Zimmerbrand fordert Todesopfer: Jetzt ermittelt die Kripo
Bobinger Feuerwehr entdeckt 65-Jährigen leblos in seiner Wohnung. Der Fall erinnert an ein Unglück vor einem Jahr.
Ein 65-jähriger Mann ist am Donnerstagabend in Bobingen bei einem Feuer in seiner Wohnung ums Leben gekommen. Was den Brand ausgelöst hat, ist unklar. Die Polizei ermittelt.
Nach ersten Erkenntnissen brach das Feuer in einem Zimmer der Erdgeschosswohnung des Zweifamilienhauses im Bobinger Süden aus. Gegen 19 Uhr entdeckte es ein Nachbar, der selbst bei der Feuerwehr Mitglied ist. Seine Kollegen rückten mit mehreren Löschfahrzeugen und rund 30 Einsatzkräften aus. Bei den Löscharbeiten entdeckten sie den leblosen Mann. Ein 94-Jähriger, der ebenfalls in dem Haus lebte, wurde leicht verletzt und musste ins Krankenhaus. Der Brandeinsatz war laut Feuerwehr ein Routineeinsatz ohne größere Schwierigkeiten und konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden.
Die darüberliegende Wohnung wurde vom Brand selbst nicht in Mitleidenschaft gezogen. Inwieweit der Rauch Einfluss auf die Bewohnbarkeit hat, muss erst noch untersucht werden. Der materielle Schaden in der Erdgeschosswohnung liegt nach ersten Schätzungen der Beamten vor Ort bei einem Betrag zwischen 5000 und 10.000 Euro. Die weiteren Ermittlungen zur Brandursache übernimmt die Kriminalpolizei Augsburg. Nach dem Einsatz sei das Geschehen noch in Gesprächen im Feuerwehrhaus aufgearbeitet worden, so Kommandant Martin Bühler.
Das Unglück erinnert an ein Feuer vor etwas mehr als einem Jahr. Damals kam ein 63-jähriger Mann bei einem Schwelbrand in
Bobingen ums Leben. Vermutlich hatte eine Zigarettenkippe den Brand in einem Haus ausgelöst. Laut Polizeiangaben hatte der 63-Jährige keinen Rauchmelder in seinem Anwesen. Nachbarn hatten Alarm geschlagen, als sie Rauch aufsteigen sahen. Vermutlich war der Brand aber schon früher ausgebrochen. Die Feuerwehr Bobingen
öffnete die Haustür und entdeckte den leblosen Mann.
Dass eine Zigarette die Ursache für das Unglück war, hielt die Kripo nach ersten Erkenntnissen für „sehr wahrscheinlich“. Denn offenbar befand sich in dem Haus reichlich brennbares Material. Demnach spielte es wohl auch keine Rolle, dass Zigaretten nach einer
EU-Vorschrift zum Tabakkonsum selbst erlöschen müssen. „Selbstverlöschende“Zigaretten sollen Brände verhindern.
Wenige Tage später war die Bobinger Feuerwehr erneut gefordert. Es brannte in einem Bobinger Restaurant. Der Schaden war hoch: Auf rund 80.000 Euro bezifferte ihn die Polizei damals. Offenbar war der Brand in einer Abstellkammer ausgebrochen, in dem Tische und Stühle lagerten. Der Raum war über ein Fenster mit der Gaststätte verbunden.
Durch die Hitze zerbrach die Scheibe, sodass die Flammen auch auf den Gastraum übergriffen. In der Abstellkammer seien in einer Mülltonne laut Polizei wohl abgebrannte Silvesterraketen entsorgt worden. Anscheinend gab es aber noch glimmende Rückstände, die dann die Mülltonne in Brand gesetzt hätten.