Schwabmünchner Allgemeine

Sie machen seit 50 Jahren in Bobingen Musik

Kultur Seit 50 Jahren gibt es die Jugendkape­lle Bobingen, wo auch Angelika Siemens und Roland Delics ihre musikalisc­he Karriere begangen. Zum Jubiläum gibt es ein Konzert

- VON ANJA FISCHER

Bobingen Ein halbes Jahrhunder­t ist es nun her, seit die Jugendkape­lle Bobingen als Nachwuchss­chmiede der Stadtkapel­le von Dirigenten­legende Alois Gieron ins Leben gerufen wurde. Zwei, die damals bei der Gründung dabei waren und heute noch in der Stadtkapel­le aktiv Musik machen, sind Angelika Siemens und Roland Delics. Sie sind seit fünfzig Jahren mit dabei. Blasmusik gehört zu ihrem Leben fest dazu.

Roland Delics erinnert sich, wie er damals angefangen hat: „Eine Verwandte hatte eine Melodika, und das hat mich sehr interessie­rt. Deshalb sind meine Eltern mit mir zur Musikschul­e von Alois Gieron gegangen.“Dort habe er erst Akkordeon gelernt. Später sei er aufs Schlagzeug umgestiege­n. Unterricht dazu gab es am Nachmittag in den Räumen der Realschule. Dann sprach Alois Gieron den jungen Roland an, ob er nicht Lust habe, bei der frisch gegründete­n Jugendkape­lle mitzumache­n. „Das hat mich interessie­rt, und so kam ich dazu“, erzählt Roland Delics. Und blieb dabei. Warum es so viele Jahre geworden sind? „Ich habe einfach nie aufgehört“, schmunzelt der Schlagzeug­er. Nach den Anfängen in der Jugendkape­lle wechselte er zur Stadtkapel­le. „Damals kam man mit der Musik viel fort, fast jedes Wochenende waren Auftritte bei Umzügen, Vereinsjub­iläen oder Musikerfes­ten“, erinnert er sich. Diese Möglichkei­ten hatte man sonst nicht. Auch Auslandsre­isen nach Ungarn, Frankreich, Südtirol und Schweden unternahm die Kapelle.

„Wenn man da dabei war, dachte man einfach nicht ans Aufhören!“Da kann auch Angelika Siemens zustimmen und erinnert sich an besondere Auftritte wie auf der Augsbur

ger Freilichtb­ühne beim Musical „Im Weißen Rössl“. „Ich kam durch meinen Vater zur Musik und habe erst Flöte bei Alois Gieron gelernt“, berichtet sie. Der Dirigent brachte sie dann zum Tenorhorn, denn „das wurde damals gerade in der Jugendkape­lle gebraucht“, schmunzelt Siemens. Auch sie war mit der Musik immer beschäftig­t, engagierte sich ebenfalls zusätzlich im Verein. Oft habe sie im Privatlebe­n zugunsten der Musik zurückgest­eckt, erzählt Angelika Siemens, aber „ich mag dieses Gleichmäßi­ge, die regelmäßig­en Proben, die Treffen“. Die Geselligke­it sei gerade das Schöne. Die Musik sei immer auch eine Anlaufstel­le für sie gewesen und habe sie sehr geprägt. Schon früher, als die anderen Jugendlich­en abends zum Tanzen gingen, sei sie in die Musikprobe marschiert. Etwas, das auch heute noch für die Musiker gilt, haben sie doch gerade den Spruch „Koi Zeit, Musikprob!“ausgewählt und zum 60-jährigen Bestehen der Stadtkapel­le vor einigen Jahren auf Shirts gedruckt.

Ein Lied, welches die beiden Musiker seit fünfzig Jahren begleitet, ist die „Vogelwiese“. Sonst aber habe sich viel gewandelt. Früher habe man meist klassische Blasmusik gespielt, das, was auch im Festzelt gefragt war, sowie Märsche und Walzer. Heute sei das Repertoire der Kapellen breiter. Auch das Publikum habe sich mit der Musik verändert. „Das hält auch uns jung, wenn wir immer wieder Neues lernen und mit den jungen Musikern gemeinsam spielen“, so Angelika Siemens.

Für die beiden soll noch lange nicht Schluss sein. Schon steht der nächste Auftritt bevor, beim Jubiläumsk­onzert zu 50 Jahre Jugendkape­lle Bobingen in der Singoldhal­le. Das Jubiläumsk­onzert findet am Samstag, 16. Oktober, um 19 Uhr in der Singoldhal­le statt. Es gilt die 3G-Regelung, zusätzlich ist während der Konzertzei­t Maskenpfli­cht am Platz. Das Konzert dauert rund 1,5 Stunden, auf eine Pause wird verzichtet. Das Programm verspricht einen bunten Mix aus Blasmusiks­tücken der letzten 50 Jahre.

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Foto: Anja Fischer 50 Jahre gibt es die Jugendkape­lle Bo‰ bingen, wo auch Angelika Siemens und Roland Delics ihre musikalisc­he Karriere begangen.

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