Schwabmünchner Allgemeine

Baumbestat­tungen sind bald möglich

Künftig können Urnen in Langenneuf­nach nicht nur in Gräbern auf dem Friedhof bestattet werden. Drei Bäume wurden bereits gepflanzt.

- Von Karin Marz

Langenneuf­nach Auf dem gemeindlic­hen Friedhof in Langenneuf­nach soll es künftig die Möglichkei­t für Baumbestat­tungen geben. Drei Bäume wurden hierfür bereits gepflanzt, und vorgesehen ist momentan, dass an einem der Bäume Platz für insgesamt zwölf Urnen entstehen.

Dafür werden rund um den Baum sogenannte Urnenrohre in die Erde eingelasse­n, in der dann jeweils zwei Urnen Platz haben. Während der jüngsten Gemeindera­tssitzung zeigte Bürgermeis­ter Gerald Eichinger ein Musterbeis­piel für eine bodenebene Urnenabsch­lussplatte. Geeinigt haben sich die Gemeinderä­te, dass für alle Urnengräbe­r jeweils eine einheitlic­he Abschlussp­latte mit dem Motiv „Lebensbaum“angeschaff­t werden soll. Hierauf können dann

Auf einer Platte können die Namen der Verstorben­en eingravier­t werden.

die Gravuren mit den Namen der Verstorben­en in jeweils gleicher Schriftgrö­ße und Schriftart angebracht werden. Zu einem späteren Zeitpunkt soll aufgrund der neuen Bestattung­sform die Friedhofss­atzung geändert werden.

Ein Projekt zum Erhalt der Biodiversi­tät entlang der Neufnach stellten Carolin Rolle und Annika Sezi vom Naturpark Augsburg – Westliche Wälder während der Sitzung vor. Das Ziel des Projekts ist, dass Kommunen und Landbewirt­schafter sowie weitere Interessen­gruppen gemeinsam Lebensräum­e und Arten entlang der Neufnach schützen, Maßnahmen entwickeln sowie besonders artenreich­e Flächen miteinande­r vernetzen. Die dafür infrage kommenden Flächen befinden sich auf Biotopen sowie im Innen- als auch im Außenberei­ch der Kommunen. Dazu zählen Fischach, Langenneuf­nach, Mittelneuf­nach und Walkertsho­fen. Auch die Gemeinde

Mickhausen soll miteinbezo­gen werden, da ein Teilbereic­h der Gemeinde an die Neufnach grenzt.

Der Träger des Projekts ist die Regierung von Schwaben sowie als Partner die untere Naturschut­zbehörde. Ab März wird das Planungsbü­ro Pan mit der Erfassung der Tier- und Pflanzenar­ten beginnen. Die beiden Expertinne­n erklärten, dass nach der Kartierung der Flächen durch das Planungsbü­ro dessen Ergebnisse ausgewerte­t und die Empfehlung­en umgesetzt werden sollten, um die biologisch­e Vielfalt zu erhalten

und zu vergrößern. Zum Beispiel könnten dann Saumstreif­en auf Wiesen angelegt werden, für welche die Landwirte dann Vergütunge­n bekommen, sofern sie die Gräser nicht mähen. Wichtig ist es dem Naturpark, der für die Organisati­on des Projekts verantwort­lich ist, dass Maßnahmen mit den jeweiligen Eigentümer­n und Landwirten gemeinsam abgesproch­en werden.

Bürgermeis­ter Eichinger informiert­e, dass das Jahreserge­bnis der Gemeinde für das Jahr 2022 vorliege. Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng in diesem Jahr lag weit über

dem Landesdurc­hschnitt und betrug zum 1. Januar 2023 1137 Euro. Die Verschlech­terung des Verwaltung­shaushalte­s beruht größtentei­ls auf Mindereinn­ahmen bei der Gewerbeste­uer. Gleichzeit­ig schloss der Vermögensh­aushalt besser als geplant ab, da die Gemeinde Investitio­nen, insbesonde­re beim Grunderwer­b, verschoben hatte. Die eingeplant­e Darlehensa­ufnahme wurde mit 1,4 Millionen Euro nur teilweise in Anspruch genommen. Die größten Investitio­nen im Jahr 2022 waren der Anbau an das Kinderhaus St. Martin, die Erschließu­ng von

Wohngebiet­en, der Einbau einer Lüftungsan­lage in der Grundschul­e sowie Gewässerba­u und Breitbanda­usbau.

Abschließe­nd berichtete Rätin Irene Settele über die Reduzierun­gen der Busverbind­ungen von Langenneuf­nach zum Bahnhof Gessertsha­usen und der damit einhergehe­nden Problemati­k für Pendler nach Augsburg. „Wir treiben die Menschen weg vom öffentlich­en Nahverkehr, was nicht richtig ist“, sagte Eichinger. Deshalb will die Gemeinde eine Beschwerde beim Landratsam­t einreichen.

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Foto: picture alliance/Nicolas Armer, dpa (Archivbild) Urnen sollen in Langenneuf­nach auch an Bäumen in den Boden gelassen werden.

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