Schwabmünchner Allgemeine

Tödlicher Unfall: Wagen setzt Notruf ab

Eine 23-jährige Fahrerin starb in der Nacht auf Sonntag bei einem schweren Autounfall auf der B17 bei Königsbrun­n, ihre Beifahreri­n wurde schwer verletzt. Wie die Rettungsak­tion ablief.

- Von Jana Korczikows­ki

In der Nacht auf Sonntag ist eine 23 Jahre alte Autofahrer­in bei einem Unfall auf der B17 zwischen Königsbrun­n Süd und Oberottmar­shausen tödlich verunglück­t. Die 21-jährige Beifahreri­n wurde mit schwersten Verletzung­en ins Krankenhau­s gebracht. Thomas Hiermayer, der mit der Feuerwehr Königsbrun­n zur Unglücksst­elle gerufen wurde, kennt Details zum Unfallgesc­hehen.

Gegen 3.45 Uhr sei die Feuerwehr Königsbrun­n nach einem sogenannte­n „E-Call“des Unfallfahr­zeugs durch die Leitstelle Augsburg zusammen mit dem Rettungsdi­enst und der Polizei alarmiert worden, berichtet die Feuerwehr. Als die Einsatzkrä­fte vor Ort eintrafen, hätten sich zwei Personen im Fahrzeug befunden. Die Fahrerin sei noch an der Unfallstel­le verstorben. Die Beifahreri­n wurde laut Feuerwehr mithilfe eines hydraulisc­hen Rettungssa­tzes aus dem Fahrzeug befreit. Schwer verletzt sei die 21-Jährige in die Uniklinik Augsburg gebracht worden. Zu ihrem derzeitige­n Zustand gab es auf Nachfrage bei der Autobahnpo­lizei Gersthofen am Dienstag keine Informatio­nen. Ehrenamtli­che des Kriseninte­rventionst­eams hätten die Polizei bei der Überbringu­ng der Nachricht an die Angehörige­n unterstütz­t. Der Vorsitzend­e der Feuerwehr Königsbrun­n, Thomas Hiermayer, war bei der Befreiung der jungen Frauen aus dem Autowrack dabei. Wie erträgt man einen solchen Anblick? „Das ist definitiv ein Thema, das man mitnimmt“, gibt der 34-Jährige zu. „Klar, man kommt hin und arbeitet

das ab – aber es geht um Menschen.“Um Bilder wie diese zu verarbeite­n, gebe es Gespräche mit Kameraden und die Gelegenhei­t, psychosozi­ale Beratung in Anspruch zu nehmen. „Ich habe sie bisher nicht gebraucht, aber das kann immer kommen“, so Hiermayer. „Die Option zu haben, ist gut.“Neben den rund 30 Helfern der Feuerwehr seien Beamte der Autobahnpo­lizei und Rettungskr­äfte an der Unfallstel­le gewesen. Durch den E-Call hat der BMW der Fahrerin automatisc­h einen Notruf abgesetzt. „Wenn die Airbags auslösen, wird eine Leitstelle alarmiert, allerdings nicht die der Feuerwehr“,

erläutert der Feuerwehrv­orsitzende. Die Kollegen erhielten automatisc­h Informatio­nen über die Art der Auslösung, den aktuellen Ort sowie das Fahrzeug, also Fabrikat und Farbe und, durch Sitzplatze­rkennung auch, wie viele Insassen sich im Auto befinden.

Zudem werde die Sprechfunk­tion ausgelöst. „Kommt daraufhin kein Sprachkont­akt, läuft die reguläre Alarmierun­g los.“Das spare Zeit und sei hilfreich, wenn ein Unfall etwa in einem abgelegene­n Waldstück passiere, wo kaum Verkehr herrsche. Seit April 2018 ist eine E-Call-Funktion, die auch manuell ausgelöst werden kann, für

alle neuen Autos verpflicht­end. Auch wenn immer mehr Fahrzeuge diese Notruf-Funktion hätten, stellt Hiermayer noch keinen signifikan­ten Anstieg im Vergleich zu Notrufen via Telefonanr­uf fest.

Das Fahrzeug kam nach ersten Erkenntnis­sen der Feuerwehr nach rechts von der Fahrbahn ab, durchschlu­g mehrere Bäume und kam schließlic­h nach einem weiteren Aufprall an einem dickeren Baum wieder auf der Fahrbahn zum Liegen. Die Unfallstel­le samt Trümmerfel­d zog sich auf mehr als 100 Meter. Die B17 musste zur Rettung, zur Unfallaufn­ahme und zur Beseitigun­g der Trümmertei­le sowie der Verunreini­gungen für rund fünfeinhal­b Stunden in Fahrtricht­ung Landsberg komplett gesperrt werden. Der Gesamtsach­schaden wird auf 50.000 Euro geschätzt.

Warum die 23-Jährige die Kontrolle über ihren Wagen verlor, ist weiterhin unklar. Es sei ein Gutachter eingeschal­tet worden, der die Situation vor Ort bewertet, teilte die Leiterin der Autobahnpo­lizeiinspe­ktion Gersthofen, Martina Guß, am Montag mit.

Wer Angaben zur Unfallursa­che machen kann, wird gebeten, sich bei der Autobahnpo­lizei telefonisc­h unter 0821/323-1910 zu melden.

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Foto: Thomas Hiermayer, Feuerwehr Königsbrun­n Nur noch ein Wrack war von dem Wagen der 23-jährigen tödlich verunglück­ten Fahrerin übrig.

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