Studenten digitalisieren bayerische Ehrenamtskarte
Mit dem Nachweis bekommen engagierte Menschen an vielen Stellen Rabatte. Eine App soll das erleichtern
Manche Ehrenamtliche haben es jetzt leichter, an eine Belohnung für ihre Arbeit zu kommen. Ein Projektteam von Studentinnen und Studenten der Uni Augsburg, der Technischen Universität München und der Ludwig-Maximilian-Universität München hat eine App für die bayerische Ehrenamtskarte entwickelt. Die Karte würdigt in Bayern das ehrenamtliche Engagement etwa in der Jugendarbeit oder in der Freiwilligen Feuerwehr. Nach Angaben der Uni Augsburg können Inhaber der Ehrenamtskarte bei rund 5000 privaten, kommunalen und staatlichen Anbietern die verschiedensten Vergünstigungen erhalten. Hier soll die App helfen – und in Zukunft noch mehr können.
Maximilian Ammann, einer der Studenten im Projekt-Team, erklärt den Nutzen der App: „Kurzfristig soll unsere digitale Ehrenamtskarte als Akzeptanzstellen-Finder dienen.“Lädt man sich die App herunter, kann man nach Geschäften suchen, bei denen man Rabatte bekommt, oder sie sich auf einer Karte anzeigen lassen. In Zukunft soll man die App auch anstatt der jetzigen Plastikkarte vorzeigen können. „Wenn der formale Rahmen geschaffen werden kann, könnten die
Ausgabe der digitalen Karten und die damit verbundene Ausweisfunktion ebenfalls in Betrieb gehen“, sagt Ammann.
Die Software-Lösung der Projektgruppe im Studiengang Softwareengineering unter der Leitung von Professor Alexander Knapp besteht aus mehreren Teilen. Neben der App entwickelten sie ein Verwaltungssystem, die sogenannte „digitale Druckerei“, die es den Ämtern und Behörden ermöglicht, eine digitale Karte zu erstellen und auszugeben, sowie ein Überprüfungssystem. „Die Herausforderung lag darin, die Authentifizierung möglichst datensparsam und sicher, gleichzeitig aber auch einfach nutzbar zu machen“, sagt Student Elias Keis. Kontrolliert werden soll über ein QR-Code, ähnlich wie beim digitalen Ticket in Bus und Bahn.
Die Kooperation der Projektgruppe mit dem Bayerischen Sozialministerium kam über die „Digitalfabrik“des Vereins Tür an Tür zustande. Laut Daniel Kehne, Geschäftsführer der Digitalfabrik, könnte die von den Studenten entwickelte Software auch außerhalb der Ehrenamtskarte eingesetzt werden. „Es gibt eine Vielzahl von Berechtigungskarten wie etwa den Sozialpass, die Familienkarte oder den
Seniorenpass, die in den nächsten Jahren noch digitalisiert werden sollen. Dank der Lizenzierung als Open-Source-Software könnten die Ergebnisse des Projekts auch für weitere Anwendungsfälle und über die Grenzen des Freistaats hinaus Anwendung finden“, sagt Kehne.
Das studentische Team, bestehend aus Maximilian Ammann, Elias Keis, Michael Markl, Paula Wikidal, Marvin Brieger und Roman Buchholz, hat ein halbes Jahr an der Digitalisierung der Ehrenamtskarte gearbeitet. Ihre App kann für Android im Google-Play-Store und für Apple-Geräte im App-Store heruntergeladen werden.