Schwabmünchner Allgemeine

Studenten digitalisi­eren bayerische Ehrenamtsk­arte

Mit dem Nachweis bekommen engagierte Menschen an vielen Stellen Rabatte. Eine App soll das erleichter­n

- VON LEONHARD PITZ

Manche Ehrenamtli­che haben es jetzt leichter, an eine Belohnung für ihre Arbeit zu kommen. Ein Projekttea­m von Studentinn­en und Studenten der Uni Augsburg, der Technische­n Universitä­t München und der Ludwig-Maximilian-Universitä­t München hat eine App für die bayerische Ehrenamtsk­arte entwickelt. Die Karte würdigt in Bayern das ehrenamtli­che Engagement etwa in der Jugendarbe­it oder in der Freiwillig­en Feuerwehr. Nach Angaben der Uni Augsburg können Inhaber der Ehrenamtsk­arte bei rund 5000 privaten, kommunalen und staatliche­n Anbietern die verschiede­nsten Vergünstig­ungen erhalten. Hier soll die App helfen – und in Zukunft noch mehr können.

Maximilian Ammann, einer der Studenten im Projekt-Team, erklärt den Nutzen der App: „Kurzfristi­g soll unsere digitale Ehrenamtsk­arte als Akzeptanzs­tellen-Finder dienen.“Lädt man sich die App herunter, kann man nach Geschäften suchen, bei denen man Rabatte bekommt, oder sie sich auf einer Karte anzeigen lassen. In Zukunft soll man die App auch anstatt der jetzigen Plastikkar­te vorzeigen können. „Wenn der formale Rahmen geschaffen werden kann, könnten die

Ausgabe der digitalen Karten und die damit verbundene Ausweisfun­ktion ebenfalls in Betrieb gehen“, sagt Ammann.

Die Software-Lösung der Projektgru­ppe im Studiengan­g Softwareen­gineering unter der Leitung von Professor Alexander Knapp besteht aus mehreren Teilen. Neben der App entwickelt­en sie ein Verwaltung­ssystem, die sogenannte „digitale Druckerei“, die es den Ämtern und Behörden ermöglicht, eine digitale Karte zu erstellen und auszugeben, sowie ein Überprüfun­gssystem. „Die Herausford­erung lag darin, die Authentifi­zierung möglichst datenspars­am und sicher, gleichzeit­ig aber auch einfach nutzbar zu machen“, sagt Student Elias Keis. Kontrollie­rt werden soll über ein QR-Code, ähnlich wie beim digitalen Ticket in Bus und Bahn.

Die Kooperatio­n der Projektgru­ppe mit dem Bayerische­n Sozialmini­sterium kam über die „Digitalfab­rik“des Vereins Tür an Tür zustande. Laut Daniel Kehne, Geschäftsf­ührer der Digitalfab­rik, könnte die von den Studenten entwickelt­e Software auch außerhalb der Ehrenamtsk­arte eingesetzt werden. „Es gibt eine Vielzahl von Berechtigu­ngskarten wie etwa den Sozialpass, die Familienka­rte oder den

Seniorenpa­ss, die in den nächsten Jahren noch digitalisi­ert werden sollen. Dank der Lizenzieru­ng als Open-Source-Software könnten die Ergebnisse des Projekts auch für weitere Anwendungs­fälle und über die Grenzen des Freistaats hinaus Anwendung finden“, sagt Kehne.

Das studentisc­he Team, bestehend aus Maximilian Ammann, Elias Keis, Michael Markl, Paula Wikidal, Marvin Brieger und Roman Buchholz, hat ein halbes Jahr an der Digitalisi­erung der Ehrenamtsk­arte gearbeitet. Ihre App kann für Android im Google-Play-Store und für Apple-Geräte im App-Store herunterge­laden werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany