So entsteht eine Kinderserie
Eine Sendung zu produzieren, ist viel Arbeit. Vor allem, wenn sie auf wahren Geschichten beruht. Wie das klappt, erklären zwei Macherinnen einer neuen Kika-Serie.
Auch große Heldinnen und Helden waren mal Kinder. Sie mussten sich behaupten, für ihre Ideen einstehen und andere davon überzeugen. Genau das zeigt die neue Serie „Mein Traum, meine Geschichte“. In acht Teilen erfährt man darin mehr über die Kindheit von Musikerin Nina Simone, Politiker Willy Brandt oder Wissenschaftlerin Marie Curie. In den anderen Teilen geht es um Abenteurer Thor Heyerdahl, Tänzer Rudolf Nurejew, Forscherin Jane Goodall, Unternehmerin Margarete Steiff und Erfinder Thomas Alva Edison. Zu sehen gibt es die Folgen ab dem 4. Februar immer sonntags um 19.25 Uhr im KiKA, ab dem 2. Februar schon im KiKA-Player. Im folgenden Interview haben zwei Macherinnen der Serie erklärt, welche Herausforderungen es bei der Produktion gab.
Warum haben Sie sich dazu entschieden, genau diese acht Persönlichkeiten zu zeigen?
Lene Neckel: „Es war gar nicht so einfach, sich auf diese acht festzulegen. Wir mussten lange darüber nachdenken. Es sollte in den Folgen um Themen gehen, die auch heute noch für Kinder spannend sind. Es geht um Abenteuer, um Kinder, die ihren Kopf durchsetzen, um starke Mädchen und tolle Jungs. Es wird beispielsweise ein Pferd gerettet, die Welt verbessert und gegen Ausgrenzung gekämpft.“
Ramona Bergmann: „Und das hat
der Tat ganz schön viel Recherche-Arbeit gekostet. Wir mussten suchen, buddeln, gucken. Und wir mussten das natürlich auch verfilmen können. Wir brauchten also Archivmaterial zu den Persönlichkeiten. Das heißt, wir konnten jetzt nicht einen Ludwig van Beethoven zum Beispiel nehmen, weil dann wird es mit dem Bewegtbild und den Fotos ganz schwierig.“
So wie bei der Wissenschaftlerin Marie Curie. Sie ist vor mehr als 150 Jahren geboren. Aus ihrer Kindheit gibt es sicherlich auch kaum Videomaterial oder Fotos. Mussten Sie sich viel ausdenken, wie sie so war?
Ramona Bergmann: „Es gibt ein paar Fotos von ihr aus der Kindheit, immerhin. Und es gibt eine tolle Biografie. Die ist von ihrer Tochter Ève Curie. Und die ist sehr ausführlich über die Kindheit. Da sind teilweise auch richtig Gespräche überliefert oder zum Beispiel auch, wie der Vater mit den Töchtern umging. Oder mit der Familie. Das haben wir alles dankbar aufgesogen. Auf dieser Grundlage haben wir beziehungsweise unsere beiden Autorinnen sich die Dialoge dann ausgedacht.“
Lene Neckel: „Wir haben viele Bücher gelesen und viele Texte aus der Zeit. Das war wirklich viel Arbeit. Wir haben versucht, die Persönlichin keiten gut kennenzulernen und zu überlegen: Wie hat sie gesprochen? Wie hat sie sich bewegt? Wie ist sie mit anderen umgegangen? Wie muss sie sich verhalten haben? Die acht Personen werden dadurch langsam zu Freunden und so wird dann der Charakter rund.“
Viele der Geschichten spielen in anderen Ländern, zum Beispiel USA, England oder Polen. Gedreht wurde aber alles in Deutschland. Wie klappt das, dass man das nicht merkt?
Ramona Bergmann: „Ich habe eng mit dem Regisseur und unserer Szenenbildnerin zusammengearbeitet und sie mit meinem Recherchematerial beliefert. Also zum Beispiel wie das Elternhaus von Nina Simone damals aussah. Genauso war das fürs Kostüm. Wir brauchten da spezielle Sachen wie zum Beispiel die Schuluniform für Marie Curie aus dem 19. Jahrhundert. Das waren alles spannende Detailfragen, bis zur Frisur.“