Der Bobinger Pfarrfasching ist zurück
Vier „Reserveengel“führen in St. Felizitas mit viel Schwung durch das neu strukturierte Programm. Nach einer dreijährigen Pause hat das närrische Angebot ein frisches Konzept.
Die dreijährige Pause hatte dem Bobinger Pfarrfasching sichtlich gutgetan: Neuer Witz, bissige Spitzen und ganz viel Spaß am bunten Treiben sorgten für einen mehr als unterhaltsamen Abend. Vier „Reserveengel“unter Führung von Engel Aloisius (Patrick Schindler) führten gekonnt durch das Programm und moderierten die Aufführungen der in der Pfarrei St. Felizitas aktiven Gruppen.
Egal ob als „engelsstarker Trupp“oder „Scherzengel“– der „Himmlische Viererrat“, bestehend aus Lena Kästele, Werner Sirch, Patrick Schindler und Dr. Max Wohlgschaft, wusste für jede Situation das richtige Wort. Gesungene Worte kamen von der Kirchenverwaltung: Wolfgang Gastl, Walter Fehle und Dr. Max Wohl–gschaft waren deren Vertretung und plauderten aus den Sitzungen, bei denen nach der Ölung erst das Loben kommt. Gängige Kirchenlieder vertonten sie mit Texten über den Dachschaden in der Kirche nach dem Hagel, die Tiefgarage für den Pfarrhof mit Tunnel zum Pfarrbüro und einem Loblied auf Pfarrer Dominic Ehehalt.
Der Frauenbund holte die Welt nach Bobingen auf die Bühne. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums in diesem Jahr hatten sie Besucher aus aller Welt zum gemeinsamen Feiern eingeladen: Pinguine vom Südpol, Indianer aus dem Wilden Westen, Haremsdamen aus dem Abendland und Bobinger Bienen machten die Bühne unsicher. Lachen verboten war dagegen beim Trio Humorale: Gerald Achatz, Brigitte und Max Wohlgschaft schafften es mit Sketchen und Witzen nicht, der kritischen Jury ein Lächeln zu entlocken. Für sie gab es deshalb den Hauptpreis: Karten für den nächsten Pfarrfasching.
Mehr aktuelle Themen in die
Sonntagspredigten von Pfarrer Ehehalt wollten die vier Moderationsengel bringen. Auf Publikumszuruf wurden deshalb Vorschläge wie Frauen auf die Kanzel und Männer an den Thermomix gesammelt und in der Pause zu einer ganz besonderen Predigt verarbeitet. Wort- und stimmgewaltig predigte Patrick Schindler dann den Text zu seinem Faschingsvolk. Eine ganz wichtige Himmelratssitzung mit Maria (Brigitte Wohlschaft), Josef (Gerald Achatz), Petrus (Ansgar Kirchgäßner), Jesus (Tobias Burann-Drixler)
und Gottvater (Dr. Max Wohlgschaft) selbst spielte die Gruppe Crossover nach. Ihr Problem waren die Gebetsanliegen der Gläubigen: Ob mehr Intelligenz für die Regierenden, das Stoppen des Klimawandels oder ein guter Pfarrer für Bobingen, der auch die „WWW“– die Wilden aus den Westlichen Wäldern – zähmen kann. Lange wurde mithilfe von KI (katholischer Intelligenz) gesucht, bis sich Pfarrer Dominic Ehehalt als beste Wahl herausstellte.
Ein schattiges Plätzchen hatte
die Gruppe Caminando, die per Schattentheater bekannte Filmund Fernsehklassiker nachspielte. „Sister Act“, „Tatort“, „Titanic“, „Baywatch“oder der „König der Löwen“: Filmmusik und typische Szenen sorgten für so manchen Aha-Effekt beim Publikum. Nachdem Heldentenor Patrick Schindler eine ganz besondere Arie zum Besten gegeben hatte, stand zum Abschluss der Auftritt des KolpingMännerballetts an. Ein Warm-up zum 100. Jubiläum im kommenden Jahr sollte es nach sechsjähriger
Pause sein und wurde von den Besuchern im ausverkauften Laurentiushaus mit Begeisterung angenommen.
Für Pfarrer Dominic Ehehalt war es der erste Pfarrfasching in Bobingen. „Die Kirche ist – trotz mancher Spitzen – noch recht gut weggekommen, ich habe Schlimmeres erwartet“, sagte er und war begeistert von dem, was auf der Bühne geboten worden war. „Das ist wirklich beeindruckend, ich habe großen Respekt vor den vielen, die sich hier engagieren.“