So steht es um die kommunale Wärmeplanung
Fragen zum Heizungsgesetz gibt es viele. Energieberater in Klosterlechfeld gaben Antworten darauf. Termine für eine kostenfreie Beratung können vereinbart werden.
Durchblick im Durcheinander um das Heizungsgesetz sollte der „Wärmeabend“im Franziskus-Kindergarten in Klosterlechfeld verschaffen. In Kooperation mit der Gemeinde Untermeitingen und dem Landratsamt Augsburg war diese Informationsveranstaltung organisiert worden, wie der gastgebende zweite Bürgermeister Erwin Mayer in Vertretung des erkrankten Rudolf Schneider erklärte. Rund 75 Interessierte waren der Einladung gefolgt.
„Die Energiewende wird vor allem in den Haushalten entschieden“, sagte der Untermeitinger Bürgermeister Simon Schropp und berichtete, wo die Gemeinden bei der Energie- und Wärmeplanung stehen. Die Gründung des Regionalwerks Lech-Wertach-Stauden mit 17 Gemeinden aus dieser Region stehe unmittelbar bevor und solle die Rolle der Kommunen mit dem Ziel einer Bürger-Energie-Genossenschaft stärken. „Bevor die geplanten Verpflichtungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beim Heizungstausch gelten, soll eine kommunale Wärmeplanung erstellt werden“, sagte Schropp. Für Gemeinden unter 10.000 Einwohnern gelte die Pflicht nach dem Gesetzentwurf bis Mitte 2028 in einem vereinfachten Verfahren. Benachbarte Kommunen könnten gemeinsame Wärmepläne erstellen.
Schropp ging auf die Untersuchungen zur Geothermie im nördlichen Lechfeld ein, dämpfte aber auch zu hohe Erwartungen nach einer Versorgung aller Gemeinden im Lechfeld. Zur Photovoltaik sagte er, dass es im Lechfeld keine Privilegierung für Freiflächenanlagen gebe, weil die B17 keine Autobahn und die Bahnlinie nur eingleisig sei. Deshalb habe der Ausbau auf Dachflächen Vorrang. In allen Energie-Fragen arbeiteten die Gemeinden mit dem „bifa Umweltinstitut“zusammen.
Anna Schmid, die Energieberaterin
des Landratsamtes Augsburg, beruhigte die Zuhörer mit der Feststellung, dass der Betrieb bestehender Heizungsanlagen weiterhin erlaubt sei, solange keine rechtskräftige Wärmeplanung gelte. Nur in Neubaugebieten müssten neu installierte Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Gleichwohl gebe es aber Fördermittel für einen umweltfreundlichen Heizungstausch.
Der dafür spezialisierte Energieberater Tim Miltenberger gab Informationen zu Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach, die in Verbindung mit Batteriespeichern und dem Betrieb von Wärmepumpen betrieben werden. „Batteriespeicher verdoppeln die Eigenverbrauchsquote und erhöhen die Autarkie“, sagte Miltenberger und erläuterte auch die Systempreise und Einspeisevergütungen. Nach Hinweisen zu Ladeanschlüssen (Wallbox) für Elektroautos und SteckerSolargeräte, sowie über die Förderquoten der verschiedenen Maßnahmen gab es noch praktische Beispiele für energetische Gebäudesanierungen. Matthias Kratzmeier schilderte die Ertüchtigung seines Hauses aus dem Jahr 1937 mit einem Anbau aus 1990 und Klaus Preidel den Neubau eines Nullenergiehauses nach Standard KfW-40 in der Klosterlechfelder Bachstraße.
Für alle Interessierte, die den Infoabend verpasst haben, stellt die Gemeinde Klosterlechfeld alle Vortragsinhalte auf ihre Homepage. Termine zur kostenfreien Energieberatung beim Landratsamt Augsburg können telefonisch unter 0821/31022884 oder per E-Mail an klimaschutz@LRA-a.bayern.de vereinbart werden.