Bobinger Theaterschmiede spielt Passion
Gut gegen Böse, heißt es im März auf der Bühne in Bobingen. Die Proben laufen – zur Freude von Christian Vollmann, der sich lange Gedanken zur Rolle gemacht hat.
Es ist der ewige Kampf Gut gegen Böse, Glaube & Hoffnung gegen Gier und Berechnung, der im Passionsspiel „Der Ungläubige Thomas“von Martin Bernard thematisiert wird. Die Theaterschmiede Bobingen bringt unter der Leitung von Ingrid Sedlacek das Stück vom 22. bis 24. März auf die Bühne der Singoldhalle Bobingen.
Noch wird am Stück geprobt, es geht es um den richtigen Ausdruck, die richtigen Gesten zu den Worten, die vielleicht noch nicht ganz auswendig gelernt wurden. Da werden vom Chor die Lieder geübt, die Kostüme ausgesucht. Passt das gewählte Band zum Kopftuch? Der Überwurf zum Unterkleid? Doch schon wird der Probenton härter. „Ab sofort wird ohne Textbuch geprobt, langsam müssen die Worte sitzen“, mahnt Ingrid Schmid.
Kein Problem mit dem auswendig lernen hat zum Glück Christian Vollmann. Er spielt die Rolle des
Thomas und hat jede Menge Text. „Das ist schon viel Arbeit, mir macht das aber auch jede Menge Spaß“, verrät er. Seit September letzten Jahres weiß er, dass er die Hauptrolle spielen wird. „Ich war dann irgendwann richtig froh,
dass wir mit den Proben begonnen hatten, so viele Gedanken hatte ich mir schon über die Rolle gemacht.“Da sei es besser gewesen, endlich mit der Arbeit im Team beginnen zu können.
Für Christian Vollmann ist mit seiner Rolle ein Traum in Erfüllung gegangen. „In dem Stück wird auch gesungen, wir haben einen tollen Chor unter der Leitung von Jaqueline Burckhardt mit dabei“, erzählt er. Da er auch privat seit Jahren singt, sei es immer schon ein Wunsch gewesen, auch mit der Theaterschmiede auf der Bühne zu singen. „Der hat sich nun erfüllt.“Es sei ihm eine Ehre, aber auch eine Herausforderung, nun Gesang und Schauspiel zu vereinen. Vollmann, bekannt aus der Rolle des Teufels im „Jedermann“, scheint die Rolle des ungläubigen Thomas auf den Leib geschneidert. „Ich muss ganz viele unterschiedliche Emotionen verkörpern, es muss ja am Ende auch eine Wandlung vom Zweifel zum Glauben sichtbar sein“, meint er. Dabei zweifle Thomas eigentlich nie an Gott, aber hadere mit jeder seiner Entscheidungen und (ver-)zweifle an Taten und Situationen. „Ich war gleich Feuer und Flamme, als ich das Textbuch gelesen habe.“
Das Stück verspricht durch die Bühnendramatik spannend zu werden: Gleich mehrere Bühnenund
Szenenbilder werden von der Theaterschmiede gefordert. Für die Proben bedeutet das Aufregung bis zum Schluss: „Wir können ja erst für die letzten beiden Proben in die Singoldhalle und da wird erfahrungsgemäß doch noch einiges geändert“, meint Ingrid Sedlacek. Sie hat das Stück ausgesucht und war sofort davon fasziniert: „Jeder kann sich mit Thomas identifizieren, weil jeder von uns einmal Zweifel hat.“
Es ist das fünfte Passionsstück der Theaterschmiede, passend zum 35-jährigen Bestehen der Gruppe. Insgesamt werden 63 Mitwirkende auf der Bühne sein, 45 Bühnenakteure und 13 Chormitglieder. Aufführungstermine sind am Freitag, 22. März und Samstag, 23. März jeweils um 19.30 Uhr sowie Sonntag, 24. März um 17 Uhr.
Ab dem 15. Februar startet der Kartenvorverkauf. Karten gibt es zu 20, 16, 18 Euro (Kategorie I, II, Empore) bei Bücher Di Santo in Bobingen oder dienstags und Donnerstag von 18 bis 20 sowie sonntags von 13 bis 14 Uhr telefonisch unter 08232/76 37 415.