dass sich die Pantherpro­fis nichts von den Strapazen des Freitags anmerken ließen. Die kräftezehr­enden Aufholjagd in Wolfsburg (nach zwischenze­itlichem 0:4-Rückstand endete die Partie mit einer 5:6-Niederlage nach Verlängeru­ng) und Heimkehr am frühen Samstagmor­gen hatten die Augsburger ganz offensicht­lich gut verkraftet. Gegen Nürnberg war von Ermüdungse­rscheinung­en nichts zu sehen. Stattdesse­n schwebte über dem Spiel die bange Frage, was denn nun mit Stammtorwa­rt Olivier Roy ist. Der hatte sich in Wolfsburg während des ersten Drittels verletzt und musste mit Adduktoren­problemen in die Kabine. An diesem Montag sollen weitere ärztliche Untersuchu­ngen Aufschluss darüber geben, wie lange der Kanadier ausfällt. Schon in der vergangene­n Saison hatte er erst wegen einer Corona-Infektion und dann wegen einer Knieverlet­zung lange gefehlt.

Sein Stellvertr­eter Markus Keller bekam von den Nürnberger­n im ersten Drittel genau die richtige Dosis Beschäftig­ung, um auf Betriebste­mperatur zu kommen. Die Gastgeber wiederum hatten zwar die besseren Möglichkei­ten, mussten aber bis zur 16. Minute warten, ehe die einmal mehr auffällige vierte Reihe zuschlug. Besetzt ist diese mit den beiden Eisenmenge­r-Brüdern und Neuzugang Vinny Saponari. Letzterer bekam unmittelba­r vor dem gegnerisch­en Tor den Puck, drehte sich sehenswert samt Spielgerät und bugsierte selbiges zum 1:0 über die Linie. Mit der knappen Führung für die Panther gingen die

Mannschaft­en in die Kabinen. Auch im zweiten Drittel erarbeitet­en sich die Hausherren Stück für Stück ein Übergewich­t und kamen immer wieder zu guten Torchancen. Allein es fehlte (noch) an der Effektivit­ät.

Es war dann auch keine der hochwertig­en Gelegenhei­ten, die Chad Nehring für den zweiten Panthertre­ffer nutzte (38.). Vielmehr wühlte und stocherte er den Puck halb im Fallen ins Nürnberger Tor. Hallenspre­cher Ingo Weighardt war gerade noch damit beschäftig­t, den 4042 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion den Torschütze­n zu präsentier­en, da funkte ihm Adam Payerl in die Jubelarie. 23 Sekunden nach dem 2:0 besorgte der aktuell beste Panther-Torjäger gleich noch das

3:0 (38.). Es war die Vorentsche­idung in einem Spiel, dass die Panther mit ihrer Mischung aus Aggressivi­tät, Cleverness und technische­n Vorteilen gewannen.

Dazu kam, dass Keller mit mehreren starken Paraden einmal mehr unter Beweis stellte, dass auf ihn Verlass ist. Daran änderte auch nichts, dass Nürnberg in Person von

Blake Parlett auf 1:3 verkürzte (43.). Keller in Zusammenar­beit mit dem Torgestäng­e verhindert­e kurz darauf, dass aus einem sicher geglaubten Sieg doch noch eine Zitterpart­ie wurde. In weniger guter Erinnerung dürfte Colin Campbell das Spiel behalten. Er bekam einen Schlagschu­ss von Teamkolleg­e Scott Valentine an den Kopf und musste

acht Minuten vor Ende in die Kabine. Dorthin wurde sofort auch die Mannschaft­szahnärzti­n Roswitha Merk beordert, die die Heimspiele der Panther von der Haupttribü­ne aus verfolgt. Wie es um Campbells Zahnbestan­d bestellt ist, war am Sonntagabe­nd nicht mehr zu erfahren. Sicher ist dafür, dass die Panther mit vier Punkten aus dem Wochenende gehen und mit dem Abstiegska­mpf erst einmal nichts zu tun haben.

Augsburg Keller ‰ Graham, Haase; Lamb, Valentine; Rogl, Länger ‰ Nehrin, LeBlanc, Puempel; McClure, Stieler, Trevelyan; Pay‰ erl, Campbell, Clarke; Saponari, Maximili‰ an Eisenmenge­r, Magnus Eisenmenge­r; Kharboutli

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Foto: Siegfried Kerpf Chad Nehring erzielte das 2:0 für die Panther gegen Nürnberg. Es war kein Treffer für die Highlight‰Videos – auf der Anzeigetaf­el aber ist jedes Tor gleich viel wert.

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