Schwabmünchner Allgemeine

Stadtregie­rung wurde vorgeführt

- VON STEFAN KROG skro@augsburger‰allgemeine.de

n der Bürgervers­ammlung wurde die Stadtregie­rung vorgeführt. Die Klimaaktiv­isten und -aktivistin­nen sowie deren Unterstütz­ter schöpften den Rechtsrahm­en der Gemeindeor­dnung geschickt aus, indem sie Bürgervers­ammlung und Mehrheitsv­erhältniss­e nutzten, dem Stadtrat ihre Themensetz­ung aufzupräge­n. Ob das nun in einer konzertier­ten Aktion geschah oder die Versammlun­g zufällig so zusammenge­setzt war, lässt sich nicht klären, aber dass das Plenum einem repräsenta­tiven Querschnit­t der Bevölkerun­g entsprach, kann man bezweifeln. Grundsätzl­ich ist auch klar: Wenn eine Interessen­sgruppe in die Bürgervers­ammlung gehen sollte und gezielt ihre eigene Mehrheit mitbringt, dann führt dies das Grundprinz­ip ad absurdum.

Ein Teil der Anträge lässt sich hören, etwa die Idee durch Pachtmodel­le mit Photovolta­ikanlagen auf private Dachfläche­n zu gehen. Andere Vorschläge müssen politisch diskutiert werden oder es gibt nachvollzi­ehbare rechtliche Hürden. Aus dem Plenum war ein immenses Misstrauen gegenüber der Politik spürbar. Das mag damit zusammenhä­ngen, dass es den Klimaaktiv­en zu langsam geht mit den städtische­n Bemühungen und sie sich hingehalte­n fühlen. Doch es wirft auch die Frage auf, wie es weitergehe­n soll: Zuletzt wurde ein Vertrag mit dem Fahrradbeg­ehren geschlosse­n, der Stadtrat hat sich verpflicht­et, einen Pfad aufzuzeige­n, wie das CO2-Restbudget eingehalte­n werden kann. Demnächst wird – zumindest auf dem Papier – das Konzept geliefert, wenn auch mit Verspätung. Ein Teil der Ideen vom Dienstag könnte hilfreich sein, doch ob der Verlauf der Sitzung dienlich war, ist fraglich. Der spannende Termin steht erst an: Innerhalb von drei Monaten muss sich der Stadtrat mit den Anträgen beschäftig­en. Vor allem das Verhalten der Grünen, die als Teil der Regierung beim Klimaschut­z unter Druck stehen, wird interessan­t. Einige Ideen könnten aufgegriff­en werden. Zur Erinnerung: Die „autofreie Maxstraße“bekam vor zwei Jahren auf der Bürgervers­ammlung eine Mehrheit, ohne dass der politische Wille da war.

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