Der Höhenflug geht weiter
Neben akrobatischen Einlagen standen teils deftige „Sketchhappen“auf dem Programm. Mit den bunten Abenden geht es beim Faschingsclub Wehringen richtig rund.
Wehringen Humorvoll, lokal und mitreißend bis zur letzten Minute: So präsentierte sich in Wehringen der bunte Abend des Faschingsclubs (FCW). Wie die Reaktionen des Publikums bewiesen, hatten sich die organisatorischen Arbeiten, die langen Proben und die Suche nach den passenden Sketchen und Theaterstücken gelohnt.
Den Anfang machten die Jüngsten im Wehringer Faschingsnachwuchs. Die Singoldfunken machten ihre Sache mehr als gut, tanzten mit Spagat und Radschlag, schwierigen Tanzfiguren und Drehungen und standen den großen Garden, die später noch auf die Bühne kamen, in nichts nach.
Auch eine Premiere gab es beim diesjährigen Wehringer Fasching: Zum ersten Mal stand Hanna Kastl in der Bütt. Sie erzählte von den häuslichen Familienfeiern, vom übermäßigen Tortengenuss und den Eigenheiten der zahlreichen Familienmitglieder. Kindermund tut Wahrheit kund, hieß es dann bei den Schulfreunden Christoph Kastl und Franz Schneider. Sie petzten aus der Schule, erzählten von der Schlacht um den Auwald und der letzten Probe im Rechnen. „Sketchhappen“nannte Franz Schneider dann den schnellen Wechsel von kleinen Stücken, der beim Publikum sehr gut ankam.
Johannes Deuringer, Franz Schneider, Michael Theiner, Jasmin und Roland Stegmann, Sabrina Geißlinger, Marina Thielen und Simone Vonay brachten das Publikum in der Wehringer Turnhalle zum Lachen: Ob es um eine neue Zeitung ging, den Gerichtsauftritt in Sachen der verstorbenen Frau, die Suche nach einem neuen Job oder dem spontanen Tod vor Glück.
Auftritte des Mittelstetter Showtanzes und der Garde aus Schwabmünchen rundeten den ersten Teil des bunten Abends ab, der vom Auftritt von Birgit Brem und Patrick Kastl gekrönt wurde. Hier erzählte Brem ihrem „Ehemann“Patrick Kastl am Tag danach, was sie von seinen Sauftouren hielt und verabschiedete sich mit einem kräftigen letzten Schlag
für dessen Frechheiten. Musikalisch umrahmt wurden die bunten Abende in Wehringen auch in diesem Jahr wieder von Norbert „Nobbi“Stockinger.
Die große Garde aus Untermeitingen eröffnete in ihren goldenen Kostümen und mit viel Schwung mit ihrem Gardetanz den zweiten Teil des Abends. Dorfgeschichten erzählten die beiden besonderen Brieftauben Thomas Kastl und Johannes Deuringer. Szenisch wurden sie in diesem Jahr dabei von der Bauhof-Henne Stefan Theiner unterstützt. Ob es um die störenden Glasfaserbaustellen beim
Postaustragen ging, den aufgelösten Wehringer Wochenmarkt oder die Touristen-Schwärme, die zu einem Besuch im künftigen KleinVenedig im Pfarrgarten erwartet werden – die beiden in diesem Jahr recht lädierten Tauben ließen sich nicht nur über Wehringens „Feschtle“ohne Messer und Gabel, dafür aber mit Dixi-Klo aus.
Hausaufgaben hatten anschließend Sabrina Geißlinger, Michael Mak, Tony Müller und Simone Vonay zu machen und lösten die Rechenaufgabe um drei Maurer erst mithilfe der ganzen Familie. Begeistert waren die Besucher anschließend
vom Showtanz der Gruppe Dance-Emotion, die den ganzen Saal mit Pirat Käpt’n Jack Sparrow auf eine Kaperfahrt nahmen. Einen gut geplanten, aber dann doch schief gegangenen Banküberfall zeigten Franz Schneider und Sandro Einert. Sie wollten Thomas Kastl ausrauben, der kurzerhand den Spieß umdrehte.
Schon auf einem hohen Stand nahm der bunte Abend noch einmal richtig Fahrt auf: Die „andere Feierwehr-Kapell’n“aus den Stauden spielte sich nach einer durchzechten Nacht von einem Marsch
zum nächsten, lud ein zum Mitsingen und Mittanzen und brachte die Stimmung zum Kochen. Genau die richtige Gradzahl für das Wehringer Männerballett, das mit akrobatischen Einlagen und einer Einladung in den Zirkus den Abend beschloss. Drei Zugaben forderten die Besucher, erst dann durfte Franz Schneider, Vorsitzender des Wehringer Faschingsclubs, den Abend beschließen.
Nächste Veranstaltung im ersten Jahr nach dem 50-jährigen Jubiläum wird der Faschingsumzug am Faschingssonntag sein.