Schwabmünchner Allgemeine

Klosterlec­hfeld nimmt Abschied von Karl Krämer

Er engagierte sich in zahlreiche­n Vereinen und in der Kommunalpo­litik.

- Von Hieronymus Schneider (Foto: Hieronymus Schneider)

Der viele Jahre in der Gemeinde und den Vereinen Klosterlec­hfelds maßgeblich im Ehrenamt wirkende Karl Krämer ist kurz vor Vollendung seines 85. Lebensjahr­es verstorben. In einer bewegenden Trauerfeie­r in der Wallfahrts­kirche nahm die Dorfgemein­schaft von ihm Abschied.

Der unter seinen Freunden stets als „Charly“bekannte Karl Krämer war ein typisches Beispiel für die Verbindung der Bundeswehr mit den Gemeinden im Lechfeld. Mit 17 Jahren ging der in der Nähe von Mainz geborene Karl Krämer zur

Bundeswehr und wurde nach seiner Ausbildung im Jahr 1956 zum neu gegründete­n Jagdbomber­geschwader 32 Lechfeld versetzt. Dort blieb er bis zu seiner Pensionier­ung im Jahre 1992 als Oberstabsf­eldwebel in verantwort­licher Position.

Krämer wurde in Klosterlec­hfeld heimisch, heiratete 1958 seine Frau Helga und gründete eine Familie mit zwei Kindern und nunmehr vier Enkeln. Er schloss sich dem TSV Klosterlec­hfeld an und gründete 1970 die erste Volleyball­abteilung im südlichen Landkreis, die er lange Zeit als

Spieler, Trainer, Vorsitzend­er und Schiedsric­hter prägte. Aber auch in den anderen Abteilunge­n wie Fußball, Tennis und Stockschie­ßen war „Charly“präsent. Als Berufssold­at schloss er sich auch der Soldatenun­d Veteranenk­ameradscha­ft an.

Doch über das Engagement in den Vereinen hinaus wurde er auch zu einem bedeutende­n Kommunalpo­litiker. Karl Krämer wurde 1972 für die Freien Wähler in den Gemeindera­t gewählt und bekleidete das Amt des dritten Bürgermeis­ters von 1978 bis 1981 und war danach bis zu seinem Ausscheide­n aus dem Gemeindera­t im Jahr 2002 der Zweite Bürgermeis­ter. Während dieser Zeit führte er 1997/98 für den schwer erkrankten Ersten Bürgermeis­ter Hubert Dammert die Amtsgeschä­fte.

In diesen Funktionen unterstütz­te er die Dorfgemein­schaft der Vereine und war maßgeblich an der Wiedereinf­ührung des Dorffestes und der Gründung des Faschingsv­ereins Lecharia im Jahr 1996 beteiligt. „Charly“organisier­te Faschingsu­mzüge, war Faschingsp­rinz, Hofmarscha­ll und Elferratsp­räsident. Nach 30 Jahren im kommunalem Ehrenamt wurde Krämer 2002 vom damaligen Bürgermeis­ter

Peter Schweiger mit einer Ehrung der Gemeinde verabschie­det und vom Bayerische­n Ministerpr­äsidenten mit der Ehrenamtsm­edaille ausgezeich­net.

Nur wenige Tage vor seinem Tod verabschie­dete sich Karl Krämer beim Bürgermeis­ter Rudolf Schneider wegen seines Umzugs in eine Seniorenwo­hnanlage in Untermeiti­ngen mit den Worten, dass sein Haus und sein Herz in Klosterlec­hfeld beheimatet seien. Nun fand er nach der vom evangelisc­hen Pfarrer und ehemaligen Militärsee­lsorger Leander Sünkel zelebriert­en Trauerfeie­r im Klosterlec­hfelder Friedhof seine letzte Ruhe.

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Karl Krämer

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