Unterirdische Glascontainer quellen über
Vor wenigen Wochen eröffnet, und schon sorgen sie für Ärger: Es gibt Beschwerden über die Unterflur-Glascontainer in Untermeitingen.
Lange hat es gedauert, bis die modernen, unterirdischen Glascontainer in Untermeitingen endlich aufgestellt worden sind. Doch kaum stehen sie, hagelt es schon Kritik beim Entsorger Remondis und in den sozialen Medien: Berge von Altglas haben sich über Neujahr vor den futuristisch aussehenden, aber überfüllten Behältern angesammelt. Im Internet wurden Fotos von der Misere veröffentlicht. Die Container entwickelten sich zum Aufregerthema. „Woran hakt es? Werden die Container zu selten geleert oder sind die unterirdischen Behälter etwa zu klein?“, fragten die Nutzer im Internet. Doch nichts davon trifft zu.
Die Leiterin des Abfallwirtschaftsbetriebes im Landkreis Augsburg, Daniela Bravi, weiß, was schieflief: „Das ist ein landkreisweites Problem, die Firma Remondis hatte einen Schaden am Kranfahrzeug.“Laut Bravi geht der Abfallentsorger Remondis zwar mit einem Ersatzfahrzeug auf Tour, aber das habe nicht die gleiche Kapazität. In Kürze soll dieser Engpass allerdings behoben sein. Susanne Knüttel sitzt bei Remondis in der Disposition und gibt Entwarnung: „Seit Montag läuft das Kranfahrzeug wieder und die Mitarbeiter sind die ganze Zeit damit unterwegs.“Das Flaschenmeer rund um die Container in Untermeitingen ist bereits verschwunden.
Unterirdische Container mit Füllstandssensoren
Die Frage, ob denn nur die neuen unterirdischen Glascontainer betroffen seien, verneint Bravi. Sie erklärt: „Auch oberirdische Standorte wie Langweid und Meitingen sind überfüllt.“Sowohl die oberirdischen als auch die unterirdischen Glascontainer fassen drei Kubikmeter. An der Größe der
Container liege das Problem ihrer Ansicht nach nicht. Auch am Entleerungs-Rhythmus der Behälter liege es kaum, sagt Bravi. Die Unterflurbehälter besitzen im Gegensatz zu herkömmlichen Glascontainern einen Füllstandssensor, der jederzeit per Computer abrufbar ist. Das bietet unter normalen Umständen einen KostenVorteil, denn erst, wenn der Container fast voll ist, erfolgt der Auftrag zur Entleerung, wie Bravi berichtet. Die traditionellen oberirdischen Altglascontainer hingegen werden je nach Nutzung in unterschiedlichen Intervallen abgeholt. Die Zeiträume variieren, einige werden zweimal wöchentlich geleert, andere nur alle fünf Wochen.
Bravis Erfahrung nach ist die Vermüllung rund um die Container typisch für die Zeit nach Weihnachten und Neujahr, wenn mehr Wein und Sekt als sonst getrunken wird. Sie rät den Bürgern bei Überfüllung: „Besser die Flaschen wieder mit nach Hause nehmen.“Bravi verteidigt die teuren Unterflurbehälter und wünscht sich mehr Kooperation bei der Glasmüllentsorgung.
Wie berichtet, haben die Behälter
25.000 Euro gekostet. Die Hälfte davon hat die Gemeinde selbst gezahlt. Das hat mehrere Gründe: Die Entsorgung ist leiser als bei herkömmlichen Containern und geruchsärmer, außerdem brauchen sie weniger Platz.
Das Müllproblem betrifft aber nicht nur Altglas, sondern auch Rest- und Papiermüll, wie Susanne Knüttel von Remondis berichtet. „Es ist wesentlich mehr als vor drei oder vier Jahren“. Als Ursache gibt Knüttel unter anderem große Neubaugebiete wie in Schwabmünchen an. Durch die entstehe eine dichtere Bebauung. Das heißt: Mehr Menschen, mehr Müll. Auch die Gastro trage ihren Teil bei: „Wir hatten kürzlich einen Gastronomen, der hat 150 Glühweinflaschen daneben gestellt.“Knüttel verweist auf den Wertstoffhof als Alternative. Ansonsten bräuchte es zukünftig noch mehr Containerstandorte, mehr Fahrzeuge und Personal. Gerade am letzten Aspekt hapere es, wie Susanne Knüttel sagt: „Wir finden keine Fahrer und keine Lader.“Sowohl die teuren Lastwagen-Module für den Führerschein als auch die Sprachbarriere spielten dabei eine Rolle.