„Ehrenamt ist unverzichtbar“
Daniel Rittel ist Sportreferent in Königsbrunn. Seit 2020 hat er ein offenes Ohr für ehrenamtliche Funktionäre. Davon gibt es in Königsbrunn viele.
Seit 2020 ist Daniel Rittel (CSU) im Königsbrunner Stadtrat. „Wenn man neu im Amt ist, weiß man noch nicht recht, was auf einen zukommt. Dann noch das ehrenamtliche Sportreferat zu übernehmen, ist schon eine Herausforderung“, sagt Rittel. Dabei habe er bereits einige Erfahrung im Vereinswesen. So sei er immer schon in mehreren Vereinen aktiv und in der Vorstandschaft des TSV Königsbrunn präsent gewesen. Aber als Sportreferent müsse er jetzt alle Sportvereine im Auge haben. Und davon gebe es in Königsbrunn einige mehr, als er ursprünglich gedacht hatte. „Dass Königsbrunn eine Tanzhochburg ist, das hatte ich vorher gar nicht so deutlich auf dem Schirm.“Doch die vielen Erfolge, die Königsbrunner Tänzerinnen und Tänzer vorzuweisen hätten, sprächen eine deutliche Sprache.
Man lerne auch Sportarten besser kennen, mit denen man vorher wenig Berührungspunkte gehabt hätte, erzählt Rittel. Dazu gehörten das BMX- und das Kartfahren. Immer wieder würden in Königsbrunn hochklassige Events, wie zum Beispiel bayerische Meisterschaften ausgerichtet. „Die Sportvereine sind für den sozialen Zusammenhalt in einer Stadt immens wichtig“, so Rittel. Denn sie gäben den Menschen nicht nur eine sportliche Heimat, sondern seien auch auf anderen Feldern aktiv. Man denke nur an den Königsbrunner Niklausmarkt, an dem sich Vereine traditionell mit viel Einsatz beteiligen. Daher sei es ihm wichtig, immer ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte der ehrenamtlichen Vereinsvertreter zu haben. „Manchmal bin ich auch eine Art Kummerkasten.“Und das sei mehr als wichtig. Denn die Anforderungen an die Vereinsführungen seien in den vergangenen Jahren gewachsen. Dazu komme, dass die Beschaffung finanzieller Mittel für die Vereine nicht einfacher geworden sei. „Die Vereine bilden das Herz einer Stadt. Es geht nicht nur um Sport, sondern darum, gemeinsam Probleme zu bewältigen und auch einmal gemeinsam zu feiern.“
Ein Problem, das er vorher gar nicht so gesehen habe, sei der Zeitaufwand. Denn als Sportreferent sei es ihm wichtig, präsent zu sein. Doch bei der großen Zahl der Vereine, der Sportveranstaltungen und Jahreshauptversammlungen sei das nicht immer möglich. Rittel versteht sein Amt auch als eine Vermittlerrolle. So versuche er, Kontakte zu knüpfen, zwischen
Vereinen, Stadtregierung und Verwaltung. „Es ist immer wieder wichtig, Brücken zu bauen, um Probleme zielgerichtet bewältigen zu können.“Wobei das größte Problem nicht immer das Geld sei. In einer Stadt wie Königsbrunn gehe es oft auch um Bürokratie. So müsse das System der Verwaltung der Hallenzeiten in den städtischen Hallen unbedingt vereinfacht und digitaler werden. Für den Stadtrat aufstellen lassen, hatte sich Rittel, der im Hauptberuf Bankkaufmann in der Firmenkundenberatung ist, weil er die Geschicke seiner Heimat mitgestalten wolle. „Es sollte ein möglichst breites Spektrum im Stadtrat abgebildet sein. Dazu gehört, dass die Interessen junger Familien ebenso vertreten werden, wie die Anliegen der Vereine.“Allerdings hätte er nicht gedacht, wie viel Zeitaufwand dahinterstecke. An Sitzungstagen seien es schon mal 15 Stunden, die er unterwegs sei. Dazu kämen Fraktionssitzungen und die Verpflichtungen aus dem Ehrenamt des Sportreferenten. „Da kommt die Familie manchmal schon etwas zu kurz.“
Am besten erfülle er seinen Auftrag als Sportreferent dann, wenn er dafür sorgen könne, dass die Stadt immer ein offenes Ohr für die Anliegen und Probleme der Vereine habe. Sodass möglichst schnell reagiert werden könne, wenn es einmal nicht rund laufe. Dazu wolle er versuchen, gerade die Vorsitzenden der vielen Königsbrunner Vereine zu unterstützen und entlasten.